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Allmendinger: "Wie machen die Jungs das?"
A.J. Allmendinger fängt mittlerweile an, sein NASCAR-Leben in vollen Zügen zu genießen, aber ein paar wichtige Fragen bleiben durchaus noch offen
(Motorsport-Total.com) - A.J. Allmendinger ist das, was man allgemein als "Gerade-Aus-Typ" bezeichnet. Immer offen und ehrlich beantwortet er auch etwas unangenehmere Fragen mit einer gehörigen Prise Humor und so ist es kein Wunder, dass er sich zu seinen ChampCar-Zeiten eher der Paul-Tracy-Fraktion zugehörig fühlte.

© Red Bull
Auch Red-Bull-Pilot A.J. Allmendinger ist in der NASCAR angekommen
In die NASCAR passt Allmendinger jedenfalls wie die Faust aufs Auge und aus mehreren Gründen fängt er nun offensichtlich an, sein neues Leben als StockCar-Pilot auch zu genießen, nachdem ihm ein harziger Saisonstart beinahe die Laune dauerhaft verhagelt hatte.#w1#
Nur zweimal schaffte der Red-Bull-Pilot die Qualifikation in den ersten neun Saisonrennen. Mehrere Male sah es so aus, als würde er die Kurve bekommen, doch es folgten immer wieder Rückschläge. Bristol war Ende August der Wendepunkt, und so ist es nicht verwunderlich, wenn er die Arena an der Staatsgrenze zwischen Tennessee und Virginia als seine Lieblingsstrecke bezeichnet.
Bristol beeindruckt auch Allmendinger

© Fink/MST
DIe Atmosphäre in Bristol hat auch A.J. Almmendinger fasziniert Zoom
"Bristol ist einfach der Hammer", erzählte Allmendinger unlängst gegenüber 'Autosport.com' "In dieses Kolosseum hinein zu spazieren und sich umzusehen, da fängst du an dich zu fragen: 'Was zur Hölle mache ich hier?' Aber wenn dann bei der Fahrerpräsentation der Name von Dale Earnhardt Jr. aufgerufen wird und 180.000 Menschen ausflippen, das ist schon der absolute Wahnsinn."
Auch Allmendinger kann sich der NASCAR-Magie nicht entziehen, die für ihn als ehemaligen Formelpiloten etwas gewöhnungsbedürftig war. "Du kannst jederzeit einen Kollegen in die Mauer jagen. Aber du weißt gleichzeitig, dass das eines Tages auf dich zurückfallen wird und du selbst einen Tritt in den Hintern bekommst."
Aber genau dieses Spiel sei das, was die Fans so lieben würden. "Ganz ehrlich. Die Fans lieben es doch, wenn sich die Fahrer gegenseitig anlehnen, wenn sie sich berühren und wenn sie sich in die Mauer schieben. Und ich denke, dass die NASCAR das von selber regeln lässt, solange das Ganze nicht aus der Kontrolle gerät."
Schnell auf alten Reifen?

© Toyota Motorsports
Das Rätsel mit den alten Reifen muss A.J. Allmendinger noch lösen Zoom
Dabei hat sich der NASCAR-Rookie an vielen Kleinigkeiten, die auf einem der NASCAR-Ovale geschehen können, die Zähne ausbeissen müssen. Viele dieser Dinge hat er in seinem ersten Jahr bereits lernen können, ein großes Fragezeichen bleibt jedoch - und dies teilt er mit vielen seiner Formelkollegen.
Es geht um das Problem, wie sich ein NASCAR-Bolide auf heruntergefahrenen Reifen verhält. "Wie schaffen es diese Jungs, dass sie am Ende eines Stints noch so schnell fahren können? Wir rutschen hilflos herum und versuchen dran zu bleiben. Du weißt, dass du langsamer werden wirst, aber du versuchst so wenig langsam, wie möglich zu sein."
Für Dario Franchitti und Patrick Carpentier stellt sich die gleiche Frage. "Wenn du aus dem Formelsport kommst", so Allmendinger, "dann bist du gewohnt, in den letzten fünf Runden vor dem Stopp den Hammer auszupacken. Du drehst genau dann deine fünf schnellsten Runden und hier versuchst du nur, nicht zu langsam zu werden."
Und genau das sei einer der letzten verbleibenden, wirklich großen Frustrationsmomente: "Du gehst mit einem neuen Satz Reifen auf die Strecke und du weißt genau, schneller geht es einfach nicht. Das ist richtig hart."

