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Michigan und die zweite Chance für den großen Heckspoiler
Vier Rennen vor Beginn des Chase kommt zum zweiten Mal das High-Drag-Package zum Einsatz: Lebhafteres Racing als bei der Premiere in Indy?
(Motorsport-Total.com) - Die beiden Rundkurs-Rennen im NASCAR-Sprint-Cup-Kalender 2015 liegen hinter allen Beteiligten. Kyle Busch (Ende Juni in Sonoma) und Joey Logano (vergangenes Wochenende in Watkins Glen) haben sie gewonnen. Am kommenden Wochenende steht das viertletzte Rennen vor Beginn des Chase auf dem Programm, das Pure Michigan 400 auf dem Michigan International Speedway.
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Mit der Standard-Aero ließ Michigan viele Linien zu, was geht mit großem Spoiler? Zoom
Vor drei Jahren wurde das ehemals im Besitz von Roger Penske befindliche Zwei-Meilen-Oval in Brooklyn, Michigan neu asphaltiert. Seither ist es die mit Abstand schnellste Strecke im NASCAR-Kalender, da auf dem Daytona International Speedway und dem Talladega Superspeedway seit mittlerweile fast 30 Jahren mit Restrictor-Plates gefahren wird. Den Michigan-Streckenrekord hält Jeff Gordon mit einer im vergangenen Jahr realisierten Pole-Runde von 34.857 Sekunden. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 206,558 Meilen pro Stunde (332,352 km/h).
Eine neue Rekordrunde wird es am kommenden Wochenende nicht geben. Grund ist die Tatsache, dass zum zweiten Mal nach dem Brickyard 400 das High-Drag-Package mit dem großen Heckspoiler zum Einsatz kommt. Dieses Aero-Paket sorgte schon vor drei Wochen in Indianapolis für deutliche niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten als in der Vergangenheit. Dies wäre zu verkraften gewesen, doch zum Leidwesen aller Beteiligten hielten sich die positiven Auswirkungen des Plus an Luftwiderstand in Grenzen.
Zweiter Einsatz für das High-Drag-Package
Das Racing beim Brickyard 400 wurde von den Piloten mehrheitlich kritisiert. Dies muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass es auch am Wochenende auf dem Michigan International Speedway überwiegend Single-File-Racing zu beobachten gibt. Das Zwei-Meilen-Oval in den Irish Hills im US-Bundesstaat Michigan ist gänzlich anders konzipiert als das 2,5-Meilen-Oval in Indianapolis.
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Bei der Premiere in Indianapolis konnte der große Heckspoiler nicht überzeugen Zoom
Der Michigan International Speedway weist keine rechteckige Form mit vier 90-Grad-Kurven, sondern eine D-Form mit geschwungener Start/Ziel-"Gerade" auf. Die Strecke ist durchgängig extrem breit. Die Kurvenüberhöhung ist mit 18 Grad deutlich höher als in Indianapolis (neun Grad) und auch höher als auf dem zweiten Zwei-Meilen-Oval im Kalender, dem Auto Club Speedway in Fontana (14 Grad).
"In Michigan ist die Rennlinie viel breiter. Daher sollte es möglich sein, in den Kurven verschiedene Linie zu fahren", sagt Penske-Pilot Brad Keselowski, der aus dem rund 150 Kilometer nordöstlich vom Michigan International Speedway gelegenen Örtchen Rochester Hills stammt und somit am Wochenende ein Heimspiel hat. In den vergangenen Jahren waren die Michigan-Rennen von Three-Wide- und teilweise sogar Four-Wide-Racing gekennzeichnet. Die Auswirkungen des High-Drag-Package werden sich beginnend mit dem ersten Freien Training am Freitag besser abschätzen lassen.
Verbesserungen an Autos und Strecke
In einem Punkt hat NASCAR schon jetzt vorgesorgt. Nachdem es in Indianapolis einigen Piloten sprichwörtlich zu heiß geworden ist, weil das Aero-Paket mit dem großen Heckspoiler für weniger Luftstrom unter dem Auto und damit für einen Hitzestau im Cockpit sorgt, sind an diesem Wochenende zwei Öffnungen in der rechten Seitenscheibe vorgeschrieben.
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Die Boxenmauer beginnt nun 50 Meter früher als noch beim Juni-Rennen (Foto) Zoom
Unabhängig vom Einsatz des High-Drag-Package hat man am Michigan International Speedway auch in Sachen Sicherheit nachgebessert. So wurde der Beginn der Boxenmauer rund 50 Meter weiter in Richtung Turn 4 verlegt. Damit sollen gefährliche Abflüge wie von Mark Martin im August 2012 oder wie von Kasey Kahne vor zwei Wochen (Pocono) verhindert werden. Zudem wurde auf der Innenseite der Turns 1 und 4 die SAFER-Barrier verlängert und darüber hinaus in Turn 1 Reifenstapel aufgestellt.
Sportlich betrachtet spitzt sich der Kampf um die Chase-Plätze zu. Seit Watkins Glen taucht Kyle Busch in den Top 30 der Punktewertung und dank seiner vier Saisonsiege damit auch der Setzliste für den Chase auf. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass es für die in dieser Saison noch sieglosen Piloten immer enger wird. Aktuell halten Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet), Paul Menard (Childress-Chevrolet), Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet), Ryan Newman (Childress-Chevrolet) und Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) die fünf Plätze am unteren Ende der Chase-Setzliste. Mangels Saisonsieg ist das Playoff-Ticket aber noch keinem dieser fünf Piloten sicher.
Kampf um die Chase-Plätze: Kahne und Biffle brauchen einen Sieg
Die aktuell nicht in der Chase-Setzliste auftauchenden Fahrer müssen sich umso mehr strecken, wollen sie den Kampf um den Titel des NASCAR-Sprint-Cup-Champions 2015 ab dem 20. September in Chicago aktiv mitgestalten. Dies gilt insbesondere für Hendrick-Pechvogel Kasey Kahne und für Michigan-Spezialist Greg Biffle (Roush-Ford), die aktuell bereits über 50 Punkte Rückstand auf Bowyer aufweisen. Somit bleibt Kahne und Biffle im Sinne einer Chase-Qualifikation wohl nur die Option eines Sieges bei einem der vier verbleibenden Rennen der Regular-Season.
"Ich liebe Michigan", bekennt Biffle, der auf dem schnellen Zwei-Meilen-Oval vier Siege (2004, 2005, 2012 und 2013) eingefahren hat. "Im Frühjahr waren wir nicht besonders stark unterwegs, aber wir haben seither einiges gelernt. Da wir in Indy ganz gut aussahen, haben wir die Chance, auch diesmal gut abzuschneiden, denn es wird mit demselben Aero-Paket gefahren. Mir persönlich ist das Low-Downforce-Package zwar lieber, aber weil es in Indy ganz gut für uns lief, glaube ich, dass wir vor einem guten Wochenende stehen", so Biffle.
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Für Kasey Kahne und Greg Biffle ist es in Watkins Glen nicht einfacher geworden... Zoom
Die Meldeliste für das Pure Michigan 400 umfasst 44 Einträge. Josh Wise hat im FAS-Ford (Startnummer 32) eine vorübergehende Bleibe gefunden und versucht nach Indianapolis zum zweiten Mal, mit diesem Auto den Sprung ins Starterfeld zu schaffen. Für Premium Motorsports, den ehemaligen Arbeitgeber von Wise, greifen an diesem Wochenende Reed Sorenson (Startnummer 62) und Timmy Hill (Startnummer 98) ins Lenkrad. Der Front-Row-Ford mit der Startnummer 34 wird nach dem Rundkurs-Auftritt von Chris Buescher planmäßig wieder von Brett Moffitt übernommen.
Neben dem Sprint-Cup sind an diesem Wochenende auch die Trucks auf dem Michigan International Speedway unterwegs, wohingegen die Xfinity-Serie in Mid-Ohio gastiert. Die Grüne Flagge zum Höhepunkt des Wochenendes, dem Pure Michigan 400 über 200 Runden, fällt am Sonntag gegen 20:45 Uhr MESZ. Motorvision TV überträgt ab 20:00 Uhr live. Am Mikrofon sitzen Stefan Heinrich und Pete Fink.
Der Zeitplan für das Michigan-Wochenende (MESZ):
Freitag, 14. August:
17:00 Uhr: Erstes Freies Training
23:05 Uhr: Qualifying in zwei Segmenten
Samstag, 15. August:
14:30 Uhr: Zweites Freies Training
17:30 Uhr: Happy-Hour
19:00 Uhr: Truck-Rennen
21:30 Uhr: Xfinity-Rennen (Mid-Ohio)
Sonntag, 16. August:
20:45 Uhr: Pure Michigan 400 (200 Runden; ab 20:00 Uhr live auf Motorvision TV)
Die Meldeliste für Brooklyn, Michigan:
01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet)
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
06. 6 Trevor Bayne (Roush-Ford)
07. 7 Alex Bowman (Baldwin-Chevrolet)
08. 9 Sam Hornish Jr. (Petty-Ford)
09. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
12. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
13. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
14. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
15. 17 Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
16. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
17. 19 Carl Edwards (Gibbs-Toyota)
18. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
19. 21 Ryan Blaney (Wood-Ford)
20. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
21. 23 J.J. Yeley (BK-Toyota)
22. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
23. 26 Jeb Burton (BK-Toyota)
24. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
25. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet)
26. 32 Josh Wise (FAS-Ford)
27. 33 Travis Kvapil (Circle-Chevrolet)
28. 34 Brett Moffitt (Front-Row-Ford)
29. 35 Cole Whitt (Front-Row-Ford)
30. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
31. 40 Landon Cassill (Hillman-Chevrolet)
32. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet)
33. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
34. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
35. 46 Michael Annett (HScott-Chevrolet)
36. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet)
37. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
38. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
39. 55 David Ragan (Waltrip-Toyota)
40. 62 Reed Sorenson (Premium-Chevrolet)
41. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
42. 83 Matt DiBenedetto (BK-Toyota)
43. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
44. 98 Timmy Hill (Premium-Ford)
Alle Michigan-Sieger auf einen Blick:
2015: Kurt Busch / ...
2014: Jimmie Johnson / Jeff Gordon
2013: Greg Biffle / Joey Logano
2012: Dale Earnhardt Jr. / Greg Biffle
2011: Denny Hamlin / Kyle Busch
2010: Denny Hamlin / Kevin Harvick
2009: Mark Martin / Brian Vickers
2008: Dale Earnhardt Jr. / Carl Edwards
2007: Carl Edwards / Kurt Busch
2006: Kasey Kahne / Matt Kenseth
2005: Greg Biffle / Jeremy Mayfield
2004: Ryan Newman / Greg Biffle
2003: Kurt Busch / Ryan Newman
2002: Matt Kenseth / Dale Jarrett
2001: Jeff Gordon / Sterling Marlin
2000: Tony Stewart / Rusty Wallace
1999: Dale Jarrett / Bobby Labonte
1998: Mark Martin / Jeff Gordon
1997: Ernie Irvan / Mark Martin
1996: Rusty Wallace / Dale Jarrett
1995: Bobby Labonte / Bobby Labonte
1994: Rusty Wallace / Geoff Bodine
1993: Ricky Rudd / Mark Martin
1992: Davey Allison / Harry Gant
1991: Davey Allison / Dale Jarrett
1990: Dale Earnhardt / Mark Martin
1989: Bill Elliott / Rusty Wallace
1988: Rusty Wallace / Davey Allison
1987: Dale Earnhardt / Bill Elliott
1986: Bill Elliott / Bill Elliott
1985: Bill Elliott / Bill Elliott
1984: Bill Elliott / Darrell Waltrip
1983: Cale Yarborough / Cale Yarborough
1982: Cale Yarborough / Bobby Allison
1981: Bobby Allison / Richard Petty
1980: Benny Parsons / Cale Yarborough
1979: Buddy Baker / Richard Petty
1978: Cale Yarborough / David Pearson
1977: Cale Yarborough / Darrell Waltrip
1976: David Pearson / David Pearson
1975: David Pearson / Richard Petty
1974: Richard Petty / David Pearson
1973: David Pearson
1972: David Pearson / David Pearson
1971: Bobby Allison / Bobby Allison
1970: Cale Yarborough / Charlie Glotzbach
1969: Cale Yarborough / David Pearson
