powered by Motorsport.com
  • 14.08.2013 01:21

  • von Pete Fink

Paukenschlag: Ganassi schmeisst Montoya raus!

Das war's für Juan Pablo Montoya: Chip Ganassi verlängert den Vertrag nicht - wer ist der Nachfolger und wie geht es nun beim Kolumbianer weiter?

(Motorsport-Total.com) - Die Silly-Season der NASCAR nimmt noch einmal mächtig an Fahrt auf. Wie einige US-Medien übereinstimmend berichten, werden sich zum Saisonende 2013 die Wege von Chip Ganassi und Juan Pablo Montoya trennen. Der Vertrag des Kolumbianers läuft aus und wird nach Aussage einiger nicht näher genannter interner Ganassi-Quellen nicht verlängert. Demnach habe Ganassi seinen langjährigen Stammpiloten bereits über diese Entscheidung informiert, am Dienstag sei die Mannschaft von Ganassi-Präsident Steve Lauletta ins Bild gesetzt worden.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya muss gehen: Was kommt nach der Ganassi-Zeit?

Auch Ganassi-Teilhaber Felix Sabates bestätigte diese Maßnahme gegenüber dem NASCAR-eigenen Sirius-XM-Radio: "Wir haben seinen Vertrag für die kommende Saison nicht verlängert", wird Sabates zitiert. "Es war eine schwierige Entscheidung, aber er versteht es. Manchmal im Leben muss man getrennte Wege gehen. Es ist für alle frustrierend, wenn man weiß, dass man über gutes Material verfügt, die Puzzleteile aber trotzdem nicht zusammenpassen."

Damit geht eine lange Zusammenarbeit zu Ende. Als Montoya Mitte 2006 die Formel 1 verließ, dockte er quasi in einer Über-Nacht-Aktion bei Ganassi an. Dort hatte er bereits die Jahre 1999 und 2000 bei den IndyCars verbracht. Mit großem Erfolg: 1999 holte er sich (punktgleich mit Dario Franchitti) den ChampCar-Titel, ein Jahr später gewann er für Chip Ganassi das Indy 500. In den sieben NASCAR-Jahren blieben die gemeinsamen Erfolge hingegen selten.

Nur zwei (Sonoma 2007, Watkins Glen 2010) seiner bisher 239 Sprint-Cup-Rennen konnte der nächsten Monat 38 Jahre alt werdende Montoya gewinnen. Zu einem Oval-Sieg kam es bisher nicht. In der Saison 2009 schaffte er mit Crewchief Brian Pattie einmal die Chase-Qualifikation und wurde am Jahresende Gesamtachter. Es ist nach wie vor die bislang beste Endplatzierung eines Nicht-US-Amerikaners in der höchsten NASCAR-Liga. 56 seiner 239 Rennen beendete Montoya in den Top 10.

Wer wird Nachfolger und was macht Montoya?

Auf der anderen Seite versuchte Ganassi in den vergangenen Jahren mehrfach, das Team mit der Startnummer 42 um Montoya herum neu aufzubauen. Alleine in der Saison 2008 wechselte er dabei zweimal den Crewchief (erst Donnie Wingo, dann Jimmy Elledge, später Brian Pattie). Ende 2011 kam es dann zum kompletten Kahlschlag, als nahezu das gesamte Team ausgewechselt wurde. Ohne nachhaltige Wirkung, denn obwohl es in der laufenden Saison 2013 unter Chris Heroy durchaus einen zarten Aufwärtstrend gibt, riss Ganassi nun ganz offenbar der Geduldsfaden.

Kyle Larson

Ist Youngster Kyle Larson der Montoya-Nachfolger bei Ganassi? Zoom

Während Teamkollege Jamie McMurray in der Saison 2014 wieder in einem Ganassi-Chevrolet zu erwarten ist, stellt sich damit natürlich die Nachfolgefrage. Dem Vernehmen nach bleibt Hauptsponsor Target an Bord, mit Youngster Kyle Larson hat Ganassi ein wahres Juwel in der Hinterhand. Es dürfte sich abzeichnen, dass der 21-jährige Kalifornier, der gerade seine erste Nationwide-Saison bestreitet, noch in diesem Jahr eine erste Sprint-Cup-Chance bekommen wird.

Larson gilt in der NASCAR-Szene als ein Supertalent, was unter anderem Jeff Gordon und Tony Stewart so gesagt haben. Derzeit ist er in der Nationwide-Serie an Turner/Scott Motorsports ausgeliehen, steht aber nach wie vor bei Ganassi unter Vertrag. Schon zu Saisonbeginn 2013 gab es einige Gerüchte, wonach Larson in Zukunft entweder Montoya oder McMurray verdrängen könnte. Vielleicht geht nun alles schneller als gedacht.

Andere Kandidaten, die sich derzeit auf Jobsuche befinden, sind Kurt Busch, Ryan Newman und A.J. Allmendinger. Bleibt die Frage, wie es mit Montoya weitergehen wird, denn die Top-Cockpits der NASCAR sind zu diesem Zeitpunkt natürlich allesamt vergeben. Ob sich Montoya im Sprint-Cup ein Hinterbänklerteam antun möchte, bleibt abzuwarten. Somit dürften auch die IndyCars oder die US-amerikanische Sportwagenszene in den kommenden Wochen und Monaten möglicherweise zu einem Thema werden.