Neue Aero-Pakete bei drei weiteren NASCAR-Rennen

Nach Kentucky an diesem Wochenende fahren die Sprint-Cup-Boliden auch in Darlington mit weniger Abtrieb - Umgekehrter Weg auf zwei anderen Strecken

(Motorsport-Total.com) - Dank verbesserter Sicherheitsmaßnahmen, allen voran aber mit viel Glück, ist die NASCAR-Szene in der Nacht von Sonntag auf Montag einer Katastrophe entkommen. Der Horrorcrash von Austin Dillon kurz nach der Zieldurchfahrt beim Coke Zero 400 in Daytona ist ohne nennenswerte Verletzungen beim Piloten und bei Zuschauern abgelaufen. Dillon klagte direkt nach dem Crash über einen geprellten Unterarm und ein geprelltes Steißbein. Fünf Zuschauer wurden kurzzeitig medizinisch behandelt, wobei auch die einzige ins Krankenhaus eingelieferte Person dieses noch am Unfalltag wieder verlassen konnte.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski, Joey Logano

Quaker State 400 in Kentucky (Foto 2014): Erstes von vier Rennen mit neuer Aero Zoom

Während die Bemühungen um eine weitere Verbesserung der Sicherheit bei Restrictor-Plate-Rennen auf den Superspeedways fortgesetzt werden, geht man in der NASCAR gleichzeitig wieder zum Tagesgeschehen über. Am kommenden Wochenende steht das Quaker State 400 auf dem Kentucky Speedway und damit der "Test im Rennen" mit einem möglichen Aero-Paket für die Saison 2016 auf dem Programm.

Kernpunkte des Aero-Pakets für den Kentucky Speedway sind eine Reduzierung der Höhe des Heckspoilers von sechs Zoll (15,24 Zentimeter) auf 3,5 Zoll (8,89 Zentimeter) und eine Reduzierung des Überhangs vom Frontsplitter von zwei Zoll (5,08 Zentimeter) auf 0,25 Zoll (0,64 Zentimeter). Es wird erwartet, dass dadurch rund 500 Kilogramm Abtrieb verlorengehen.

Southern 500 in Darlington als Debüt der neuen Reifenmischung

Die ersten Testrunden mit der neuen Aero-Konfiguration werden am heutigen Mittwoch im Rahmen zweier zusätzlich angesetzter Testsessions auf dem Kentucky Speedway zurückgelegt. Noch bevor sich das erste Rad gedreht hat, gab NASCAR drei weitere Renntermine 2015 mit verändertem Aero-Paket bekannt: So wird auch beim Southern 500 am 6. September in Darlington mit einem dem Kentucky-Package vergleichbaren Aero-Paket gefahren.

Dale Earnhardt Jun., Kevin Harvick, Jimmie Johnson

Auch in Darlington müssen die Sprint-Cup-Asse mit weniger Abtrieb auskommen Zoom

"Beim Blick auf den Rennkalender stieß uns Darlington als der ideale Ort ins Auge", erklärt NASCAR-Vizepräsident Steve O'Donnell und begründet dies damit, dass bis zum ersten September-Wochenende auch eine weichere Reifenmischung von Goodyear vorliegen wird. Diese wurde in der vergangenen Woche von Brad Keselowski, Tony Stewart und Matt Kenseth in Darlington getestet. Für das Kentucky-Wochenende allerdings war die Zeit zu knapp, um ausreichend neue Reifen für das gesamte Starterfeld zu produzieren.

Erst in Kombination mit den weicheren Reifen soll das auf wenig Abtrieb getrimmte Aero-Paket seine volle Wirkung entfalten, denn der durch die kleineren Spoiler eingebüßte aerodynamische Grip soll in Form eines Plus an mechanischem Grip ausgeglichen werden - so die Theorie der NASCAR-Regelhüter.

Anderer Ansatz in Indianapolis und Michigan

Derweil geht man beim Brickyard 400 in Indianapolis (26. Juli) und beim Pure Michigan 400 auf dem Michigan Speedway (16. August) den umgekehrten Weg. An diesen beiden Rennwochenenden werden die Sprint-Cup-Boliden mit mehr Abtrieb und mehr Luftwiderstand als bisher ausrücken. Die Höhe des Heckspoilers wächst auf neun Zoll (22,86 Zentimeter) an. Der Frontsplitter kommt mit einem Überhang von zwei Zoll (5,08 Zentimeter) daher.

"Das wird die Durchschnittsgeschwindigkeiten deutlich verringern", ist O'Donnell überzeugt. Auf dem zwei Meilen langen Michigan International Speedway, wo Jeff Gordon seit August 2014 den Streckenrekord mit 206,558 Meilen pro Stunde (332,352 km/h) hält, rechnet der NASCAR-Vizepräsident mit Runden "im Bereich von 191 Meilen pro Stunde".

Start zum Brickyard 400 des Jahres 2011

Brickyard 400 in Indianapolis (Foto 2011): Erstes von zwei Rennen mit mehr Abtrieb Zoom

Ein ähnlicher Rückgang der Durchschnittsgeschwindigkeiten wird für Indianapolis erwartet. Auf dem dortigen 2,5-Meilen-Oval steht der Streckenrekord bei 188,889 Meilen pro Stunde (303,922 km/h), aufgestellt von Kevin Harvick im vergangenen Jahr. Gleichzeitig soll das Überholen sowohl auf dem Michigan-Oval als auch im Brickyard dank des Plus an Luftwiderstand einfacher gemacht werden.

"Es ist offensichtlich, dass Indy eine der Strecken ist, auf denen das Überholen am schwierigsten ist", sagt der fünfmalige Brickyard-400-Sieger Jeff Gordon und fügt hinzu: "Grundsätzlich bevorzugen wir alle ein Aero-Paket mit weniger Abtrieb. Jetzt wollen wir das Gegenteil dessen einmal ausprobieren. Ich glaube, Indy und Michigan sind gute Strecken dafür." Auf den langen Geraden rechnet Gordon mit einem deutlich größeren Windschatten. "Die eigentliche Frage ist, was passiert, wenn man hinter einem anderen Auto in die Kurve einbiegt", so der Hendrick-Pilot.

Bei den zehn Chase-Rennen (Chicago am 20. September bis Homestead am 22. November) wird es keine Experimente mit möglichen Aero-Paketen für die Saison 2016 geben.

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