• 02.12.2009 13:13

  • von Pete Fink

Danica Patrick über ihre NASCAR-Motivation

Danica Patrick wird weitere drei Jahre IndyCars fahren, doch natürlich sind ihre NASCAR-Wechselgelüste nach wie vor ein großes Thema

(Motorsport-Total.com) - Ein neuer Sponsor brachte auch eine neue giftgrüne Farbe mit. "Nun besteht zumindest nicht mehr die Möglichkeit, dass die Leute mich übersehen", witzelte Danica Patrick über ihren neuen Look, den die 27-Jährige in der IndyCar-Saison 2010 tragen wird. "Weder auf der Strecke noch in der Boxengasse." Am Montag wurde offiziell verkündet, dass die IndyCar-Serie ihr größtes Zugpferd nicht so schnell verlieren wird.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Nach wie vor gibt es Gerüchte um Danica Patrick und einen NASCAR-Wechsel

Bis einschließlich 2012 wird Patrick für Andretti Autosport fahren. Ihre Motivation ist klar: "Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich einige Male nahe an einem Sieg beim Indy 500 dran war. Das ist für mich ein ganz wichtiges Ziel. Die IndyCars werden immer meinen Fokus haben, auch wenn es mit der anderen Serie noch klappen sollte."#w1#

Natürlich war damit die NASCAR gemeint. Dieser mögliche Wechsel stand seit Juni im Mittelpunkt der US-Gerüchteküche, doch ganz vom Tisch ist diese Option noch nicht. "Ich weiß, dass alle das wissen wollen", gestand die 27-Jährige und erklärte: "Ich liebe es, Rennen zu fahren. Das ist meine Antriebsfeder und wenn ich die Chance dazu bekäme, in beiden Serien zu starten, dann würde ich das gerne tun."

Der US-Superstar wurde sogar vergleichsweise deutlich: Die Möglichkeit einiger NASCAR-Rennen in der Saison 2010 "besteht. Ich würde zwar sehr viel unterwegs sein, aber je mehr Rennen auf meinem Kalender stehen, desto mehr habe ich das Gefühl, dass mein Leben vorhersehbarer ist. Es erscheint mir fast etwas ruhiger, denn damit wäre es ziemlich fest zementiert."

Neugierig auf die NASCAR

Danica Patrick

Noch ist es nicht die Zeit für die NASCAR, nur zum Hineinschnuppern Zoom

Nebenbei räumte Patrick mit Unkenrufen auf, die ihr nachsagten, sie würde nur des Geldes wegen mit der NASCAR kokettieren. "Es bestand schon früher die Möglichkeit, in die NASCAR zu gehen, aber dabei hatte ich keine Emotionen. Ich war nicht neugierig und wollte das nicht. Aber eines könnt ihr mir glauben: Aus rein finanziellen Gründen wäre diese Idee schon damals für mich besser gewesen."

Sie sprach von der Zeit, als sie vor drei Jahren von Rahal/Letterman zu Andretti/Green wechselte. Damals tat sie es nicht. "Für mich gab es in meiner Karriere schon immer das große Argument, das zu tun, was ich will und mich um den Rest nicht zu kümmern. Nun ist meine Neugierde da. Ich möchte es ausprobieren und sehen, wie ich mit diesen Autos zu Recht komme."

Auch über einen konkreten Zeitplan ließ sie sich einige Eckpunkte entlocken, die jedoch keine große Überraschung boten: "Es ist nicht notwendigerweise die Anzahl der Rennen, die mich begrenzen würde. Aber im Prinzip ist die beste Möglichkeit, dies vor und nach der IndyCar-Saison zu machen."

Sprich im Februar, Oktober und November 2010. Insgesamt also zwischen zehn und 15 Nationwide-Auftritte. Patrick fühlt sich in dieser Frage nicht unter Termindruck: "Wir haben noch Zeit. Sie starten im Februar. Selbst wenn sich die Dinge erst in letzter Sekunde entwickeln würden, so würde immer noch genügend Zeit bleiben."

Start in der ARCA-Serie denkbar

Scott Speed

Kann sich die ARCA-Serie 2010 auf einen prominenten Gaststarter freuen? Zoom

Soll heißen: Für die Daytona-Tests der ARCA-Serie, die übernächste Woche stattfinden, ist noch kein Patrick-Auftritt geplant. Wohl aber im Februar 2010, wenn die Daytona Speedweeks anstehen. Dann könnte der US-Promi tatsächlich in der nicht unter dem NASCAR-Dach organisierten ARCA-Serie fahren, in der vor einigen Jahren auch Juan Pablo Montoya seinen Superspeedway-Führerschein machte.

Damit folgte Patrick dem Rat der NASCAR-Asse vom Schlage eines Tony Stewarts. "In all den Gesprächen, die wir über den Sommer geführt haben, legten die Leute sehr viel Wert auf das Thema Lernen", bestätigte Patrick. "Ich bin darauf vorbereitet, sehr klein anzufangen, mit der Aufgabe zu wachsen und die Autos von Grund auf kennen zu lernen."

Vielleicht liegt ein Teil ihrer Motivation aber auch im sich verändernden IndyCar-Kalender, bei dem die Rundstrecken immer mehr an Gewicht gewinnen. "Ich liebe das IndyCar-Racing durch und durch, aber am liebsten fahre ich auf dem Oval. Dort ist die Herausforderung, dass du immer Rad-an-Rad fährst. Versteht mich nicht falsch, es ist eine Menge Stress, aber macht gleichzeitig auch viel Spaß. Die NASCAR bietet dir genau das."

So musste auch ihr alter und neuer Teamchef Michael Andretti gute Miene zum NASCAR-Spiel machen. "Jeder will sich immer beweisen", sagte der 47-Jährige. "Ich werde ihr nicht im Weg stehen, wenn sie das wirklich versuchen will. Aber wir haben auch unsere Programme und müssen sicherstellen, dass die IndyCars ihr Fokus bleiben. Das große Ziel ist es, mit Danica das Indy 500 und den Titel zu gewinnen. Meiner Meinung nach haben wir dazu gute Chancen."