• 02.09.2008 14:05

  • von Stefan Ziegler

Neue Shootout-Regeln erhalten gemischtes Echo

Nachdem NASCAR kürzlich die Regeln für das Budweiser-Shootout geändert hat, fallen die Reaktionen darauf nicht nur positiv aus

(Motorsport-Total.com) - War man bis 2008 noch durch eine in der Vorsaison eingefahrene Pole-Position automatisch für das Budweiser-Shootout qualifiziert, so wird künftig ein anderer Maßstab angelegt. Ab sofort erreichen die sechs besten Teams eines Herstellers den Auftaktevent des NASCAR-Rennkalenders - nicht mehr Startplätze sind maßgebend dafür, sondern die Ownerpunkte. Ebenfalls neu ist das Format des Budweiser-Shootouts - im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen allerdings die neuen Rahmenbedigungen.

Titel-Bild zur News: Joe Nemechek

Joe Nemechek: Seine Talladega-Pole verhilft im nicht zum Shootout-Start...

"Alles, was dem Sport gut tut, liegt mir am Herzen", sagte Michael Waltrip. "Ich bin nun schon wirklich lange Jahre dabei und in dieser Zeit hat NASCAR nicht sonderlich viel verbockt. Das hier ist ganz klar eine weitere tolle Entscheidung", meinte der 45-Jährige und outete sich ganz klar als Fan der neuen Regelungen.#w1#

Unterschiedliche Resonanz im NASCAR-Lager

"Zu diesem Event werden alle Hersteller eingeladen, haben die gleiche Anzahl an Repräsentanten auf der Strecke und machen dann unter sich aus, wer in dieser Nacht der Beste ist. Als Fan würde ich das für eine unglaublich tolle Sache halten und ich freue mich sehr, dass wir ein Teil davon sein können", erläuterte Waltrip. "Für die Sponsoren ist das natürlich ein Bonus."

Auch Carl Edwards steht den Neuerungen offen gegenüber: "Das ist wahrscheinlich besser so. Es gibt einige Jungs, die richtig gut unterwegs sind aber nur wenige Pole-Positions einfahren", sagte der Roush-Fenway-Pilot und untermauerte seine Meinung mit Beispielen: "Ich fahre auch nicht sonderlich oft auf Pole. Matt Kenseth ebenfalls nicht."

Joe Nemechek betrachtet diese Angelegenheit jedenfalls von einer ganz anderen Seite: "Es sieht beinahe so aus, als ob sie den größeren Teams mehr zuschieben und dafür den kleineren Rennställen etwas wegnehmen wollen", erklärte der Furniture-Row-Fahrer. "Für dieses Team hier ist es eine Riesensache, in diesem ersten Rennen dabei zu sein."

Nemechek bedauert Modus-Änderung

"Für uns als unabhängigen, kleinen Rennstall ist das allerdings eine herbe Enttäuschung. Wir haben sehr hart dafür gearbeitet. Ich kann gar nicht sagen, wie sauer uns das aufstößt. Ich weiß, dass sich NASCAR dafür entschuldigt hat. Aber das ist etwas, was in den vergangenen 25 oder 30 Jahren bestanden hat - auf einmal wird es über Bord geworfen."

"Der Sport, den NASCAR bietet, verändert sich. Er ist größer als eine Einzelperson, aber wenn die Verantwortlichen so etwas geschehen lassen, dann müssen sie verdammt aufpassen, dass sie am Ende nicht mit sechs Auto-Besitzern in der Garage stehen", kritisierte Nemechek die plötzlichen Regeländerungen.

"Glaubt mir: Ich liebe es, Teil der NASCAR zu sein. Das ist der größte Sport aller Zeiten und ich verdiene sehr gut. Das ist meine Meinung und man kann mich dafür an den Pranger stellen. Es gibt aber viele Leute da draußen, die ähnlich denken", sagte Nemechek abschließend und resignierte: Es ist nun einmal so, wie es ist, und wir müssen damit klarkommen."