Earnhardt und seine Frauenpower

(Motorsport-Total.com) - Als NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. Ende der vergangenen Woche in Las Vegas einflog, um zum siebten Mal in Folge den Preis für den beliebtesten Piloten des Jahres entgegen zu nehmen, kam der Hendrick-Pilot natürlich nicht wieder davon, ohne auf die vielen Fragen nach dem aktuellen Verhandlungsstand in Sachen Danica Patrick zu antworten.

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Dale Earnhardt Jun. bestätigte in Las Vegas nur Patrick-Verhandlungen

Bekanntlich befindet sich Earnhardts Nationwide-Team JR Motorsports in der Pole-Position für ein Patrick-Engagement. Aber "Junior" konnte in Nevada nichts Neues berichten: "Es wird nach wie vor verhandelt", lautete seine aktuelle Situationsbeschreibung. Zudem habe seine Schwester Kelley Earnhardt-Elledge die Federführung in diesen Gesprächen, was auch JR-Teilhaber Rick Hendrick bestätigte.#w1#

Kelley Earnhardt-Elledge ist die Team-Managerin von JR Motorsports und besitzt - genauso wie Earnhardt-Cousin Tony Eury Jr. - mittlerweile Anteile am Team. Im Fall eines Patrick-Engagements deuten alle Anzeichen daraufhin, dass Eury oder sein Vater Tony Eury Sr. die Rolle des Crewchiefs einnehmen werden. Doch soweit ist es natürlich noch nicht.

"Meine Schwester managt das ganz alleine", bestätigte Earnhardt, der sich gleichzeitig fest davon überzeugt zeigte, dass Patrick "irgendwann für irgendjemanden StockCars fahren wird. Denkt nur einmal an all die Formel-1-Jungs, die die NASCAR auschecken. Die Stunde für sie und einige andere Leute hat geschlagen. Ich finde das toll. Sie möchte sehen, was bei uns abgeht und das ist gut für unseren Sport."

Frauenpower bei JR Motorsports

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Auch Rick Hendrick - hier mit Frau Linda - steht hinter den Patrick-Verhandlungen Zoom

Der mächtige Sprint-Cup-Teambesitzer Rick Hendrick schlug ähnliche Töne an: "Ich bin bei JR Motorsports ein Partner. Ich unterstütze Kelley, aber ich habe keinen direkten Einblick in die Verhandlungen. Das ist ganz alleine ihre Sache." Offenbar ist dieser Deal eine echte Bewährungsprobe für Kelley Earnhardt, die nie einen Hehl daraus machte, gerne eine weibliche NASCAR-Pilotin aufzubauen.

"Kelley hat vor allem auf der Marketing-Seite großes Talent", so Hendrick. "Ich glaube auch, dass Danica ein großes Talent besitzt. Wenn alles funktioniert, warum sollten die beiden es dann nicht versuchen?" Geballte Frauenpower in der NASCAR also, obwohl auch Hendricks Meinung "zumindest einige Male" nachgefragt wurde.

Der jüngste Fauxpas, als ein Patrick-Foto im Nationwide-Anzug für wenige Minuten online auftauchte, brachte Earnhardt übrigens nicht in große Verlegenheit. "Ich glaube, ihr braucht solche Dinge nicht, um euch ausrechnen zu können, was gerade passiert", lautete die vielsagende Aussage des NASCAR-Superstars.

"Lex Patrick" in Daytona?

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Gäbe es ein Patrick-Debüt auch ohne vorgeschaltenen Drafting-Test? Zoom

Bleibt also nur noch die Frage, wann das NASCAR-Debüt der 27-jährigen Rennamazone stattfinden wird. Viele Anzeichen deuten nach wie vor auf den Saisonauftakt in Daytona im 2010. Dort könnte Patrick bei einem ARCA-Rennen ihren Superspeedway-Führerschein machen, der sie ein paar Tage später zu einem ersten Nationwide-Start berechtigt.

Aber: Auch gemäß den ARCA-Statuten kann Patrick in Daytona nur dann starten, wenn sie zuvor einen Drafting-Test bestanden hat. Dieser offizielle ARCA-Test findet vom 18. bis zum 20. Dezember 2009 in Daytona statt, zu dem sich die 27-Jährige aber bisher noch nicht eingeschrieben hat.

Dies ist noch kein großes Problem. "Dazu gibt es keine Deadline", erklärte ARCA-Promotionschef Don Radebaugh. "Sie kann sich im Prinzip noch am gleichen Tag einschreiben." Könnte Patrick im Fall aller Fälle auch ein ARCA-Rennen ohne vorherigen Test bestreiten? Dazu gab sich Radebaugh schmallippig: "Dazu nehmen wir erst dann Stellung, wenn wir eine offizielle Anmeldung haben."

Diese Aussage lässt natürlich viel Raum für Spekulationen. Sicher ist derzeit nur, dass das Lucas Oil Slick Mist 200 am 6. Februar 2010 in Daytona über die Bühne gehen wird. NASCAR-Fans sollten sich diesen Termin also vorsichtshalber dick im Kalender anstreichen, denn die ARCA-Offiziellen hätten sicher nichts gegen volle Tribünen. Eine "Lex Patrick" erscheint also zumindest nicht unmöglich.