Sensation: MotoGP-Replika startet auf der Isle of Man

(Motorsport-Total.com) - Bei der diesjährigen Isle of Man Tourist Trophy (TT) wird es neben dem exotischen Suter-Zweitakter ein weiteres technisches Highlight geben: Das Padgett-Team rüstet Bruce Anstey mit einer 200.000 Euro teuren MotoGP-Replika von Honda aus und möchte damit die etablierten Superbikes von BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha ärgern.

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Clive Padgett hat eine Honda RC213V-S für die Isle of Man vorbereitet Zoom

"Es war immer ein Traum von mir, mit einer MotoGP-Maschine bei der TT zu fahren", betont Anstey, der die Honda RC213V-S noch nicht testen konnte. Das Motorrad basiert auf der MotoGP-Open-Maschine aus der Saison 2014 und verzichtet auf die komplexe pneumatische Ventilsteuerung der Werksmaschine. In der Serie hat der Motor mit dem Racing-Kit etwa 215 PS. Mit 160 Kilogramm Trockengewicht ist die MotoGP-Replika deutlich leichter als ein Superbike. Und auch die Elektronik ist fortschrittlicher als bei der in die Jahre gekommenen Honda Fireblade.

Teamchef Clive Padgett sprudelt vor Begeisterung: "Eigentlich bin ich über 50 Jahre alt, doch in mir steckt nach wie vor ein 19 Jahre alter Racer", bemerkt das Isle-of-Man-Urgestein. Padgett investierte in den vergangenen Wochen viel Zeit und Geld, um die Honda für den anspruchsvollen Mountain Course vorzubereiten.

Doch wie kam es dazu? "Ich trank mit einem Kunden, der eine RCV bei uns kaufte, ein paar Pint Guinness. Er meinte, ob es nicht toll wäre, wenn so ein Motorrad Bray Hill hinunterrast. Das machte mich nachdenklich", berichtet Padgett, der von der Idee total begeistert ist und sich an den Grundgedanken der TT erinnert: "Bei der TT geht es um technische Innovationen. Ich wollte etwas Besonderes machen."

"Ich betrachte es als Fortführung des Gedankens, den Herr Honda hatte, als er 1959 zum ersten Mal mit seinen Rennmaschinen zur TT kam. Ich denke, das steigert die globale Wahrnehmung der TT in diesem Jahr und ist positiv zu werten. Ich bin richtig begeistert", so der Teamchef. Die RC213V-S soll bei der Senior-TT und im Superbike-Auftaktrennen an den Start rollen.

Vorher möchte Anstey die MotoGP-Replika mit seiner bekannten Fireblade vergleichen. "Die RCV sollte eine richtige Waffe sein, weil sie sehr viel Leistung hat, sich aber so sanft anfühlt wie eine 600er", ist der Neuseeländer überzeugt. "Sie sollte auch sehr viel Stabilität bieten, da sie zwei Zoll (etwa 5 Zentimeter; Anm. d. Red.) länger ist als eine Fireblade."

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Kann Bruce Anstey mit der MotoGP-Replika um den Sieg kämpfen? Zoom

"Dennoch ist sie sehr klein und kompakt. Ich bin richtig gespannt, wie sich das Motorrad in den schnellen Kurven anfühlt, weil es sich sehr schnell umlegen lässt", schildert Anstey, der seit Jahren zu den absoluten Isle-of-Man-Spitzenpiloten zählt. "Clive ist die einzige Person in der Welt, die so etwas zusammen bringen kann. Ich vertraue ihm zu 100 Prozent. Er hat die Maschine nicht nur ausgepackt und gesagt, dass wir damit fahren. Clive und das Team haben sehr viel Arbeit investiert, um das Motorrad für die TT vorzubereiten."