• 18.06.2014 09:34

  • von Pete Fink

Fusion: Gibt es bald den T-Mobile-Cup?

In den USA gibt es immer stärkere Gerüchte, dass sich NASCAR-Titelsponsor Sprint und die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile zusammenschließen wollen

(Motorsport-Total.com) - Interessante Entwicklung in NASCAR-USA: An der New Yorker Wall Street verdichten sich die Fusionsgerüchte zwischen dem Sprint-Konzern und T-Mobile, der US-amerikanischen Tochterfirma der Deutschen Telekom AG. Sprint ist hinter AT&T und dem aktuellen IndyCar-Titelsponsor Verizon die Nummer drei unter den US-amerikanischen Mobilfunkanbietern, T-Mobile folgt auf Position vier. Die einschlägigen Wirtschaftsmedien berichten nun von einer weitgehenden Einigung, allerdings gäbe es noch einige kartellrechtliche Hürden zu meistern.

Titel-Bild zur News: Logo Sprint Cup

Fusionsgerüchte: Ist der Name Sprint-Cup schon bald Geschichte?

Obwohl der Sprint-Konzern der größere Teilhaber an dieser Fusion wäre, gibt es offenbar deutlich erkennbare Tendenzen, dass das fusionierte Unternehmen unter der Marke T-Mobile und unter der Führung des T-Mobile-Managements weitermachen würde. Dies, so berichtet 'CNBC', geschehe auf Wunsch von Softbank, dem japanischen Mutterkonzern der Sprint-Gruppe, die die eingefahrenen Strukturen im US-amerikanischen Mobilfunksektor kräftig aufmischen wollen. Die Deutsche Telekom würde dann in etwa 15 Prozent der Aktien halten.

Sollte es a) tatsächlich zu dieser Fusion kommen und b) der Name Sprint wegfallen, bleibt die Frage, wie die Namensgebung des aktuellen Titelsponsorings der NASCAR-Topliga aussehen würde. Käme es in diesem Fall tatsächlich zum T-Mobile-Cup? Undenkbar wäre das nicht, denn als vor einigen Jahren die Sprint-Gruppe den Nextel-Konzern kaufte, wurde der Name des Titelsponsorings von Nextel-Cup kurzerhand auf Sprint-Cup umgetauft. In diesem Fall würde die mit Abstand größte US-amerikanische Motorsportserie tatsächlich unter einem deutschen Namensgeber laufen.

Während aus dem Fusionswillen der beiden Kommunikationsriesen mittlerweile kein Geheimnis mehr gemacht wird, stehen vermutlich bald die US-amerikanischen Kartellhüter im Fokus. Diese lehnten vor einigen Jahren einen T-Mobile-Kauf durch Branchenführer AT&T ab mit der Begründung, man wolle vier große Anbieter haben, um stabile Preise zu gewährleisten. T-Mobile US hat in den USA derzeit 49,1 Millionen Kunden und generierte im Jahr 2013 einen Umsatz von über 24 Milliarden US-Dollar (knapp 18 Milliarden Euro).

Auch in der Nationwide-Serie tut sich etwas: Dort hört der Titelsponsor zum Jahresende auf und der Favorit auf die Nachfolge scheint der Comcast-Konzern mit seiner Xfinity-Gruppe zu sein. Die beiden Autozubehör-Konzerne Advance Auto Parts und Auto Zone könnten ebenfalls noch im Rennen sein. Comcast (zusammengesetzt aus Communication und Broadcast) ist einer der größten US-Kommunikationskonzerne (Kabelnetze, Internet, Telefon) und unter anderem der mehrheitliche Besitzer der 'NBC'-Gruppe, die ab 2015 in die Sprint-Cup-Übertragungen einsteigt.

Nationwide Series

Die zweite NASCAR-Liga sucht derzeit einen neuen Titelsponsor Zoom

Xfinity ist die Videosparte von Comcast. NASCAR ruft für das Titelsponsoring seiner zweiten Liga einen Betrag zwischen zwölf und 15 Millionen US-Dollar (8,85 bis 11,05 Millionen Euro) per anno auf, in etwa dieselbe Summe müsste noch einmal für diverse Werbemaßnahmen im TV und an den Strecken ausgegeben werden. Im Fall Nationwide belief sich der jährliche Betrag auf zehn Millionen US-Dollar (7,4 Millionen Euro). NASCAR wollte die neuen Gerüchte nicht kommentieren: "Wir sprechen mit einigen Firmen aus einigen unterschiedlichen Industriezweigen", sagte Marketingchef Jim O'Connell lediglich.