Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Herzschlagfinale in Daytona: Stewart vor Bowyer!
Tony Stewart gewinnt zum vierten Mal in Folge den Nationwide-Saisonauftakt - Danica Patrick holt mit Platz 14 ihr bisher bestes NASCAR-Ergebnis
(Motorsport-Total.com) - Der Auftakt zur Nationwide-Saison 2011 in Daytona hatte es speziell in den letzten acht Runden in sich. Nachdem das Rennen neun Runden vor Schluss nach einem heftigen Crash zwischen Brad Keselowski und Josh Wise kurzzeitig mit der Roten Flagge unterbrochen werden musste, konnten sich im Anschluss an den folgenden Restart acht Fahrzeuge jeweils in Zweierformation vom restlichen Feld lösen und fuhren den Sieg unter sich aus. Am Ende behielt Tony Stewart zum vierten Mal in Folge beim Auftaktrennen in Daytona die Oberhand.

© NASCAR
Der Zieleinlauf: Stewart (4) vor Bowyer (33), Cassill (1) und Earnhardt Jr. (5)
Doch der Reihe nach: Auf dem frisch asphaltierten 2,5-Meilen-Oval an der Ostküste Floridas bot sich zunächst über weite Strecken ein ähnliches Bild wie schon bei den Auftritten der Sprint-Cup-Fahrzeuge während der vergangenen Tage. Die Two-Car-Breakaways standen am Samstag auch im Nationwide-Rennen an der Tagesordnung.
Zu denen, die das Fahren im Zweierpack und das damit einhergehende zügige Tauschen der Positionen am besten umsetzen konnten, gehörten die beiden Gibbs-Toyota-Teamkollegen Kyle Busch und Joey Logano. Sie bildeten eines der Pärchen, die sich nach dem letzten Restart des Rennens vom Feld lösen konnten. Im Verlauf der letzten Runde allerdings kamen sich die beiden etwas zu nahe: Busch schob Teamkollege Logano in Turn 2 in die Mauer und verlor dadurch seinerseits alle Chancen auf einen möglichen Sieg.
Tony Stewart siegt um Haaresbreite
Somit verblieben die Duos Clint Bowyer/Dale Earnhardt Jr., Reed Sorenson/Jason Leffler sowie Tony Stewart/Landon Cassill im Kampf um den Triumph beim ersten von 34 Saisonrennen. Dank tatkräftiger Hilfe seines "Pushers" Landon Cassill konnte sich Nationwide-Gaststarter Stewart auf den letzten Metern noch an Bowyer vorbeischieben und behielt schließlich mit sieben Tausendstelsekunden gegenüber seinem Harvick-Teamkollegen die Oberhand. Bowyer wurde seinerseits von Earnhardt Jr. kräftig angeschoben und auf den letzten Metern auf der Innenseite der Bahn zudem massiv attackiert. Dabei verlor der Publikumsliebling letzten Endes noch Platz drei an Cassill.

© NASCAR
"Smoke" gewann zum vierten Mal in Folge den Saisonauftakt in Daytona Zoom
Für Tony Stewart war es der sechste Auftaktsieg in Daytona in den vergangenen sieben Jahren. Ein im Verlauf der letzten Gelbphase zugezogener Reifenschaden hinten rechts schien bereits alle Hoffnungen auf einen neuerlichen Sieg zunichte zu machen. "Ohne den Platten wäre es sicherlich etwas einfacher geworden", gab Stewart im Anschluss zu Protokoll. "Im lag beim Restart direkt hinter Landon, der im Verkehr einen Superjob gemacht hat. Nachdem die beiden vor uns die Positionen tauschen mussten, habe ich mich entschieden, ebenfalls zu tauschen. Danach hat Landon nur noch gepusht und wir mussten bis zur Ziellinie kein einziges Mal mehr vom Gas gehen."
Dale Earnhardt Jr. hatte im Verlauf des Rennens mit einigen Umstellungsproblemen auf die Nationwide-Szene zu kämpfen. Während der Runde der ersten Boxenstopps konzentrierte er sich irrtümlicherweise auf die Boxentafel mit seiner aus dem Sprint-Cup gewohnten Startnummer 88, anstatt im Stall der Nummer 5 seines eigenen Teams vorzufahren. Ein zusätzlicher Besuch in der Boxengasse und ein Restart vom Ende des Feldes waren die Folge. Als es am Ende ums Eingemachte ging, war der populärste NASCAR-Fahrer der Gegenwart allerdings zur Stelle, musste sich letztendlich aber mit Platz vier zufrieden geben.
Clint Bowyer konnte zwar mit 39 an der Spitze des Feldes verbrachten Umläufen die meisten Führungsrunden des Rennens verbuchen, den Bonuspunkt für die Gesamtwertung durfte er sich allerdings gemäß der neuen Regelung, wonach Sprint-Cup-Piloten in der Nationwide-Serie ab sofort keine Punkte mehr bekommen, nicht gutschreiben lassen.
Ereignisreicher Beginn des Rennens
Die Anfangsphase des Rennens in Daytona 2011 verlief zunächst vergleichsweise hektisch. Bereits nach 16 Runden wurde zum ersten Mal die Gelbe Flagge geschwenkt, als sich der ehemalige Sprint-Cup-Pilot Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge) und Brian Scott (Gibbs-Toyota) ausgangs Turn 4 nicht über die Vorfahrt einigen konnten. Der Phoenix-Chevrolet von Landon Cassill wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, eine Beschädigung konnte allerdings vermieden werden. Cassill sollte im weiteren Verlauf des Rennens noch von sich reden machen.
Der nach seinem Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss in dieser Saison auf Bewährung fahrende Michael Annett (Wallace-Toyota) sorgte wenig später für die zweite Unterbrechung, als er sich, angeschoben vom Germain-Toyota von Todd Bodine, mitten im Feld drehte und bei dieser Gelegenheit auch dem Rennen Elliott Sadlers (Harvick-Chevrolet) ein Ende bereitete.
Landon Cassill drängt Brad Keselowski ins Gras ab
Penske-Fahrer und amtierender Nationwide-Champion Brad Keselowski konnte sich lange Zeit in der Nähe der Führenden aufhalten, bevor ein Crash 15 Runden vor Schluss alle Hoffnungen auf einen erfolgreichen Start der neuen Saison zunichte machte. Landon Cassill übersah den Dodge Challenger von Keselowski links neben sich und drängte ihn bei Topspeed ins Gras des Infields ab. Keselowski konnte den Wagen nicht mehr abfangen und schleuderte zurück ins Feld, wo er den Roush-Ford von Josh Wise erwischte.
Todd Bodine verzeichnete ebenfalls arge Beschädigungen an der Front seines Germain-Toyotas. Sowohl für den Champion als auch für Wise war der Tag gelaufen. Der Penske-Pilot zeigte sich im Anschluss an den obligatorischen Check im Streckenhospital enttäuscht. "Ich hatte keine Chance. Landon zog vor mir herunter und wir rauschten ineinander. Für meine Jungs tut es mir leid, weil wir ein extrem schnelles Auto hatten", so Keselowski.
Hinter den drei in der letzten Runde verbliebenen Zweierpacks sowie Kyle Busch und Ricky Stenhouse Jr. fuhr Michael Waltrip seinen in diesem Jahr unter dem Pastrana-Waltrip-Banner eingesetzten Toyota Camry auf Platz neun. Den Saisonauftakt der Truck-Serie konnte er tags zuvor noch als Sieger beenden. Waltrip gewann damit auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem ersten Sprint-Cup-Sieg nun auch sein erstes Truck-Rennen. Anders als am 18. Februar 2001 konnte er seinen Triumph diesmal allerdings in vollen Zügen auskosten. Der Sieg beim Daytona 500 vor zehn Jahren wurde bekanntlich vom tödlichen Unfall seines damaligen Teambesitzers Dale Earnhardt überschattet.
Danica Patrick holt ihr bisher bestes Ergebnis
Danica Patrick zeigte in ihrem 14. Nationwide-Rennen eine starke Leistung und fuhr mit Platz 14 ihr bisher bestes NASCAR-Ergebnis ein. In ihrem giftgrünen JR-Chevrolet vermochte sie sich vor allem in der Anfangsphase des über 120 Runden gehenden Rennens in Szene zu setzen. Dank tatkräftiger Drafting-Hilfe von Clint Bowyer übernahm sie zwischenzeitlich gar die Führung im Rennen.

© xpb.cc
Danica Patrick führte in Daytona zum zweiten Mal ein Nationwide-Rennen an Zoom
Am Freitag hatte die IndyCar-Pilotin mit Startplatz vier bereits die bis dato beste Qualifikationsplatzierung ihrer NASCAR-Karriere herausfahren können. Dank der neuen Regel in diesem Jahr, die ausschließlich für die Nationwide-Serie eingeschriebene Fahrer mit Punkten belohnt, rangiert die 28-Jährige nach dem ersten Rennen des Jahres bereits auf Platz sieben der Gesamtwertung. Erster Tabellenführer unter dem neuen Punktesystem ist Landon Cassill.
Für Danica Patrick geht es wie für die Stammfahrer der Nationwide-Serie am kommenden Samstag weiter, wenn das zweite von 34 Saisonrennen auf dem Plan steht. Gefahren wird dann auf dem Ein-Meilen-Oval von Phoenix in der Wüste Arizonas. Im Vorjahr gewann Kyle Busch das dortige Frühjahrsrennen, das damals noch als sechster Saisonlauf Anfang April im Kalender stand.
Nachdem das Car of Tomorrow in der Nationwide-Serie im Verlauf der Saison 2010 lediglich bei vier Rennen gefahren wurde, kommen die im Vergleich zu den Sprint-Cup-Fahrzeugen deutlich bulliger daherkommenden Dodge Challenger, Ford Mustang, Chevrolet Impala und Toyota Camry in dieser Saison bei sämtlichen Nationwide-Rennen zum Einsatz.
Die Nationwide-Top-10 aus Daytona:
01. Tony Stewart (Harvick-Chevrolet)
02. Clint Bowyer (Harvick-Chevrolet)
03. Landon Cassill (Phoenix-Chevrolet)
04. Dale Earnhardt Jr. (JR-Chevrolet)
05. Reed Sorenson (Turner-Chevrolet)
06. Jason Leffler (Turner-Chevrolet)
07. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
08. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
09. Michael Waltrip (Pastrana-Waltrip-Toyota)
10. Trevor Bayne (Roush-Ford)
Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 1/34 Rennen):
01. Landon Cassill - 41 Punkte
02. Reed Sorenson - 39
03. Jason Leffler - 38
04. Ricky Stenhouse Jr. - 36
05. Trevor Bayne - 35
06. Mike Bliss - 31
07. Danica Patrick - 31
08. Joe Nemechek - 29
09. Jeremy Clements - 28
10. Bobby Santos - 27

