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8 Stunden von Suzuka: Honda dominiert, BMW zufrieden, Schrötter mit Pech
Honda gewinnt zum zweiten Mal in Folge das prestigeträchtige Langstrecken-Rennen - BMW bestes europäisches Team - Marcel Schrötter mit kontroversem Vorfall
(Motorsport-Total.com) - Honda wurde seiner Favoritenrolle beim diesjährigen Langstrecken-Rennen in Suzuka gerecht und holte sich nach 2022 den zweiten Sieg in Folge. Die Werksmannschaft von HRC (Tetsuta Nagashima, Xavi Vierge und Takumi Takahashi) ging von der Pole in das Achtstunden-Rennen und fuhr einem kontrollierten Sieg entgegen, nachdem sich das Rennen beruhigt hatte.

© HRC
Das Honda-Werksteam fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen Zoom
Das Traditionsevent in Suzuka verlor in diesem Jahr etwas vom Glanz, denn mit Ausnahme von Honda schickte keiner der japanischen Hersteller ein richtiges Werksteam an den Start. Kawasaki entschied sich auf Grund der Probleme mit dem WSBK-Projekt gegen eine Teilnahme. Yamaha vertraute wie im Vorjahr auf die YART-Mannschaft aus der Langstrecken-WM.
Neben der werksseitigen Beteiligung mangelte es in diesem Jahr an internationalen Superstars aus den Weltmeisterschaften. Honda-Pilot Xavi Vierge war der einzige Fahrer aus der Superbike-WM. Die Terminüberschneidung mit der MotoGP hatte zur Folge, dass kein Fahrer aus dem GP-Paddock am Start war. Die Zuschauerränge in Suzuka waren teilweise sehr spärlich besetzt.
Technikdefekt bei YART und Sturz bei SERT
Nach dem Trainings sah es so aus, als ob die YART-Mannschaft (Marvin Fritz, Karel Hanika, Niccolo Canepa) der größte Herausforderer des Honda-Werksteams sein wird. Doch ein technisches Problem warf das österreichische Yamaha-Team zurück. Schlussendlich wurde YART auf P23 gewertet.
Das Traditionsteam SERT (Sylvain Guintoli, Gregg Black, Etienne Masson) befand sich auf Kurs zu Platz zwei. Doch nach einer taktischen Fehlentscheidung fuhr das Team mit Regenreifen und Gregg Black stürzte. Dadurch rutschte das Team aus den Top 10 und wurde schlussendlich auf P12 gewertet.

© Yamaha
Ein Elektronikausfall kostete YART viel Zeit Zoom
Somit war der Weg frei für ein reines Honda-Podium. Hinter der Werksmannschaft kam das Toho-Honda-Team vor dem SDG-Honda-Team ins Ziel. FCC-TSR-Honda komplettierte den Honda-Erfolg und rundete die Top 5 ab. Das AutoRace-Suzuki-Team auf P5 war das beste Nicht-Honda-Team.
BMW ohne Bridgestone-Reifen im Nachteil
Für BMW verliefen die 8 Stunden von Suzuka in diesem Jahr erfolgreich. Das Werksteam mit Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Jeremy Guarnoni kam auf P7 ins Ziel und war damit bestes Nicht-Bridgestone-Team. In Suzuka sind die Bridgestone-bereiften Teams klar im Vorteil. Der siebte Platz von BMW mit Dunlop ist deshalb als großer Erfolg zu werten.

© BMW Motorrad Motorsport
Bestes Dunlop-Team: BMW mit Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Jeremy Guarnoni Zoom
"Angesichts des enormen Engagements der japanischen Hersteller und des starken Aufgebots der konkurrenzfähigen japanischen Teams und Fahrer auf heimischem Boden dürfen wir mit dem siebten Platz und als bestes europäisches Team sehr zufrieden sein", bilanziert BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers.
Der siebte Platz war mit Blick auf die Gesamtwertung in der Langstrecken-WM ein Erfolg. "Wir haben wenige Punkte auf FCC verloren, konnten auf YART aufholen und uns weiter von SERT entfernen. Damit ist die Weltmeisterschaft noch völlig offen, denn beim Saisonfinale werden anderthalbfache Punkte vergeben", so der BMW-Motorradsport-Direktor nach drei von vier Events.
Marcel Schrötter erleidet auf Podestkurs seltsames Problem
Supersport-WM-Pilot Marcel Schrötter startete in diesem Jahr für das S-Pulse-Suzuki-Team in Suzuka und lag zwischenzeitlich auf P3. Schrötter teilte sich die Suzuki GSX-R1000R mit Atsumi Cocoro und ging dabei an seine körperlichen Grenzen.
Der Bruch des vorderen Kotflügels löste eine Reihe von Umständen aus, die das Team auf den neunten Platz zurückwarfen. "Ich bin völlig erschöpft, es war unglaublich kräfteraubend. Schon der erste Stint war mega anstrengend, während mein zweiter etwas besser war. Das Schwierigste war, sich ab dem zweiten Stint in den Pausen richtig zu erholen", berichtet Schrötter.
"Dieses Rennen als Zweierteam zu beenden, war wirklich hart", bemerkt der Deutsche, der durch ein seltsames Problem viel Zeit verlor: "Auf der Gegengerade brach mir der vordere Kotflügel ab, weshalb ich in der folgenden schnellen Linkskurve fast gestürzt wäre. Es war nicht sofort klar, was da genau los war. Auf jeden Fall konnte ich auf den Geraden nicht mehr Vollgas fahren."
"Erst als ich sah, dass es den Kotflügel nach rechts wegzog, hielt ich am Streckenrand an und entfernte das Ding mit einem Tritt. Es war meine Entscheidung, so zu handeln, weil ich dachte, wegen dieser kleinen Sache einen Boxenstopp sparen zu können und wir haben dadurch nur eine oder vielleicht eine zweite Position verloren", berichtet Schrötter.
"Aber die Rennleitung teilte meinem Team mit, dass der Kotflügel gebrochen war und sich unter dem Motorrad befindet. Daraufhin hat mich mein Team sofort in die Box geholt, worüber ich mich sehr geärgert habe", so Schrötter. "Ich denke, sie hätten sich vorher vergewissern sollen, ob dieses Teil tatsächlich noch am Bike ist, egal wo und in welcher Position."
Das Saisonfinale der Langstrecken-WM, das legendäre Bol d'Or findet Mitte September statt.


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