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Loudon-Vorschau: Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Gibt es in Loudon zum Start in die zweite Saisonhälfte der NASCAR einen Außenseitersieg? 'Motorvision TV' überträgt am Sonntagabend live ab 18:00 Uhr
(Motorsport-Total.com) - Es ist Halbzeit in der NASCAR. Genauer gesagt im Sprint-Cup. Das Camping World RV Sales 301, so der offizielle Titel, ist Saisonrennen Nummer 19 von 36. Ort des Geschehens ist der New Hampshire Motor Speedway nahe Loudon, ein paar Autostunden nördlich der Millionenmetropole Boston, in deren Umfeld (je nach Betrachtungsweise) rund fünf Millionen Menschen leben. Der Speedway selbst hat eine Länge von 1,058 Meilen und eine leicht progressive Kurvenüberhöhung von bis zu sieben Grad. Es ist also ein klassisches Ein-Meilen-Oval und trägt den Spitznamen "Magic Mile".

© NASCAR
Green, Green, Green: Die NASCAR startet in Loudon in die zweite Halbzeit Zoom
Der NASCAR-Tross macht in Loudon seit der Saison 1990 Station. Wie so oft sandte die Familie France zunächst ihre zweite Liga in den Nordosten der USA, bevor seit 1993 auch die Big-Boys in New Hampshire fuhren. Rusty Wallace gewann 1993 das erste von bisher 36 Rennen auf der Magic-Mile. Für Davey Allison war es das letzte NASCAR-Rennen, einen Tag später verunglückte der Sohn von Bobby Allison bei einem Hubschrauberabsturz nahe Talladega tödlich.
In der Saison 2000 sah Loudon zwei tragische Vorfälle: Adam Petty, der Enkel von "King" Richard Petty, verunglückte bei Testfahrten der damaligen Busch-Serie genauso tödlich wie später im Cup-Rennen der junge Kenny Irwin. In beiden Fällen war ein steckengebliebenes Gaspedal die Unfallursache. Dies hatte zur Folge, dass im Herbstrennen aus Sicherheitsgründen mit Restrictor-Plates gefahren wurde. Jeff Burton, damals in einem Roush-Ford, lag 300 von 300 Runden in Front und gewann.
In seiner Geschichte sah Loudon zwei weitere unvergessene Rennen: Im September 2001 wäre auf der Magic-Mile das erste Event nach den Terroranschlägen vom 11. September ausgetragen worden. Die Veranstalter verlegten den Termin sehr mutig in den November hinein und hatten großes Glück: Das Saisonfinale 2001 im Tiefen Nordosten der USA erlebte gutes Wetter, es gewann Robby Gordon in einem Childress-Chevrolet.
Der Chase rückt in den Vordergrund

© NASCAR
Kurt Busch und sein Furniture-Row-Chevy: Kommt der erste Saisonsieg? Zoom
Zwei Jahre später kam es um ein Haar zu einem schweren Unfall, als Dale Jarrett auf der Start-/Zielgeraden strandete und um ein Haar von einigen überrundeten Piloten getroffen wurde, die allesamt versuchten, zurück in die Führungsrunde zu kommen. Dieser Vorfall war der Auslöser für die bis heute gültige Free-Pass-Regel für den ersten Überrundeten, die unter ihrem heutigen Spitznamen "Lucky Dog" weltweite Bekanntheit erlangt hat.
Heute zeichnet sich ein klassisches Loudon-Rennen gerne durch einen heftigen Spritpoker aus. Ein weiteres statistisches Merkmal ist die Tatsache, dass es in New Hampshire nicht viele Mehrfachsieger gibt. Oder anders formuliert: In der Victory Lane steht nur äußerst selten ein Pilot, der kurz zuvor ein anderes Loudon-Rennen gewinnen konnte. Zwischen 2006 und 2012 gab es nur zwei Doppelsieger mit Denny Hamlin (2007 und 2012) und Clint Bowyer (2007 und 2010).
Ist das die große Chance für einen der Piloten, die sich im extrem engen Kampf um die Chase-Plätze befinden? Der Abstand zwischen Kurt Busch (9.) und Jamie McMurray (17.) beträgt derzeit gerade einmal winzige 26 Punkte. Acht Rennen sind es noch, bis nach Richmond der Playoff-Strich gezogen wird. In dieser engen Situation kann ab sofort jeder Totalausfall eine Vorentscheidung in negativer Hinsicht darstellen. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt: Kann in Loudon ein Pilot aus diesem Punktebereich gewinnen, dann ist in der Gesamtwertung ein großer Sprung nach vorne fast sicher.
Rein statistisch gesehen, deutet am Wochenende also vieles auf einen Erfolg eines Piloten hin, der nicht aus den Reihen der aktuellen Dauersieger um Jimmie Johnson oder Matt Kenseth kommt. Das Stewart/Haas-Doppel Tony Stewart und Ryan Newman (drei Siege!) können in Loudon beide auf gute Statistiken verweisen und befinden sich beide mitten in der oben angesprochenen Kampfgruppe um die Chase-Plätze. Gleiches gilt natürlich auch für Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) oder Brad Keselowski (Penske-Ford).
Shepherd sorgt für Altersrekord

© xpb.cc
Joey Logano gewann in Loudon in der Saison 2009 sein erstes Cup-Rennen Zoom
Die Reihe der verdächtigen "Sleeper", wie es die Amerikaner gerne formulieren, ließe sich noch fortsetzen: Joey Logano (Penske-Ford) gewann 2009 in Loudon sein erstes Sprint-Cup-Rennen überhaupt. Gleiches gilt für Clint Bowyer (Waltrip-Toyota), der 2007 (damals noch im Childress-Chevy) seine Premiere in der Victory Lane feierte. Und was kann Kurt Busch mit seinem Furniture-Row-Chevrolet anbieten, der seit Wochen starke Leistungen zeigt? Auch diese drei Piloten warten nach wie vor auf ihren ersten Saisonsieg 2013.
Auf der Meldeliste stehen 43 Sprint-Cup-Piloten, unter denen Morgan Shepherd für einen neuen Altersrekord sorgen wird. Der 71-jährige Shepherd fährt den Keselowski-Toyota mit der Startnummer 52 und steht nach dem aktuellen Stand der Dinge damit sicher im Feld. Gegen Shepherd ist der 58-jährige Kenny Schrader im FAS-Lane-Ford mit der Startnummer 32 ein noch echter Jungspund. Der dritte NASCAR-Oldie fährt übrigens nicht mit: Brian Vickers übernimmt turnusgemäß wieder den Waltrip-Toyota von Mark Martin.
Die deutschen NASCAR-Fans dürfen sich in jedem Fall freuen: 'Motorvision TV' zeigt das Camping World RV Sales 301 aus Loudon am Sonntagabend live und in voller Länge ab 18:00 Uhr - natürlich wie immer inklusive der kompletten Pre-Race-Show. Am Mikrofon sitzen Lenz Leberkern und Pete Fink. Der Wetterbericht für den Rennsonntag ist gut: Nachdem am Freitag und Samstag noch ein paar Schauer angesagt sind, ist die Regenwahrscheinlichkeit zum Start in die zweite Saisonhälfte am Sonntagabend gleich Null.
Der Zeitplan von Loudon (in MESZ):
Freitag:
18:00 - 19:30 Uhr: Erstes Freies Training
ab 21:40 Uhr: Qualifikation
Samstag:
15:00 - 15:55 Uhr: Zweites Freies Training
17:20 - 18:20 Uhr: Abschlusstraining (Happy Hour)
ab 21:00 Uhr: Nationwide-Rennen in Loudon
Sonntag:
ab 18:00 Uhr: Camping World RV 301 (live auf Motorvision TV)
Die Meldeliste für Loudon:
01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford) - PC1
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - PC2
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 19 Mike Bliss (TriStar-Toyota)
15. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - PC5
16. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
17. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - PC6
18. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
19. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
20. 30 David Stremme (Swan-Toyota)
21. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
22. 32 Ken Schrader (FAS-Ford)
23. 33 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
24. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
25. 35 Josh Wise (Front-Row-Ford)
26. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
31. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota) - PC7
32. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - PC3
33. 51 A.J. Allmendinger (Phoenix-Chevrolet)
34. 52 Morgan Shepherd (Keselowski-Toyota)
35. 55 Brian Vickers (Waltrip-Toyota)
36. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
37. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) - PC4
38. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
39. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
40. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
41. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
42. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)
Alle Loudon-Sieger auf einen Blick:
1993 Rusty Wallace
1994 Ricky Rudd
1995 Jeff Gordon
1996 Ernie Irvan
1997 Jeff Burton
1997 Jeff Gordon
1998 Jeff Burton
1998 Jeff Gordon
1999 Jeff Burton
1999 Joe Nemechek
2000 Tony Stewart
2000 Jeff Burton
2001 Dale Jarrett
2001 Robby Gordon
2002 Ward Burton
2002 Ryan Newman
2003 Jimmie Johnson
2003 Jimmie Johnson
2004 Kurt Busch
2004 Kurt Busch
2005 Tony Stewart
2005 Ryan Newman
2006 Kyle Busch
2006 Kevin Harvick
2007 Denny Hamlin
2007 Clint Bowyer
2008 Kurt Busch
2008 Greg Biffle
2009 Joey Logano
2009 Mark Martin
2010 Jimmie Johnson
2010 Clint Bowyer
2011 Ryan Newman
2011 Tony Stewart
2012 Kasey Kahne
2012 Denny Hamlin

