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Yamaha-Talfahrt: Trotzdem bereut Quartararo Vertragsverlängerung nicht
Fabio Quartararo gibt Yamaha die Schuld, dass er Einzelkämpfer ist - Aber die Vertragsverlängerung bereut er nicht, denn er sieht Änderungen kommen
(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Rennsturz in Australien hat Fabio Quartararo festgehalten, dass er die letzten beiden MotoGP-Saisonrennen in Malaysia und Valencia genießen möchte. Er will wieder die Freude zurückfinden, die in den vergangenen Wochen abhanden gekommen ist.

© Motorsport Images
Fabio Quartararo will sich für die letzten beiden Rennen keinen Druck machen Zoom
"Die vergangenen Rennen haben nicht viel Spaß gemacht", sagt der Yamaha-Fahrer am Donnerstag in Sepang. "Jetzt bin ich in einer Position, in der ich über gar nichts nachdenken muss." Denn die WM-Führung hat er in Phillip Island verloren.
14 Punkte fehlen nun auf Ducati-Speerspitze Francesco Bagnaia. "Ich muss mich einfach ans Limit bringen. Ich denke, die Mentalität ist jetzt anders. Natürlich werde ich diesen Grand Prix in anderer Stimmung angehen", sagt Quartararo.
"Ich habe das Gefühl, dass ich in diesem Moment nichts zu verlieren habe. Es ist ein anderes Szenario als in den vergangenen Rennen. Natürlich ist es noch nicht vorbei. Aber wie gesagt, die zweite Saisonhälfte war schrecklich. Aber wir können die Trendwende schaffen."
Das ganze Jahr über war Quartararo im Kampf gegen die Ducati-Armada und gegen Aprilia auf sich alleine gestellt. Franco Morbidelli fährt weiterhin hinterher, und auch vom Satellitenteam RNF gab es nie eine Unterstützung.
Einzelkämpfer: Deutliche Worte Richtung Yamaha
Quartararo konnte nie wirklich Daten von seinen Markenkollegen verwenden. "Es gibt drei von uns, aber das ist nutzlos. Ich meine nicht Cal, weil er testet, aber von Morbidelli habe ich nie etwas bekommen", findet Quartararo deutliche Worte.
"Natürlich gebe ich Yamaha die Schuld [für diese Situation]. Aber ich möchte mich nicht beklagen oder sie öffentlich beschuldigen. Ich möchte nicht sagen: 'Das Motorrad ist schlecht.' Ich weiß genau, dass das Motorrad nicht schnell ist."

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Gegen Ducati ist Fabio Quartararo im Rennen fast chancenlos Zoom
"Aber ich muss in meinen Kopf bringen, dass es das ist, was ich momentan zur Verfügung habe. Ehrlich gesagt, wir waren nie wirklich in einer komfortablen Situation. Wir hatten immer Mühe, selbst als wir gewonnen haben."
"In Barcelona hätte ich nicht gedacht, dass ich so weit wegfahren könnte. In Deutschland war meine Performance gut, aber wir haben mit einem Reifen gepokert, was riskant war. In Portimao hat es das gesamte Wochenende geregnet."
"Wir beendeten das Rennen mit dem Set-up, mit dem wir das Wochenende begonnen hatten. In der vierten Rennrunde habe ich den Rundenrekord aufgestellt. Ich hatte es geschafft, sofort drinnen zu sein. Das hat den Unterschied ausgemacht."
Yamaha stagniert seit langem
"In der zweiten Saisonhälfte sind wir stagniert, während die Konkurrenz große Fortschritte gemacht hat", analysiert Quartararo die vergangenen Monate. Nach langem Zögern wurde Anfang Juni offiziell, dass er seinen Yamaha-Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert hat.
Bereut er im Rückblick diese Entscheidung? "Nein", antwortet der Weltmeister von 2021. "Ich bereue nichts, weil sie genau wissen, dass ich fast gegangen wäre. Aber ich weiß, dass ich ihnen diesen Motivationsschub gegeben habe, dass sie ihre Mentalität wirklich ändern."
"Sie haben einige italienische Ingenieure engagiert, die den Motor weiterentwickeln. Ich habe das Gefühl, dass sich Yamaha verändert hat. Im nächsten Jahr wird es eine Veränderung geben." Die neue M1 soll laut Testfahrer Cal Crutchlow ein Fortschritt sein.
Crutchlow erklärt: Welche Chancen Yamaha in Sepang hat
Aber nun steht zunächst Sepang in Malaysia auf dem Programm. Wird Quartararo die WM-Entscheidung bis zum Finale in Valencia verzögern können? Wie sind die Chancen der M1 auf dieser Strecke, die einen flüssigen Abschnitt, aber auch zwei lange Gerade umfasst.
"Unser größtes Problem ist", erklärt Crutchlow, "dass wir nicht beschleunigen können. Das Hinterrad dreht stark durch, was früher nicht der Fall war. Der Reifenverschleiß ist nicht schlecht, aber der Spin ist stark. Topspeed ist hier auch ein größeres Problem."

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Laut Testfahrer Cal Crutchlow wird Sepang ein schwieriges Pflaster für die M1 Zoom
"Wir müssen Fabio nach vorne bringen, damit er sich absetzen könnte. Aber das wird nicht einfach. Er gibt nicht auf, das ist sicher. Ich spreche mit Fabio als Freund, aber auch als jemand, der mit ihm arbeitet. Er gibt nicht auf."
"Es ist einfach eine schwierige Phase. Was er auf dem Motorrad macht, ist mehr als das Motorrad kann", ist Crutchlow überzeugt. "Er kann nicht mehr tun, als er schon macht. Ja, er hat vergangenes Wochenende einen Fehler gemacht. Aber wir haben nicht viele Fehler von ihm gesehen."
"Dass er die WM immer noch angeführt hat, war an sich schon unglaublich. Er weiß, wie er hier fahren muss und ich denke, er kann ein gutes Rennen haben. Aber was wir brauchen, ist, dass die anderen kein gutes Rennen haben. Das ist die Sache."


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