• 21.06.2008 12:17

  • von David Pergler

Jeff Gordon: In Sonoma haben wir gute Chancen

Lokalmatador Jeff Gordon geht zuversichtlich in sein Heimrennen in Sonoma und erklärt, wie sich das Car of Tomorrow auf einem Straßenkurs auswirkt

(Motorsport-Total.com) - Jeff Gordon ist zu Hause angekommen - der Kalifornier geht als Hometown-Hero in das Rennen am Sears Point. Der NASCAR-Star ist unweit des Infineon Raceway aufgewachsen und hat sich auf dieser Strecke seine ersten Sporen als Rennfahrer verdient. Daher freut er sich besonders auf das Rennen, unter anderem auch deswegen, weil ein Straßenkurs die aktuellen Schwächen des Hendrick-Teams gut kaschiert.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

NASCAR-Star Jeff Gordon und seine kleine Tochter Ella Sofia

"Sonoma ist ein ganz spezieller Ort für mich, natürlich, weil ich aus Vallejo komme und dort viele Freunde und Verwandte habe. Leider sehe ich sie durch unseren hektischen Kalender nicht allzu oft", erklärt Gordon, der sich gestern im Qualifying Startplatz fünf sichern konnte. Der Kalifornier hat in Sonoma bereits eine schöne Stange an Erfolgen eingefahren, doch an einen Sieg denkt er ganz besonders.#w1#

"Es gab mal ein Jahr, wo ich das Rennen angeführt habe und mein Sicherheitsgurt hat sich gelockert. Ich flog ab und habe es gerade noch so in die Box geschafft, wo wir den Gurt wieder fixiert haben. Es war ein heißer Tag, alles schien gegen uns zu arbeiten und wir haben uns dennoch durchgekämpft und das Rennen gewonnen. Das war ein besonderer Sieg und ein spezieller Moment für das Team", erzählt der Hendrick-Star von seinen Erlebnissen.

Der Lokalmatador gibt sich kämpferisch und geht optimistisch in das Rennwochenende: "Ich denke, dass Sonoma eine Strecke ist, auf der wir sehr stark sein können. Egal in welchem Jahr wir dort auftreten, dort können wir immer konkurrenzfähig sein und das Rennen gewinnen. Das hat die Vergangenheit gezeigt. Das heißt nicht, dass man in diesem Rennen dann auch wirklich siegt, aber man hat die besten Chancen dazu."

"Und ich bin optimistisch, dass wir auch diesmal wieder wettbewerbsfähig sein werden." Die Schwierigkeiten, die Hendrick jedoch hat, bleiben bestehen: "Das ändert nichts daran, dass wir auf Eineinhalb-Meilen-Ovalen noch unsere Probleme haben. Wir haben hier aber eine Möglichkeit, ein wirklich gutes Ergebnis einzufahren."

Gordon ist zuversichtlich, ein gutes Ergebnis einzufahren

Seit 2008 ist das Car of Tomorrow (CoT) für alle Rennen fest vorgeschrieben. Auf den Ovalen hatte man nun ausgiebig Gelegenheit, seine Stärken und Schwächen auszumachen, doch wie sieht es auf einem Rundkurs aus? "Man kann mit diesem Wagen nicht mehr so den Schwung aus den Kurven mitnehmen, wie es noch mit dem alten Wagen möglich war", erklärt der vierfache Cup-Champion.

Jeff Gordon

Jeff Gordon rechnet sich am Sears Point gute Chancen aus Zoom

"Wir haben vorne Federwegsbegrenzer drinnen, insofern reagiert die Aufhängung etwas anders und man muss auf der Bremse sehr vorsichtig sein. Und in Sonoma gibt es viele Kurven, wie die erste Kurve nach Start-Ziel, wo man gleichzeitig bremst und einlenkt. Und dieses Auto reagiert sehr empfindlich auf Gewichtsverlagerungen durch Rechts-Links-Fahrmanöver auf der Bremse."

Aber insgesamt sind die Auswirkungen des CoT laut Gordon nicht so drastisch wie vergleichsweise auf Ovalen. "Ich denke, dass sich durch das neue Auto auf den Straßenkursen so viel geändert hat, wie auf anderen Strecken. Ich meine, dass wir vieles am CoT verwenden können, was wir bereits in der Vergangenheit verbaut hatten und trotzdem noch sehr schnell sein können."

Vergangenes Jahr reichte es für Gordon in Sonoma für Platz sieben, doch seinen Boliden sah er stets unter den Schnellsten, vom reinen Potenzial des Wagens aus gesehen: "Tony Stewart hat vergangenes Jahr auf Straßenkursen das beste Auto gehabt hat und ich habe das Gefühl, dass unseres das Zweitbeste war. Auch wenn Montoya das Rennen gewonnen hat, hatten Tony und ich von der reinen Geschwindigkeit her die besten Wagen. Man muss die richtige Strategie erwischen und sicherstellen, dass man diese Geschwindigkeit beibehält. Man muss sich ständig verbessern."

"Das ist eine dieser Sachen, die unsere Verfolger gestemmt haben", fährt Gordon fort. "Während wir um die Meisterschaft gekämpft haben, haben sich unsere Konkurrenten auf dieses Jahr konzentriert und den Sprung vor uns geschafft. Daher sind wir in dieser Lage, in der wir uns gegenwärtig befinden. Auch wenn meine Teamkollegen teilweise besser waren, sind auch sie nicht in der Lage, wirklich regelmäßig um Siege mitzukämpfen, wie wir es sollten und dominanter aufzutreten, wie vergangenes Jahr."