Hopkins' Geständnis: "Definitiv ein Alkoholiker"

John Hopkins spricht offen darüber, wie ihn auch seine zahlreichen Verletzungen in die Alkoholsucht trieben - Seit November 2009 ist er trocken

(Motorsport-Total.com) - John Hopkins zählte viele Jahre lang zu den talentiertesten Fahrern im Motorradsport, doch immer wieder warfen den US-Amerikaner schwere Verletzungen zurück. Zahlreiche Knochenbrüche Nach zahlreichen Knochenbrüchen und der Amputation eines Fingergliedes musste er zuletzt 2013 sogar ein komplettes Jahr Rennpause einlegen. Doch die ständigen Schmerzen hatten für den heute 30-Jährigen noch viel weitreichendere Folgen: Sie machten ihn zum Alkoholiker.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

John Hopkins spricht offen über seine Alkoholkrankheit

Nach eigener Aussage war Hopkins schon seit seinen späten Teenager-Jahren Drinks nicht abgeneigt gewesen. "Ich habe es vor allem nach dem Rennen am Sonntag genossen, mit dem Team etwas zu trinken", sagt Hopkins im Interview mit Crash.net'. Vor allem in der Saison 2007, als Hopkins Vierter in der Gesamtwertung der MotoGP wurde und zum ersten Mal aufs Podium fuhr, gab es viele Gelegenheiten zum Feiern - und zum Trinken.

Nach der erfolgreichen Saison 2007 trennte sich Suzuki überraschend von Hopkins. "Dafür gab es andere Gründe als die Leistung", hatte Teamchef Paul Denning seinerzeit gesagt. Mit dem Wissen von heute verliert dieser Satz seine Rätselhaftigkeit. Hopkins wechselte zu Kawasaki, wo er aber sportlich nicht mehr an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen konnte. Bei einem Sturz in Assen zog er sich eine schwere Knöchelverletzung zu.

Hopkins war körperlich und mental am Boden - und fasste einen verhängnisvollen Entschluss. "Ich wollte nicht mehr ständig Schmerzmittel nehmen und begann die Schmerzen zwischen den Rennen wegzutrinken", sagt er. "Zu dieser Zeit dachte ich, das sei besser als Schmerzmittel zu nehmen, aber mit Alkohol zu hantieren ist nie eine gute Idee. Ich habe nicht nur getrunken um die körperlichen, sondern auch um die seelischen Schmerzen zu betäuben", gibt Hopkins offen zu.

"Ich wollte nicht mehr ständig Schmerzmittel nehmen und begann die Schmerzen zwischen den Rennen wegzutrinken." John Hopkins

Nach dem Rückzug von Kawasaki Ende 2008 stand Hopkins, der beteuert nie unter dem Einfluss von Alkohol gefahren zu sein, ohne Motorrad da. "So hatte ich noch mehr Zeit zum Trinken", sagt er. Zunehmend habe auch sein Privatleben unter der Alkoholkrankheit gelitten, bis er schließlich an einen Punkt kam, an dem er sich sagte: "So kann ich nicht weiterleben!"

Seit dem 1. November 2009 ist Hopkins nach eigener Aussage trocken. "Es war nicht einfach aufzuhören. Ich brauchte zunächst Hilfe und brauche sie auch jetzt gelegentlich noch, aber ich trinke nicht mehr und habe es auch nicht vor", sagt der US-Amerikaner, der sich "zu 100 Prozent, definitiv als Alkoholiker" bezeichnet. Bereuen tut Hopkins diese Lebenskrise rückblickend nicht, "denn sie hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich habe meine Tochter und meine Frau und bin glücklich mit meinem Leben."