• 04.11.2014 07:37

  • von Pete Fink

Die Nachwehen der Texas-Schlacht

Seit der Keilerei von Texas gibt es einen neuen NASCAR-Begriff, den Dale Earnhardt Jr. eingeführt hat - wer wird in welcher Form bestraft?

(Motorsport-Total.com) - Wildwest-Szenen in Texas. Jeff Gordon attackiert Brad Keselowski - und auch Kevin Harvick mischt munter mit. Nach dem AAA Texas 500 ging es in der Boxengasse so richtig rund. Wieder einmal, denn im derzeit laufenden NASCAR-Chase 2014 war es nach Charlotte bereits das zweite Mal, dass einige Sicherungen durchbrannten. In Charlotte bekam Keselowski ein Problem mit dem Gibbs-Duo Matt Kenseth und Denny Hamlin, nun Gordon und Harvick.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon, Brad Keselowski

Kevin Harvick, Brad Keselowski und Jeff Gordon: Es geht rund Zoom

Prompt bemühte sich Roger Penske erneut, sich öffentlich hinter seinen Schützling zu stellen. "Der Chase hat bisher jede Menge Emotionen und einen engen Wettbewerb geboten", ließ Penske am Montagabend verlauten. "Brad Keselowski ist ein Champion, der antritt, um in jedem Rennen zu gewinnen und das erwarte ich auch von ihm. Obwohl die Aktionen nach Texas etwas unglücklich waren, genießt Brad meine 100-prozentige Unterstützung."

Spötter erkannten im Kuddelmuddel übrigens eine neue Trendsportart: Das "Harvicking". Denn Harvick lehnte zunächst am Heckspoiler des Penske-Ford und sah sich das Verbalscharmützel zwischen Gordon und Keselowski als Beobachter an. Irgendwann griff der kantige Kalifornier dann ein, in dem er Keselowski in Richtung Gordon schubste. Dies war die Initialzündung für die folgende Massenkeilerei, in der auch Crewmitglieder von Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet) munter mitmischten.

Dale Earnhardt Jr. (ebenfalls Hendrick-Chevrolet) machte übrigens mit einem 'Twitter'-Posting den Anfang in Sachen "Harvicking", worauf eine Menge seiner Follower dies im Internet teilten. Kunststück, denn "Junior" hat derzeit knapp 800.000 Fans, die seinen 'Twitter'-Account verfolgen. Nur Danica Patrick (1,12 Millionen Follower) darf von sich behaupten, einen noch größeren NASCAR-Freundeskreis hinter sich zu wissen.

Wie entscheidet NASCAR?

Nun liegt das letzte Wort bei den Offiziellen, die die Videoaufzeichnungen der Vorkommnisse in Ruhe studieren wollen. Mit dem Zwischenfall auf der Strecke gibt es kein Problem: "Das war hartes Racing und wir sind ein Kontaktsport", sagte NASCAR-Vizerennchef Robin Pemberton. "Du siehst dir an, was die Fahrer erreichen wollen. Bei einem Green-White-Checkered-Finish gibt es immer volle Attacke und das war auch in diesem Fall so." Faustkämpfe will man jedoch nicht sehen.

"Wir haben von vorneherein gewusst, dass dieses neue Chase-Format eine Menge Druck erzeugen, und aggressive Manöver hervorbringen wird. Die Dinge, die nach dem Rennen geschehen sind, sind eine Folge dessen. Wir werden uns Zeit lassen und alles genau untersuchen. Wichtig ist, dass wir zu einer richtigen Entscheidung kommen, denn du solltest niemanden schlagen. Wenn es ein Kuddelmuddel gibt und gehalten wird, dann ist das eine Sache."


Die Keilerei von Texas

"Wenn aber geboxt wird, dann ist das etwas anderes. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns." Gordon und Keselowski trugen sichtbare, wenn auch sehr kleine Cuts davon. Im Normalfall regelt NASCAR solche Auseinandersetzungen mit Geld- und Bewährungsstrafen. Wie zum Beispiel im Fall Bowyer/Gordon (Phoenix 2012) oder Ambrose/Mears (Richmond 2014). Das Problem dabei: Keselowski befindet sich bereits seit Charlotte auf Bewährung, die Box-Initiative in Texas ging jedoch von Harvick und vor allem Gordon aus. Es wird eine interessante Entscheidung werden.

Folgen Sie uns!

Tourenwagen-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Tourenwagen-Newsletter von Motorsport-Total.com!
Anzeige

Folge uns auf Twitter