Start-Ziel-Sieg für Kyle Busch in Phoenix

Kyle Busch holt sich beim Nationwide-Rennen in Phoenix in überzeugender Manier den Sieg - Angriff von Carl Edwards kommt zu spät - Danica Patrick mit Platz 17 solide

(Motorsport-Total.com) - Kyle Busch konnte einen Tag nach seinem Sieg im Truck-Rennen auch das Rennen der Nationwide-Serie in Phoenix für sich entscheiden. In einem über drei Viertel der Renndistanz vergleichsweise ereignislosen Rennen hoben sich Busch (Gibbs-Toyota) und sein schärfster Verfolger Carl Edwards (Roush-Ford) das Beste für die Schlussphase auf. Nachdem die beiden 19 Runden vor der Flagge nahezu zwei komplette Runden - Edwards auf der Innen- und Busch auf der Außenbahn - Seite an Seite gefightet hatten, konnte sich Busch schließlich durchsetzen.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Phoenix-Dominator Kyle Busch lag in jeder der 200 Runden in Führung

Abgesehen vom letztlich erfolglosen Angriff Edwards' war der Sieg beim Bashas' Supermarktes 200 für den Toyota mit der Startnummer 18 zu keiner Zeit in Gefahr. Bush lag letztlich in jeder (!) der 200 Runden in Führung und sorgte für den ersten Start-Ziel-Sieg in einem Nationwide-Rennen nach mehr als sieben Jahren. Vor Busch gelang dieses Kunststück zuletzt Dale Earnhardt Jr. im Juli 2003 in Daytona.


Fotos: NASCAR in Phoenix


In der Victory Lane bedankte sich der Dominator des Tages umgehend bei seinem fairen Konkurrenten. "Der erste, dem heute mein Dank gilt, ist Carl Edwards. Es war ein sauberes Duell und ich bin froh, am Ende als Sieger daraus hervorgegangen zu sein", sprach Busch nach seinem zweiten Sieg des Wochenendes in die Mikrofone.

Durchweg längere Standzeiten an der Box

Nachdem beim Nationwide-Saisonauftakt in Daytona bereits vier Sprint-Cup-Piloten auf den ersten vier Plätzen einliefen, waren es in Phoenix neuerlich die Fahrer aus der Topklasse, die dem Rennen ihren Stempel aufdrückten. Kyle Busch nahm das 200-Runden-Rennen auf dem Ein-Meilen-Oval von der Pole Position aus in Angriff und konnte sich zügig vom Feld absetzen.

Eine durch Debris auf der Strecke hervorgerufene Caution bremste das Feld nach gut einem Viertel der Renndistanz erstmals ein. Im Anschluss an die erste Runde der Boxenstopps jedoch machte Busch dort weiter, wo er in der ersten Phase des Rennens aufgehört hatte - er konnte sich alsbald neuerlich von seinen Verfolgern lösen.

Apropos Boxenstopps: Durch die neue Regel in diesem Jahr, wonach der sogenannte Catch-Can-Man ab sofort bei allen Teams wegfällt, kam den Stopps ein besonderes Augenmerk zu. Was vor Wochenfrist in Daytona noch kaum auffiel, da dort im Laufe des Rennens kaum Änderungen am Setup der Wagen notwendig waren, wurde am Samstag in Phoenix deutlich:

In Bezug auf die Standzeiten ist ab sofort mit längeren Stopps zu rechnen, da die Änderungen am Fahrwerk nun zusätzlich vom Mechaniker vorgenommen werden müssen, dessen Hauptaufgabe im Tragen der Hinterräder besteht. Die nunmehr sechs Mann umfassenden Boxenteams gelten neben der Nationwide-Serie auch für den Sprint-Cup und die Truck-Serie.

Zweiter Crash für den Champion

Kurz nach der Halbzeitmarke wurde das Rennen in Runde 106 zum zweiten Mal neutralisiert. Auslöser war der amtierende Nationwide-Champion Brad Keselowski, der seinen Dodge Challenger aus dem Penske-Team nach einem Reifenschaden vorn rechts eingangs der Start-Ziel-Geraden in die Mauer setzte. Zum Zeitpunkt des Abflugs lag Keselowski auf Platz fünf.

Brad Keselowski

Für Champion Brad Keselowski läuft es schlecht an: Zwei Rennen, zwei Crashs Zoom

Für den 27-Jährigen steht der für dieses Jahr anvisierte Titelgewinn in der Teamwertung nach zwei Ausfällen in den ersten zwei Rennen von Beginn an unter einem schlechten Stern. Eine Verteidigung seines Fahrertitels wird es für den Penske-Piloten aufgrund der diesjährigen Regeln ohnehin nicht geben - Keselowski hatte sich vor Saisonbeginn für den Sprint-Cup eingeschrieben.

Die Ursache für den jüngsten Ausfall war schnell gefunden. "Goodyear hat einen neuen Reifen mitgebracht, den wir hier erstmals mit den neuen Nationwide-Fahrzeugen fahren. Durch die Reglementierung der Reifensätze pro Wochenende blieb uns gerade mal ein Satz, mit dem wir das Auto im Training abstimmen konnten. Das haben wir wohl nicht allzu gut hinbekommen", so ein enttäuschter Keselowski, der unmittelbar nach seinem Crash zu Protokoll gab: "Ich wäre nicht überrascht, wenn wir noch weitere Reifenschäden sehen." Er sollte Recht behalten.

Reifenschaden auch bei Trevor Bayne

Der nächste, den es erwischte, war der Sensationssieger des Daytona 500 und Vollzeit-Nationwide-Pilot, Trevor Bayne. Am Ford Mustang des 20-jährigen Roush-Zöglings verabschiedete sich auf Platz sieben liegend ebenfalls der rechte Vorderreifen. Anders als Keselowski zuvor konnte Bayne den Wagen zwar noch an die Box schleppen, dort war allerdings endgültig Feierabend.

Carl Edwards

Carl Edwards war der Einzige, der Kyle Busch nahe kommen konnte Zoom

Beim Restart in Runde 170 nahm der Dominator des Nachmittags, Kyle Busch, einmal mehr das Zepter in die Hand. Verfolger Carl Edwards war anders als bei den vorangegangenen Neustarts diesmal allerdings im Stande mitzuhalten. 19 Runden vor Schluss sah es so aus, als könne der Ford-Pilot mehr als nur einen ernsthaften Angriff auf den Toyota-Fahrer starten. Nach knapp zwei Runden im Parallelflug ums Oval von Phoenix konnte sich Busch allerdings durchsetzen und den Start-Ziel-Sieg letztlich unter Dach und Fach bringen.

Hinter Busch und Edwards beendete Sprint-Cup-Kollege Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet) das Rennen auf Rang drei. Eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigte das in diesem Jahr unter dem Banner von Turner Motorsports firmierende, ehemalige Braun-Team. Die Piloten Ryan Newman, Reed Sorenson, Justin Allgaier und Jason Leffler beendeten den zweiten Saisonlauf in ihren Chevys auf den Plätzen vier, fünf, acht und elf. Teamchef Steve Turner machte während des Rennens dennoch nicht den glücklichsten Eindruck - das erklärte Ziel des Teams ist in diesem Jahr nichts weniger als der eine oder andere Sieg. Immerhin kann er sich damit trösten, dass Sorenson durch seinen fünften Platz die Tabellenführung übernehmen konnte.

Danica Patrick vor Heimpublikum solide

Danica Patrick nahm das 200-Meilen-Rennen aus der zehnten Startreihe auf. Bei ihrem zweiten Auftritt in einem Stockcar auf der Heimstrecke in Phoenix hatte die 28-Jährige in der Anfangsphase des Rennens noch sichtlich zu kämpfen. Bereits nach 42 Umläufen musste sie die erste Überrundung durch den führenden Kyle Busch über sich ergehen lassen.

Danica Patrick

Danica Patrick war mit ihrem Auftritt in Phoenix durchaus zufrieden Zoom

Mit fortschreitender Renndauer war das Team um Crewchief Tony Eury Jr. dann aber in der Lage, den JR-Chevrolet mehr und mehr auf die Bedürfnisse der Rennamazone abzustimmen. Mit Platz 17 zeigte diese sich am Ende durchaus zufrieden. "Heute haben wir gute Fortschritte gemacht. Im Training lief es überhaupt nicht. Am Ende des Rennens war das Auto aber am besten. Darauf können wir nun aufbauen. Platz 17 auf einem kurzen Oval ist für den Anfang nicht allzu schlecht", so Patrick. Die zweite Dame im Feld, Jennifer Jo Cobb, beendete das Rennen auf Platz 32.

In der Gesamtwertung liegt nach zwei von 34 Rennen Turner-Pilot Reed Sorenson an der Spitze, nachdem der bisherige Tabellenführer, Landon Cassill, in Phoenix mangels eines freien Cockpits nicht am Start war. Danica Patrick liegt in der ausschließlich von den Stammpiloten der Nationwide-Serie gebildeten Tabelle bereits auf Rang vier.

Nach dem Auftritt in Arizona bleiben Teams und Piloten in der Wüste und ziehen bis zum kommenden Wochenende weiter nach Nevada. Mit dem Las Vegas Motor Speedway steht dann das erste 1,5-Meilen-Oval dieser Saison auf dem Fahrplan. Im Vorjahr konnte Kevin Harvick das Rennen im Spielerparadies gewinnen.

Die Nationwide-Top-10 aus Phoenix:

01. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
02. Carl Edwards (Roush-Ford)
03. Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet)
04. Ryan Newman (Turner-Chevrolet)
05. Reed Sorenson (Turner-Chevrolet)
06. Joey Logano (Gibbs-Toyota)
07. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
08. Justin Allgaier (Turner-Chevrolet)
09. Brian Scott (Gibbs-Toyota)
10. Kenny Wallace (RAB-Toyota)

Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 2/34 Rennen):

01. Reed Sorenson - 78 Punkte
02. Ricky Stenhouse Jr. - 73
03. Jason Leffler - 71
04. Danica Patrick - 58
05. Joe Nemechek - 58
06. Aric Almirola - 56
07. Mike Bliss - 55
08. Justin Allgaier - 53
09. Kenny Wallace - 50
10. Jeremy Clements - 50

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