Allmendinger bereut seinen Wechsel nicht

A.J. Allmendinger hatte eine schwierige Premierensaison in der NASCAR-Szene, bereut sein Verlassen der ChampCar-Serie aber nicht

(Motorsport-Total.com) - 2006 war A.J. Allmendinger noch die große Sensation der ChampCar-Serie, wurde im amerikanischen Formelsport als Star der Zukunft gehandelt. Dennoch entschloss er sich, dem Ruf von Red Bull in die NASCAR-Szene zu folgen, was sich auf den ersten Blick nicht gelohnt hat: Mit 1.165 Punkten wurde er gerade mal 43. im Nextel-Cup, deutlich hinter seinem viel erfahreneren Teamkollegen Brian Vickers (38./2065 Punkte).

Titel-Bild zur News: A.J. Allmendinger

A.J. Allmendinger ist heute froh, dass er sich für die NASCAR entschieden hat

Dementsprechend fiel auch sein Urteil nach der Premierensaison aus; das erste Jahr sei "schwieriger als erwartet" gewesen, erklärte er gegenüber 'autosport.com': "Die Rennen sind ungefähr so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, aber ist es schwieriger, sich zu qualifizieren? Oh ja! Ich glaube nicht, dass Brian damit gerechnet hätte, 14 Rennen zu verpassen, oder dass es Michael Waltrip schwer haben würde, in die Rennen zu kommen. Das sind gute Fahrer."#w1#

Mehr Erfahrung soll zum Erfolg führen

"Wenn ich jedes Wochenende in einem Busch-Auto oder in einem Truck gesessen wäre, hatte ich es in mehr Cup-Rennen geschafft." A.J. Allmendinger

Allerdings ist es für Rookies im NASCAR-Sport eben viel schwieriger als in den meisten anderen Serien, sich zu etablieren, weil die Fahrweise eine ganz andere ist als mit nicht geschlossenen Rennautos. Insofern ist Allmendinger davon überzeugt, dass er sich bald weiterentwickeln wird, sobald er mehr Erfahrung vorweisen kann - das hätte ihm wohl schon dieses Jahr geholfen: "Wenn ich jedes Wochenende in einem Busch-Auto oder in einem Truck gesessen wäre, hatte ich es in mehr Cup-Rennen geschafft."

Die einzig echte Enttäuschung waren daher die sehr bescheidenen Auftritte auf den Straßenkursen, wo sich der 25-Jährige aufgrund seiner Vergangenheit doch um einiges mehr ausgerechnet hatte. Vor allem das Scheitern im Qualifying von Sonoma verbuchte er als Rückschlag auf seiner 2007er-Bilanzkarte, was aber andererseits nicht überraschend kam: "Ich hatte vor dem Rennen nur einen halben Testtag auf einem Straßenkurs", seufzte der Red-Bull-Pilot.

"Dabei hat mir der Instruktor in der Schule in Virginia mit dem neuen Modell noch gesagt, dass der einzige andere Fahrer, der sich außer mir so schnell auf alles einstellen konnte, Tony Stewart war - aber vielleicht wollte er mir damit nur in den Arsch kriechen", meinte Allmendinger achselzuckend. Dennoch muss er sich um seine Zukunft keine Sorgen machen, schließlich plant Red-Bull-NASCAR-Chef Günther Steiner fest mit ihm.

Allmendinger weint der CCWS keine Träne nach

"Was mich überzeugt hat, dass meine Entscheidung richtig war, sind leider die Probleme der ChampCar-Serie." A.J. Allmendinger

Insofern bereut er den Wechsel von der ChampCar- in die NASCAR-Szene auch nicht: "Was mich überzeugt hat, dass meine Entscheidung richtig war, sind leider die Probleme der ChampCar-Serie. Das macht mich nicht glücklich, sondern ich bin im Gegenteil traurig darüber, aber es zeigt, warum ich mich so entschieden habe", erklärte er. Des Geldes wegen habe er nicht gewechselt, schließlich seien die kolportierten zwei Millionen Euro Gage reine Medienträumerei.

Bekräftigt haben ihn aber auch viele Kollegen, die an seiner Stelle genauso gehandelt und das Red-Bull-Angebot für die höchste NASCAR-Klasse angenommen hätten: "Jeder Fahrer, mit dem ich darüber gesprochen habe - sogar Paul Tracy, ob er es nun zugeben will oder nicht -, hat gesagt: 'Wenn du das nicht machst, bist du der größte Idiot auf diesem Planeten!' Alle haben mir das gesagt, sogar Sébastien (Bourdais; Anm. d. Red.)."