Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Kenseth: Und jetzt der Titel?
Mit einem Jahr Erfahrung im Team von Joe Gibbs blickt NASCAR-Vizechampion Matt Kenseth optimistisch auf die neue Saison voraus
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte die Sprint-Cup-Saison 2013 für Matt Kenseth ein Jahr der Aufbauarbeit werden sollen. Nach 13 Jahren im inoffiziellen Ford-Werksteam von Jack Roush hatte Kenseth im Winter 2012/2013 die Fronten gewechselt. Das neue Arbeitsumfeld des NASCAR-Champions von 2003 hieß Joe Gibbs Racing (JGR). Das neue Arbeitsgerät war fortan ein Toyota Camry.

© LAT
Matt Kenseth und der Gibbs-Toyota mit der 20: Die Überraschung der Saison 2013 Zoom
Wie die NASCAR-Szene inzwischen weiß: Die Aufbauarbeit im neuen Team ging für Kenseth verdammt schnell. Mit fünf Siegen und mehr als 1.100 Führungsrunden im Verlauf der Regular-Season kristallisierte sich der Gibbs-Neuzugang schon früh als einer der stärksten - wenn nicht der stärkste - Herausforderer von Fünffach-Champion und Chase-Spezialist Jimmie Johnson heraus.
Diesen Eindruck untermauerte Kenseth nachhaltig, als er im September auf dem Chicagoland Speedway in Joliet und auf dem New Hampshire Motor Speedway in Loudon die ersten beiden Chase-Rennen in überzeugender Manier gewann. Johnson musste reagieren. Dies tat der Hendrick-Pilot mit einem seinerseits überzeugenden Sieg auf der "Monster Mile" in Dover.
Sieben Saisonsiege und der Vizetitel

© NASCAR
Gewohntes Bild in der NASCAR-Saison 2013: Matt Kenseth in der Victory Lane Zoom
Im weiteren Verlauf der NASCAR-Playoffs 2013 lieferten sich Kenseth und Johnson ein Duell auf Augenhöhe, das sich selbst in Martinsville - neben Dover die absolute Spezialstrecke von Johnson - nicht entscheidend zu Gunsten des Hendrick-Piloten drehte: Beim Headache Relief Shot 500 kam Johnson "nur" als Fünfter ins Ziel, während Kenseth Zweiter wurde. So war es plötzlich Johnson, der Kopfschmerzen hatte, saß ihm doch der punktgleiche Kenseth in der Gesamtwertung mehr als nur auf den Fersen.
Noch waren allerdings drei Rennen zu fahren. Mit einem ungefährdeten Sieg auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth holte sich Johnson die alleinige Führung in der Gesamtwertung zurück. Eine Woche später in Phoenix übernahm der Kalifornier endgültig das Zepter. Kenseth und dessen Gibbs-Crew präsentierten sich auf dem Ein-Meilen-Oval in der Wüste Arizonas komplett von der Rolle und schafften es im gesamten Rennverlauf nicht, dem gelben Camry mit der Startnummer 20 ein vernünftiges Fahrverhalten anzuerziehen. Die Quittung: Aus sieben Punkten Rückstand in der Gesamtwertung wurden 28.
Zwar hatte Kenseth beim Saisonfinale in Homestead noch intakte Titelchancen und durfte nach einem brenzligen Restart, bei dem Johnson um ein Haar abgeräumt worden wäre, noch einmal hoffen. Doch letztlich brachte der Hendrick-Pilot seinen Punktevorsprung sicher über die Distanz und krönte sich zum sechsten Mal zum Champion der höchsten NASCAR-Liga.
Kenseth aber bereut nichts. "Alles das, was überraschend kam, war eine positive Überraschung", blickt der 41-Jährige auf seine erste Saison im Team von Joe Gibbs zurück und gibt einen Einblick in die Zusammenarbeit mit seinen beiden Teamkollegen Denny Hamlin und Kyle Busch: "Ich war doch etwas überrascht, als ich feststellte, wie sehr sich Denny und Kyle auch bei den Teambesprechungen ins Zeug legen. Ebenso überrascht war ich, als mir klar wurde, wie viel ich in diesen Meetings reden musste und dass mir die Leute aus irgendeinem Grund zuhörten."
Vorfreude auf starke Gibbs-Saison 2014

© NASCAR
Auch 2014 das Trio bei JGR: Matt Kenseth, Kyle Busch und Denny Hamlin Zoom
"Abgesehen davon war ich von unseren aus dem Stand heraus erzielten Erfolgen positiv überrascht", so Kenseth, der schon beim dritten Start für sein neues Team (Las Vegas) erstmals in die Victory Lane fuhr - und das ausgerechnet an seinem 41. Geburtstag. Schon beim Saisonauftakt in Daytona hatte Kenseth Eindruck hinterlassen, indem er die meisten Führungsrunden an Land zog. Ein möglicher Sieg beim Debüt im neuen Team wurde aber durch einen Motorschaden vereitelt.
Im weiteren Saisonverlauf leisteten sich Kenseth und die Gibbs-Crew mit der Startnummer 20 nur noch zwei weitere Ausfälle (unverschuldeter Crash in Bristol im März und Motorschaden in Dover im Juni). "Insgesamt war es ein gutes Jahr. Ich habe zwischen Dezember (2012; Anm. d. Red.) und dem Saisonende viel gelernt und bin nun genauso aufgeregt wie vor einem Jahr", gesteht Kenseth.
"Ich habe das Gefühl, dass wir noch einiges im Köcher haben. Dennys Sieg in Homestead hat mich wirklich glücklich gemacht, auch wenn ich natürlich selbst gern gewonnen hätte", sagt der Sprint-Cup-Vizechampion 2013 und fügt im Hinblick auf die Saison 2014 an: "Ich freue mich darauf, dass jedes unserer drei Teams in diesem Jahr eine gewichtige Rolle spielt und eines davon hoffentlich den Titel an Land zieht."


