• 19.06.2010 03:17

  • von Pete Fink

Sonoma: NASCAR-Asse vorne - Ekström nur 38.

Die NASCAR-Stars beherrschten den Trainingsfreitag von Sonoma: Kasey Kahne auf Pole vor Jimmie Johnson und Kurt Busch - Montoya 14., Ekström zahlt Lehrgeld

(Motorsport-Total.com) - Der Freitag von Sonoma bot keine Überraschungen: Das NASCAR-Establishment setzte sich aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung durch. Die europäischen Gaststarter um Mattias Ekström und Jan Magnussen sahen auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn in Nordkalifornien genauso wenig Land wie Juan Pablo Montoya, dessen Earnhardt/Ganassi-Chevrolet ein Abonnement auf Platz 14 hatte. Die Lorbeeren holten sich die Alteingesessenen.

Titel-Bild zur News: Kasey Kahne

Vorjahressieger Kasey Kahne holte sich am Freitag die Sonoma-Pole

Allen voran Kasey Kahne. Der Vorjahressieger von Sonoma schnappte sich auf dem 3,12 Kilometer langen Infineon Raceway nach 2008 seine zweite Pole-Position. Schon im vorgeschaltenen Freien Training stand der rote Petty-Ford mit der Startnummer neun als Vierter in der Zeitenliste weit vorne. Im Einzelzeitfahren zündete der 30-Jährige dann seinen nicht vorhandenen Turbo und legte in 1:16.300 Minuten eine blitzsaubere Runde hin.#w1#


Fotos: NASCAR in Sonoma


Damit entriss er seinem zukünftigen Hendrick-Teamkollegen und NASCAR-Champion Jimmie Johnson (2.) um winzige 0.068 Sekunden die Sonoma-Pole. Kaum zu glauben aber wahr: Seriensieger Johnson wartet in der NASCAR noch auf seinen ersten Rundkurssieg, den er nach einem bärenstarken starken Freitagsauftritt jedoch fest im Visier zu haben scheint.

Entsprechend vorsichtig gab sich Polesitter Kahne: "Es ist schön, nach längerer Zeit einmal wieder auf der Pole zu stehen", sagte der Noch-Petty-Pilot, der sich erst in der Vorwoche mit Rang zwei in Michigan seine bisher beste Saisonplatzierung geholt hatte. "Wir unternehmen gerade richtig gute Sachen. Aber am Sonntag heißt es geduldig zu bleiben und sich aus allem Ärger herauszuhalten. Es wird eine rutschige Angelegenheit werden. Wir brauchen eine gute Balance und eine Top-Strategie. Darum kümmern wir uns morgen."

Sieben Siegkandidaten ganz vorne

Marcos Ambrose

Heißer Außenseiter: Marcos Ambrose in seinem Waltrip-Toyota Zoom

Dann stehen noch zwei ganz wichtige Trainingssitzungen an, denn am Freitag gab es wie immer nur eine 90-Minutensession vor dem Einzelzeitfahren der Qualifikation. Umso wichtiger war es, dass die Sprint-Cup-Fahrzeuge "aus dem Truck heraus" bestens vorbereitet waren. Dies glückte auch Kurt Busch, der sich mit seinem blauen Penske-Dodge in 1:16.556 Minuten auf Rang drei katapultierte.

Der Champion des Jahres 2004 ist natürlich genauso ein NASCAR-Schwergewicht wie der aktuelle Sprint-Cup-Tabellenführer Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 1:16.665) und Lokalmatador Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet 1:16.690). Die beiden Kalifornier starten am Sonntagabend in direkter Schlagdistanz zur Spitze von den Positionen vier und fünf.

Etwas Pech mit der Auslosung zum Einzelzeitfahren hatte Geheimtipp Marcos Ambrose. Der Waltrip-Pilot aus Australien holte sich im Freien Training in 1:16.375 Minuten die Bestzeit, musste im Einzelzeitfahren aber schon als Dritter auf die Strecke. In 1:16.809 Minuten konnte Ambrose nach einem Fahrfehler in Turn 11 seine Leistung nicht wiederholen und landete am Ende nur auf Platz sechs.

Direkt dahinter lauert bereits der nächste heiße Siegeskandidat: Tony Stewart stellte seinen Stewart/Haas-Chevrolet in 1:16.814 Minuten auf Platz sieben. Über Stewart wird gesagt: Je wärmer die Temperaturen werden, desto schneller fährt "Smoke". Am Freitag hatte es im sonnigen Nordkalifornien 20 Grad Celsius, für den Rennsonntag sind sogar 26 Grad angekündigt. Beste äußere Bedingungen also für das klassische alljährliche Sommerhoch Stewarts.

Montoya nicht in den Top 10 - Ekström weit hinten

Mattias Ekström

NASCAR-Rookie Mattias Ekström fuhr am Freitag (noch) gewaltig hinterher Zoom

Das ist im Fall Juan Pablo Montoya noch nicht zu sehen. Der Kolumbianer landete in beiden Freitagseinheiten nur auf Platz 14 und muss am Samstag sechs Zehntelsekunden auf die Spitze finden. Ein hartes Stück Arbeit, aber nicht unmöglich, denn bei seinem Sonoma-Sieg 2007 kam Montoya sogar nur von Startplatz 32. Der Setup-Samstag und eine Top-Rennstrategie bleiben als Hoffnungsträger.

Mattias Ekström musste an seinem ersten offiziellen NASCAR-Tag Lehrgeld bezahlen. Der 31-jährige Schwede startet am Sonntagabend nur als 38. unter 43 Piloten. Wie zu befürchten war, kam der zweifache DTM-Champion auf der Berg- und Talbahn von Sonoma schon im Freien Training (40.; 1:18.405 Minuten) nicht auf Anhieb zurecht. In der Qualifikation konnte sich Ekström dann um knapp vier Zehntel auf eine Zeit von 1:18.034 Minuten steigern. Am Samstag stehen ihm noch zwei wichtige Trainingssitzungen zur Verfügung, um das Fahrverhalten seines Red-Bull-Toyota zu optimieren.

Nicht ins Startfeld kamen Brandon Ash (Ash-Dodge), Brian Simo (Baldwin-Chevrolet) und Michael Waltrip (Prism-Toyota). Max Papis (Germain-Toyota) und Jan Magnussen (Phoenix-Chevrolet) stehen als 29. und 32. sicher im Feld. Das Toyota/Save Mart 350 über 110 Runden auf dem Infineon Raceway in Sonoma startet am Sonntagabend gegen 21:15 Uhr MESZ.