Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Yamahas Neuanfang in der MotoGP 2025: "Jetzt beginnt der spaßige Teil!"
Vier Yamahas für ein Halleluja? Fabio Quartararo und seine Markenkollegen verbreiten vor dem MotoGP-Saisonstart in Buriram vorsichtigen Optimismus
(Motorsport-Total.com) - Für Yamahas MotoGP-Projekt beginnt mit dem Start der MotoGP 2025 eine neue Zeitrechnung. Das Tal ist offensichtlich überwunden, dank Pramac gibt es wieder vier Yamahas im Feld und mit Paolo Pavesio steht ein neuer Mann an der Spitze des Projekts. Yamaha-Speerspitze Fabio Quartararo ist extrem motiviert, denn bei den Wintertests sah man zum Teil sehr positive Signale, was die Entwicklung der M1 angeht.

© Gold and Goose
Großer Fortschritt: Yamaha kann auf die Daten von vier Bikes zurückgreifen Zoom
Der Franzose freut sich darauf, endlich wieder Rennen zu fahren. "Jetzt ist es an der Zeit, wirklich zu fahren - das ist der spaßige Teil - und zu sehen, wo wir tatsächlich stehen", kommentiert Quartararo vor dem ersten Rennwochenende der neuen Saison.
Mit Top-3-Ergebnissen bei den Wintertests regte Quartararo den Appetit der Yamaha-Fans an. "Testfahrten sind das eine, aber manche Fahrer fahren ihre schnellen Zeiten morgens, andere nachmittags, sodass die Rundenzeiten ein wenig variieren. In Malaysia sind natürlich alle am Morgen gefahren, aber hier war es ziemlich unterschiedlich", relativiert Quartararo die Rundenzeiten des Buriram-Tests, bei dem er nicht ganz so gut aussah wie in Sepang.
Yamaha tatsächlich der erste Verfolger von Ducati?
Die große Frage ist, wo Yamaha steht. Nach dem Test in Malaysia wurde Yamaha als erster Verfolger von Ducati gehandelt. Beim Buriram-Test sah man ein anderes Bild. Quartararo erwartet, dass die Kräfteverhältnisse nach den ersten fünf Rennwochenenden klarer sind.
Ducati bestimmte den Buriram-Test, Marc Marquez demonstrierte seine Macht sowohl auf eine Runde als auch bei seiner Rennsimulation. "Auf dieser Strecke hatte man beim Test das Gefühl, dass alle Hersteller wirklich schnell waren - besonders Marc war schnell. Im Laufe der Saison sehe ich Ducati aktuell als das stärkste Team", analysiert Quartararo.

© Gold and Goose
Große Vorfreude: Fabio Quartararo wirkt sehr motiviert Zoom
"Um ehrlich zu sein, konzentriere ich mich aber lieber auf uns selbst. Wir haben vier Yamaha-Werksmaschinen, mehr Daten und viele geplante Tests in den nächsten drei bis vier Monaten. Mal sehen, wie wir das alles umsetzen können", bemerkt der Yamaha-Werkspilot, der sich für 2025 kein konkretes Ziel setzen will: "Um ehrlich zu sein, habe ich momentan keins."
Beim Test in Buriram kämpfte Quartararo mit einem bisher ungewohnten Problem. Die Front vermittelte dem Ex-Champion kein gutes Gefühl. "Im vergangenen Jahr hatte ich dieses Problem nie, selbst in schwierigen Phasen nicht", grübelt er.

© Motorsport Images
Fabio Quartararo begeisterte beim Sepang-Test und hatte in Buriram einige Probleme Zoom
"Besonders mit dem Vorderreifen hatte ich nie ein schlechtes Gefühl. Obwohl es derselbe Reifen ist, müssen wir sehen, ob sich das Gefühl während der Sessions und an diesem Wochenende verändert. Aber ja, das wird unser Hauptfokus für dieses Rennen sein", erklärt Quartararo.
Wo steht Alex Rins in seiner zweiten Yamaha-Saison?
Teamkollege Alex Rins konnte sich seit dem Wechsel zu Yamaha noch nicht in Szene setzen. Nach wie vor kämpft der Spanier mit den Nachwirkungen seines schweren Sturzes in Mugello 2023. Und auch die Anpassung an die Yamaha M1 verlief bisher holprig.
Auch im Testwinter 2024/2025 konnte sich Rins nicht mit Spitzenzeiten in Szene setzen. Die Aussagen des Spaniers sind aber nicht so negativ, wie die ausbleibenden Erfolge vermuten lassen. "Ja, ich fühle mich wohler. Eines der Ziele war es, unsere Basisabstimmung zu verbessern, und das ist uns gelungen", ist Rins überzeugt.

© Motorsport Images
Alex Rins stand bisher klar im Schatten von Fabio Quartararo Zoom
"Besonders beim Test in Buriram haben wir uns darauf konzentriert, die Grundabstimmung zu optimieren, verschiedene Einstellungen auszuprobieren - an der Federgabel und der Hinterrad-Federung. Und ja, ich bin ziemlich zufrieden mit der Arbeit, die wir geleistet haben", bilanziert der MotoGP-Routinier.
Rins wünscht sich bei der Entwicklung der M1 vor allem eins: mehr Traktion. "Wir brauchen mehr Grip am Hinterrad und eine bessere Elektronik - das ist momentan unser Hauptpunkt im Vergleich zu anderen Aspekten. Zum Beispiel haben wir uns beim Bremsen stark verbessert. Aber bei der Elektronik oder dem Gripniveau konnten wir nicht so große Fortschritte machen. Daher ist es mein Ziel, eine bessere elektronische Abstimmung zu finden, um etwas schneller fahren zu können", verdeutlicht Rins.
Jack Miller lobt: "Yamaha hat sich stark gewandelt"
Die Tatsache, nur zwei Bikes im Feld zu haben, warf Yamaha in den beiden zurückliegenden Jahren weit zurück. Es mangelte an Daten und Erfahrungswerten. Deshalb war es eine der obersten Prioritäten, wieder ein Satelliten-Team zu haben, um die Entwicklung zu beschleunigen.
Pramac ließ sich auf den Wechsel von Ducati zu Yamaha ein und wird mit einer besonderen Wertschätzung der Japaner belohnt. Denn im Vergleich zu den eher stiefmütterlich behandelten Kundenteams Tech 3 und Petronas wirkt Pramac wie ein zweites Yamaha-Werksteam. Und Jack Miller spielt eine große Rolle in der neuen Struktur. Der Australier bringt Wissen von Ducati und KTM mit.

© Gold and Goose
Laut Jack Miller weht bei Yamaha ein frischer Wind Zoom
"Yamaha hat sich stark gewandelt", erkennt Miller und lobt diesen Schritt: "Früher war das Unternehmen eher verschlossen, wenn es um den Unterschied zwischen Werksfahrern und Satellitenfahrern ging. Jetzt haben sie komplett umgedacht und verfolgen eine viel offenere Herangehensweise."
"Wir arbeiten strukturiert den gesamten Testplan durch, über das gesamte Testprogramm hinweg. Wenn ich zum Beispiel ein Chassis teste, wird es über mehrere Tage hinweg von allen Fahrern ausprobiert, um von jedem Informationen zu sammeln und so den nächsten Entwicklungsschritt zu optimieren", beschreibt Miller die Vorgehensweise.

© Tech 3
Kaum Support: Tech 3 wurde von Yamaha oft nur mit Vorjahresmaterial abgespeist Zoom
"Ich denke, sie gehen den richtigen Weg. Das zeigt ihr volles Engagement, das Projekt voranzutreiben und die Position zu verbessern", bemerkt der erfahrene Australier. Bei Yamaha erkennt Miller ein positives Zusammenspiel der europäischen und japanischen Denkweise.
"Es gibt ein bisschen von beidem. Ich denke, sie kombinieren das Beste aus beiden Welten, was sehr angenehm ist", lobt Miller die neue Herangehensweise des japanischen Herstellers. Klar ist aber auch, dass Yamaha nicht über Nacht wieder zu alter Stärke finden wird.

© Gold and Goose
Jack Miller kehrte im Winter zu Pramac zurück Zoom
"Zeit - das ist alles, was sie jetzt brauchen", ist Miller überzeugt. "Sie haben bereits alle Puzzleteile, sie müssen sie nur noch richtig zusammenfügen. Wir sprechen hier von Zehntelsekunden, nicht von ganzen Sekunden. Sie sind so nah dran, aber trotzdem noch so weit entfernt - die letzten Zehntel sind die schwierigsten zu finden."
Kann Miguel Oliveira für Überraschungen sorgen?
Pramac-Neuzugang Miguel Oliveira hinterließ bei den Wintertests keinen allzu überzeugenden Eindruck. Der Portugiese geht mit gedämpften Erwartungen ins erste Rennwochenende. "Ich denke, es wäre im Moment ziemlich unrealistisch, gleich am Freitag direkt an Q2 zu denken", erklärt Oliveira, der bei den Wintertests mit der Anpassung an die Yamaha zu kämpfen hatte.
"Auf dieser Strecke habe ich Yamaha-intern noch eine Lücke zu schließen", ist sich Oliveira bewusst. "Ich glaube aber, dass ich diese Lücke schließen kann. Doch in die Top 10 zu kommen, wird nicht einfach sein. Realistisch betrachtet sollte unser Ziel für dieses Rennen sein, in die Punkte zu fahren und die bestmögliche Erfahrung aus dem Wochenende mitzunehmen."

© Gold and Goose
Miguel Oliveira steckt sich für den Auftakt keine allzu hohen Ziele Zoom
"Wir sollten uns mit den anderen Motorrädern vergleichen, einige unserer Annahmen bestätigen und in anderen Bereichen Optimierungen vornehmen - das war's", nennt er das Ziel für den Saisonauftakt in Thailand.
Doch wo genau hat Oliveira aktuell noch zu kämpfen? "Ich verliere ein wenig in den Bremszonen - speziell in Kurve 1, 3 und 11. Es ist nicht viel, aber genug, um etwa vier Zehntelsekunden zu verlieren", erklärt er seinen Rückstand.
"Wenn man sich die Platzierungen ansieht, stehe ich zwar schlechter da als in Sepang, aber die Zeitabstände sind tatsächlich besser", versucht Oliveira, die positiven Aspekte in den Vordergrund zu rücken.
"Ich würde sagen, dass ich in Sepang und hier mit zwei unterschiedlichen Dingen zu kämpfen hatte. Der Rest der Strecke sieht im Vergleich zur Yamaha-Referenz eigentlich ganz gut aus. Es fehlt mir nur noch an diesem einen Detail - aber das kriegen wir hin", gibt sich der MotoGP-Laufsieger optimistisch.


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar