• 13.06.2008 16:00

  • von Pete Fink

Siegloser Jeff Gordon: "Das ärgert mich"

Jeff Gordon ist derzeit weit von seinem fünften NASCAR-Titel entfernt, seine Zwischenbilanz ist jedoch nicht hoffnungslos und der Chase kann viel verändern

(Motorsport-Total.com) - Erst zum dritten Mal seit 1993 steht Jeff Gordon nach 14 Saisonrennen ohne einen einzigen Sieg da, und der vierfache NASCAR-Champion gab sich diese Woche durchaus besorgt über diesen Zustand. Für den 36-Jährigen liegt die Ursache allen Übels nach wie vor im Umgang mit dem neuen Car of Tomorrow.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon und seiner Hendrick-Crew steht noch eine Menge Arbeit bevor

"Dieses neue Auto schafft eine Menge Probleme, die wir gerade zu lösen versuchen", erklärte Jeff Gordon. "Dazu kommt noch die Konkurrenz von Gibbs und Roush, die sich gegenüber 2007 wesentlich verbessert haben." Seit einigen Wochen hat sich zudem noch Kasey Kahne in diesen erlauchten Kreis gesellt.#w1#

"Kasey ist ein gutes Beispiel", beschrieb Gordon. "Vor Charlotte waren sie ja keinesfalls besser als wir. Aber dann haben sie etwas gefunden, was das gesamte Team abheben ließ. Und warum sollten wir nicht in der Lage sein, etwas ähnliches zu vollbringen?"

Es ist wohl der berühmte "Sweet Spot", den Kahnes Evernham-Truppe plötzlich getroffen hat, und auf dessen Suche sich das Hendrick-Team noch in geschlossener Formation befindet. Testen ist also angesagt. "Wir sind gerade weniger danach bestrebt Rennsiege einzufahren als die Leute vielleicht glauben mögen. Wir sind realistisch. Wir gehen Schritt für Schritt vor."

Top 5 ist nicht genug

Jimmie Johnson , Jeff Gordon

Jimmie Johnson und Jeff Gordon - das Titelduell 2007 warf auch Probleme auf Zoom

Ein Grund für den plötzlichen Hendrick-Abfall liegt darin, dass sich Jeff Gordon und Jimmie Johnson Ende 2007 ein heftiges Titelduell lieferten, während sich die Konkurrenz bereits intensiv auf das Car of Tomorrow und die Saison 2008 vorbereitete.

Der große CoT-Test im Oktober 2007 wurde zum Beispiel von beiden ausgelassen, während sich Dale Earnhardt Jr. dort bereits mit dem neuen Hendrick-Auto vertraut machte. Doch ein gutes Element liegt im NASCAR-Reglement versteckt. "Ich hoffe nur, dass sich unser Aufschwung spätestens dann manifestiert, wenn es in den Chase geht. Dann ist sogar der Titel immer noch drin."

Mit dem CoT sind vor allem noch die 1,5 Meilenovale - von denen in den zehn Chase-Rennen gleich fünf auf dem Programm stehen - ein großes Problem. "Wir teilen uns nach wie vor die Informationen", versicherte Gordon. "Aber leider kann man nicht einfach ein Setup, das bei einem von uns funktioniert in ein anderes Auto einbauen. Jeder Fahrer hat sein eigenes Gefühl und eine andere Sicht dafür, wie sein Fahrzeug funktionieren sollte."

Dabei haben sich Gordons Leistungen zuletzt stabilisiert. Abgesehen von Pocono waren Top-10-Resultate die Regel. "Wir hatten einige Top-5-Autos, aber der Abstand war viel zu groß", weiß Jeff Gordon. "Das frustriert mich schon. Es ist toll unter die ersten Fünf zu fahren. Man braucht die Punkte für den Chase. Manchmal muss man eben gehen, bevor man läuft, aber nicht einmal Führungsrunden zu holen, oder dicht an der Spitze zu sein, das ärgert mich."