• 03.06.2008 09:16

  • von Pete Fink

Halbzeit auf dem Weg zum NASCAR-Chase

Nach Dover ist jetzt Halbzeit im Kampf um den NASCAR-Chase - 'Motorsport-Total.com' gibt eine Analyse des ersten Saisondrittels im Sprint-Cup

(Motorsport-Total.com) - Eine NASCAR-Saison hat 38 Saisonrennen, von denen 36 in die Punktewertung eingehen. Zehn Läufe vor dem Ende wird ein Zwischenstrich gezogen, und nur die zwölf zu diesem Zeitpunkt bestplatzierten Piloten haben im Chase noch eine Chance auf den Sprint-Cup-Titel 2008.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch Jimmie Johnson

Ein Bild mit Symbolcharakter: Löst Kyle Busch Jimmie Johnson ab?

Mit anderen Worten: 26 Punkterennen lang haben die Kandidaten Zeit, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Das Best-Buy 400 von Dover am vergangenen Wochenende war Saisonrennen Nummer 13 - es ist also genau Halbzeit im Kampf um die Honigtöpfe der NASCAR.#w1#

Blickt man auf die Ereignisse des ersten Saisondrittels zurück, dann ist als erstes auffällig, wie sehr sich die Kräfteverhältnisse im Vergleich zu 2007 verschoben haben. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr hatten Chevrolet-Piloten 12 der 13 Rennen gewinnen können. Lediglich Matt Kenseth (Roush-Ford) brach in Fontana in diese Phalanx ein.

Hendrick Motorsports holte sich alleine neun dieser Erfolge, während Roush mit dem Car of Tomorrow haderte und die damaligen Toyota-Teams mehr mit den Top 35 kämpften. Von Dodge war weit und breit nichts zu sehen. Ein Jahr später ist im Sprint-Cup nahezu alles anders.

Kyle Busch auf Johnsons Spuren?

Kyle Busch Joe Gibbs

Kyle Busch ist definitiv der Mann der ersten NASCAR-Saisondrittels Zoom

Die ultrastarken Gibbs-Toyotas haben bereits fünf Saisonsiege gesammelt, davon alleine vier Erfolge durch Kyle Busch, der vor Jahresfrist pikanterweise noch Mitglied im exklusiven Hendrick-Team war. Vier Saisonsiege wies zu diesem Zeitpunkt sein damaliger Teamkollege und spätere Champion Jimmie Johnson auf.

Auch Ford holte mit drei Rennsiegen durch Carl Edwards bereits genauso viele Einzelerfolge, wie alle Chevrolets zusammengerechnet, während Dodge bereits zweimal die Oberhand behielt - darunter das prestigeträchtige Daytona 500, das Penske-Pilot Ryan Newman gewann.

Das zu Saisonbeginn so hoch favorisierte Hendrick-Dream-Team mit den drei Superstars Johnson, Jeff Gordon und Dale Earnhardt Jr. hingegen konnte nur einen mageren Erfolg verbuchen, als Johnson Mitte April in Phoenix siegte. Trotzdem liegt das Trio sicher auf Playoff-Kurs, denn alle drei Piloten befinden sich in der Gesamtwertung unter den Top 7.

Es ist also die in der NASCAR so wichtige Konstanz, die die Hendrick-Asse nach wie vor im Titelrennen hält. Das beste Beispiel dafür liefert der seit über zwei Jahren sieglose Earnhardt Jr., der auf Platz drei der Gesamtwertung rangiert, weil er neunmal in 13 Rennen in die Top 10 fuhr.

Alle drei Childress-Piloten in den Top 12

Jeff Burton

Jeff Burton: Extrem unauffällig, aber hoch effektiv auf Gesamtplatz zwei Zoom

Analog dazu sieht die Performance des zweiten starken Chevrolet-Teams aus, denn im Hause Richard Childress kann man sich - wie übrigens bereits 2007 - ebenfalls über alle drei Piloten freuen: Jeff Burton und Clint Bowyer haben je ein Rennen gewonnen, und stehen genauso in den Top 12, wie Kevin Harvick als dritter Mann im Bunde.

Burton schaffte dabei das Kunststück, die ersten zwölf Saisonrennen allesamt in der Führungsrunde zu beenden, was außer ihm keinem der Cup-Piloten gelang. Diese Serie riss erst am vergangenen Wochenende in Dover, trotzdem liegt der 40-jährige Mr. Konstant natürlich bombensicher auf Playoff-Kurs.

Damit sind sechs der ersten zwölf Plätze von Chevy-Piloten eingenommen, und viel mehr werden es 2008 wohl nicht mehr werden. Denn einzig Martin Truex Jr. (DEI) auf Platz 15 schnuppert noch am Chase, aber dahinter herrscht - was das General-Motors-Lager betrifft - gähnende Leere: Veteran Mark Martin (DEI) und Casey Mears (Hendrick) folgen erst auf den Plätzen 24 und 25.

Neben Childress gibt es noch ein Team, das derzeit in geschlossener Mannschaftsstärke in Richtung Chase marschiert: Joe Gibbs Racing. Natürlich ist Kyle Busch als vierfacher Saisonsieger auch der klare Tabellenführer. Sein Vorsprung von mittlerweile 142 Punkten auf Platz zwei könnte ihn sogar in die Lage versetzen, bald eine Woche NASCAR-Urlaub zu machen und trotzdem seine Gesamtführung zu behalten.

Auch die Verwicklung in den Massencrash von Dover schadete Tony Stewart und Denny Hamlin nur teilweise, denn beide Gibbs-Teamkollegen hielten sich locker unter den Top 12. Vor allem bei Stewart darf man erwarten, dass er die Playoff-Qualifikation über den Sommer sicherstellen kann, denn nun kommen die Rennen, die "Smoke" in der Vergangenheit regelmäßig ganz weit vorne sahen.

Kahne einziger Dodge in den Top 12

Kasey Kahne

Kasey Kahne: Nur ein paar weitere Erfolge können den Chase-Platz absichern Zoom

Es bleiben also noch drei Plätze im NASCAR-Chase und in dieser Angelegenheit werden wohl mindestens zwei Positionen an Piloten aus dem Roush-Lager gehen. Carl Edwards - drei Saisonsiege - und Greg Biffle - fünf Top-5-Platzierungen - stehen auf den Gesamtpositionen vier und fünf absolut solide da.

Analog zum Vorjahres-Chase befindet sich lediglich ein einziger Dodge-Pilot unter den Top 12. Doch im Gegensatz zur Vorsaison handelt es sich dabei nicht um Kurt Busch (Penske), sondern um Kasey Kahne (Evernham). Kahne hat allerdings massive Konkurrenz im Nacken sitzen, denn mit David Ragan und dem wieder erstarkten Matt Kenseth lauern zwei starke Roush-Fords. Auch Daytona-Sieger und Markenkollege Ryan Newman befindet sich noch in Schlagdistanz.

Die Statistik der Vergangenheit untermauert, dass sich unter den Top 12 in der zweiten Saisonhälfte nur wenige Positionsveränderungen ergeben. Kurt Busch schaffte dieses Kunststück im Vorjahr, denn nach seiner Strafe in Dover lag der Penske-Pilot weit zurück, um über den Sommer das Schicksal zu drehen.

Kurt Busch - aktuell 21. - startete eine tolle Aufholjagd und fuhr sich mit zwei Saisonsiegen noch in den Chase. 2008 hat er es ungleich schwerer, denn sein Rückstand auf Gesamtposition 12 beträgt bereits satte 229 Punkte. Allerdings gewann der Mann aus Las Vegas sowohl in Pocono, als auch in Michigan - und just diese beiden Strecken werden in den kommenden 13 Rennen sogar zweimal befahren.

Und auch in Sachen Titelkampf gibt es statistische Indikatoren: Nur ein einziges Mal - 2004 - schaffte es ein Pilot, den NASCAR-Titel zu holen, und zu Beginn der Playoffs nicht auf Position eins oder zwei gesetzt zu sein. 2004 war dies Kurt Busch, der als Siebter in den Chase ging.

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