• 10.07.2013 11:44

  • von Pete Fink

31 Übeltäter und (noch) keine Strafen

NASCAR lässt mit dem Strafmaß beim Thema Daytona-Dachluken noch auf sich warten: Ist dies nun ein gutes oder ein sehr schlechtes Zeichen?

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise ist in der NASCAR der Dienstag immer der große Strafentag. Umso ungewöhnlicher liegt also der Fall der 31 Teams, die am Daytona-Wochenende mit nicht legalen, weil modifizierten Dachluken erwischt wurden. Denn bis zum heutigen Mittwoch wurde für die 16 Sprint-Cup und 15 Nationwide-Mannschaften noch kein Strafmaß ausgesprochen. Möglicherweise geschieht dies jedoch in den kommenden Stunden.

Titel-Bild zur News: Michael Waltrip

Roof Flaps: Auch das Team von Michael Waltrip wurde erwischt Zoom

Immerhin gibt es in der Zwischenzeit einige Hintergründe zu diesem Thema. So wird das gesamte System der Roof Flaps von Roush Composites geliefert. Die komplette Vorrichtung kommt im Rahmen eines eigenen Kits, was gemäß dem gültigen NASCAR-Regelbuch in keinem Fall modifiziert oder verändert werden darf. Im Fall der 31 Sünder-Teams wurden die Distanzstangen, wahrscheinlich aus Gewichtsgründen, durch leichtere Komponenten ersetzt.

Klar ist: Alle Teams sind permanent auf der Suche nach Gewichtseinsparungen. Ist es möglich, bei den oben angebrachten Roof Flaps ein paar Gramm einzusparen, kann dieses oben eingesparte Gewicht auf der Fahrzeugunterseite an einem gewünschten Ort angebracht werden, was den so heiklen Schwerpunkt der Autos verbessert. Die Summe aller Gewichtseinsparungen könnte dann in der hart umkämpften NASCAR durchaus einen minimalen Balance-Vorteil bringen.

Das Problem dabei ist, dass die Dachluken ein wichtiges Sicherheitselement darstellen. Die Roof Flaps sollen die Autos im Fall eines Drehers auf dem Boden halten. Daher erscheint es durchaus als möglich, dass es für die 31 Teams nicht nur Geldstrafen, sondern auch Punktabzüge hageln wird. Weiter verkompliziert wird der Fall, weil einige der verantwortlichen Crewchiefs bereits auf Bewährung arbeiten oder in dieser Saison schon für andere Vergehen erwischt wurden - wie zum Beispiel im Fall Penske, Gibbs und Waltrip.


Fotos: NASCAR in Daytona


Einer, der nichts zu befürchten hat, weil sein Childress-Team am vergangenen Wochenende nicht betroffen war, ist Jeff Burton. "Für mich hat es den Anschein, dass NASCAR diesen Vorfall nicht gerne sieht", sagte Burton in Daytona. "Es ist ziemlich klar, dass man alle Teile des Kits nutzen muss und keinesfalls etwas verändern darf." Der 46-Jährige erinnert sich an einen Fall aus Talladega 1997: "Damals hatten wir unsere Roof Flaps falsch positioniert und sie haben uns ziemlich hart bestraft."

Dies alles hat für den Childress-Routinier nur eine Konsequenz: "In der Vergangenheit haben sie in solchen Fällen immer unglaublich hart durchgegriffen", so Burton weiter. "Es gibt keinen Grund, warum sie das jetzt ändern sollten. Ich erwarte also einige Strafen und wenn es nicht soweit kommt, dann nur aus dem Grund, weil so viele Teams betroffen waren."