Jeff Gordon: "Wie beim Autoscooter"

Für Jeff Gordon war das Daytona 500 bereits früh gelaufen, nachdem er in der 29. Runde unverschuldet dem ersten "Big One" des Rennens zum Opfer fiel

(Motorsport-Total.com) - Der vierfache Sprint-Cup-Champion Jeff Gordon hatte sich für das Daytona 500 des Jahres 2011 viel vorgenommen. Dreimal hatte der Kalifornier das "Great American Race" in seiner Karriere bereits gewinnen können und als am Sonntagabend um 19:29 Uhr mitteleuropäischer Zeit die Grüne Flagge geschwenkt wurde, stand Gordon auch noch als jüngster Sieger dieses Rennens in den Geschichtsbüchern.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Alan Gustafson und Jeff Gordon hatten am Sonntag in Daytona wenig Freude

Seine im Jahr 1997 aufgestellte Bestmarke des ersten Daytona-500-Siegs im Alter von 25 Jahren, sechs Monaten und 12 Tagen wurde mit Fallen der Karierten Flagge allerdings von Trevor Bayne nochmals verbessert. Dem Rookie in Diensten der Wood Brothers gelang der sensationelle Triumph bereits am Tag nach seinem 20. Geburtstag.

Große Hoffnungen vor dem Start

Für Gordon markierte die diesjährige Ausgabe des wichtigsten Rennens der Sprint-Cup-Saison den ersten Rennauftritt mit Alan Gustafson als Crewchief. Die neue Partnerschaft hatte sich am vergangenen Sonntag gut angelassen, Gordon konnte den Hendrick-Chevy mit der Startnummer 24 für die erste Startreihe neben Teamkollege Dale Earnhardt Jr. qualifizieren.

Im Gatorade-Duel am Donnerstag lag er ebenfalls gut im Rennen und arbeitete bis zum Schluss des Rennens in Zweierformation hervorragend mit eben jenem Trevor Bayne zusammen. In der letzten Runde gerieten die beiden allerdings in Sichtweite der Ziellinie aneinander, größere Beschädigungen konnten glücklicherweise an beiden Fahrzeugen vermieden werden, sodass am Sonntag beide ihre herausgefahrenen Startpositionen einnehmen konnten.

Feindkontakt mit Robby Gordon

Am Sonntag stand nun also das Daytona 500 auf dem Plan, doch die Hoffnungen Gordons auf ein erfolgreiches Abschneiden erhielten bereits in der frühen Phase des Rennens einen ersten Dämpfer. In der 22. Runde musste er einen ersten Lackaustausch hinnehmen, als Namensvetter Robby Gordon unmittelbar vor ihm abrupt vom Gas gehen musste, da dieser seinerseits dem Motorplatzer im Childress-Chevy von Kevin Harvick ausweichen musste. "Robby zog vor mir nach unten. Ich konnte nicht schnell genug verzögern, bin ihm ins Heck gerauscht und habe dabei sein Auto beschädigt", berichtete Jeff Gordon später. Der Hendrick-Fahrer musste die Box aufsuchen und den Kühlergrill seines Chevrolet reparieren lassen, was ihn ans Ende des Feldes zurückwarf.


Fotos: Daytona 500, Daytona 500


Aus den hinteren Reihen hatte er gewissermaßen einen Logenplatz auf die Action im Feld. "Ich sah, wie sich die Jungs vor mir im bester Autoscooter-Manier gegenseitig angeschoben haben - teilweise zu dritt, zu viert nebeneinander", so Gordon. Eine Massenkarambolage im Feld lag in der Luft und sieben Runden später war es tatsächlich soweit.

Big One mit 17 Autos beendet die Siegeshoffnungen vorzeitig

Im Verlauf der 29. Runde drehte Michael Waltrip eingangs Turn 3 mitten im Feld seinen MWR-Teamkollegen David Reutimann um, eine Kettenreaktion, die insgesamt 17 Fahrzeuge ins Verderben riss, war die Folge. Unter denjenigen, die im direkten Anschluss daran die Garage aufsuchen mussten, war auch Jeff Gordon. Der Traum vom vierten Daytona-500-Sieg für den Kalifornier war ausgeträumt, bevor das Rennen überhaupt in die entscheidende Phase gehen konnte.

Entsprechend enttäuscht zeigte sich der Hendrick-Fahrer anschließend in der Box. "Unsere Chancen, das Daytona 500 zu gewinnen, sind beim Teufel", gab Gordon zu Protokoll. "Ich sah, wie sich die Nummer 00 (David Reutimann; Anm. d. Red.) vor uns drehte und versuchte alles, ihm auszuweichen. Leider gelang das nicht. Was ich nicht verstehe ist, dass die Jungs so früh im Rennen bereits zu dritt nebeneinander in drei Reihen hintereinander um Platz 28 fighten. Das macht in der Anfangsphase des Daytona 500 einfach keinen Sinn. In dieser Phase des Rennens musst du deinen Kopf einschalten und das Feld etwas auseinander ziehen lassen", zeigte sich der 39-Jährige verärgert über die aggressive Fahrweise der Kollegen.

Jeff Gordon

Nach "Big One" in Runde 29 gab es für die Hendrick-Mechaniker viel Arbeit Zoom

Schuldzuweisungen wollte Gordon allerdings keine machen, vielmehr verwies der Ex-Champion auf die Tatsache, dass die Strecke aufgrund der höheren Temperaturen rutschiger war, als an den Tagen zuvor. Rückblickend betrachtet hätte sich Gordon gewünscht, in der frühen Rennphase noch weiter zurückzustecken, um dem drohenden Unheil entgehen zu können.

Nach umfangreichen Reparaturmaßnahmen in der Hendrick-Garage konnte Gordon das Rennen mit 35 Runden Rückstand zwar noch einmal aufnehmen, mehr als Platz 28 war beim 19. Daytona-500-Start seiner Karriere allerdings nicht zu holen. Wenngleich die nächste Gelegenheit für einen Sieg beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres erst im Februar 2012 wiederkommt, so hat Gordon am kommenden Sonntag beim zweiten Saisonlauf in Phoenix neuerlich die Gelegenheit, seiner aktuellen Serie von inzwischen 66 sieglosen Rennen im Sprint-Cup ein Ende zu bereiten.

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