Aufschwung bei BAM - Graf auch in Pocono?
Die Ereignisse von Sears Point haben bei BAM Racing im Vorfeld von Pocono und Watkins Glen zu größeren Veränderungen in der Teamstruktur geführt
(Motorsport-Total.com) - Das deutsche Interesse in Sachen NASCAR dreht sich in der Saison 2007 nicht nur um die Geschehnisse an der Nextel-Cup-Spitze, sondern auch um das, was sich im hinteren Mittelfeld abspielt. Es geht um die schwierige Aufgabe, einen deutschen Fahrer in der amerikanischten aller US-amerikanischen Motorsportserien zu platzieren.

© Klaus Graf
Klaus Graf könnte bereits in Pocono wieder im BAM-Dodge sitzen
Klaus Graf ist der Pilot, der im Besitz der dazu notwendigen Lizenzen ist, und somit auf den Rundstrecken von Sears Point und Watkins Glen, sowie auf den kleineren Ovalen startberechtigt ist. Doch nach dem Qualifikationsfiasko von Sears Point gaben sich Graf und BAM-Partner Christian Kuhn sehr reserviert in Sachen weiteres NASCAR-Vorgehen.#w1#
Erst müsse das Team seine Hausaufgaben machen und ein einigermaßen konkurrenzfähiges Auto präsentieren, hieß es von Seiten der beiden deutschen NASCAR-Experten. Doch jetzt scheint das Team auf einem guten Weg zu sein: Chad Chaffin qualifizierte den BAM-Dodge in Chicago locker auf Rang 26 und konnte das Rennen mit vier Runden Rückstand als 31. beenden.
Crew-Chief gefeuert, Hyder wieder da

© NASCAR
Fährt Ken Schrader (rechts) den Dodge von Beth Ann Morgenthau (links)? Zoom
Der Hintergrund ist ein ganz einfacher: Der alte BAM-Crew-Chief wurde nach Sears Point fristlos entlassen und mit David Hyder ein "guter, alter Bekannter" zurückgeholt: "Hyder war schon fast die komplette Saison 2006 bei uns und mit ihm hatten wir eine durchschnittliche Startposition von 19,9", so Kuhn gegenüber 'Motorsport-Total'.com.
Doch zu Saisonbeginn lockte Toyota mit einem dicken Bündel Dollarnoten und Hyder arbeitete am Auto von Michael Waltrip, bevor er für den Daytona-Skandal verantwortlich gemacht wurde. Nach seiner Sperre ging er zum Team von Bill Davis und sorgte als Crew-Chief von Dave Blaney regelmäßig für die besten Toyota-Leistungen im Feld.
Das gipfelte Ende Juni in New Hampshire, als Blaney beim Lenox Industrial Tools 300 die erste Toyota-Pole überhaupt einfahren konnte. Doch nach dem Sears-Point-Drama wurde Kuhn wieder aktiv, und eiste Hyder zusammen mit BAM-Teamchef Eddie Jones von Bill Davis Racing los.
Nicht nur das: Im Schlepptau von Hyder folgte auch Stoßdämpferguru Dean Johnson, sowie vier weitere Top-Mechaniker, die am gestrigen Montag ihren Dienst bei BAM Racing antraten. Gut für die Truppe: Am kommenden Wochenende ist kein Rennen, erst Ende Juli folgt mit Indianapolis ein absoluter NASCAR-Saisonhöhepunkt.
Wer fährt den BAM-Dodge?

© Klaus Graf
Klaus Graf soll das BAM-CoT nächste Woche wieder testen Zoom
Bei diesem Rennen wird Klaus Graf in keinem Fall den BAM-Dodge steuern, denn für die Superspeedways fehlen ihm noch die notwendigen NASCAR-Lizenzen. Doch auch den zur Zeit arbeitslosen amerikanischen StockCar-Piloten blieb der jüngste Aufschwung im Team nicht verborgen, und so klopften mit Ken Schrader und John Andretti zwei ganz alte Haudegen an die Türe, von denen einer der beiden das Rennen um das Cockpit wohl machen wird, wie Kuhn bestätigen kann.
Aber eine Woche später soll dann in Pocono beim Pennsylvania 500 Klaus Graf wieder ins Steuer greifen. Dabei gibt es - genau wie im Fall Watkins Glen am 12. August - jedoch noch erhebliche terminliche Probleme, denn der Schwarzwälder fährt parallel für das ALMS-Team von Greg Pickett einen LMP1-Prototypen.
"Wir sind dabei, die logistischen Probleme zu lösen", verspricht Kuhn. "Klaus wird dabei zwar ein Vielflieger werden, aber wir tun alles, um auch Pocono realisieren zu können." Die deutschen NASCAR-Fans würde es freuen, schließlich hat Graf nach dem Sears-Point-Fiasko noch eine größere Rechnung offen stehen.
Aktuell ist Graf bereits in den USA und wird diese Woche den ALMS-Cytosport-Lola testen, doch in der kommenden Woche soll der Schwarzwälder - wenn alles klappt - bereits wieder zu einem Zwei-Tage-Test im BAM-Dodge Platz nehmen können. "Es wird schwierig werden, aber wir geben alles, um die Logistik so hinzubekommen, dass alle glücklich sind", ist Kuhn optimistisch.

