Yamaha schreibt Stoner nicht ab

Valentino Rossis Renningenieur Davide Brivio spricht über die Weiterentwicklungen der YZR-M1 und die beiden großen WM-Gegner

(Motorsport-Total.com) - Nach sieben von 18 Rennen führt Valentino Rossi in der MotoGP-WM sieben Punkte vor Dani Pedrosa, 48 vor Jorge Lorenzo und 50 vor Casey Stoner. Alle anderen Piloten sind wohl schon jetzt aus der Entscheidung raus. Im Rossi-Lager schreibt man von den drei Hauptkonkurrenten noch niemanden ab.

Titel-Bild zur News: Davide Brivio

Davide Brivio hat auch Casey Stoner noch auf der WM-Rechnung

"Von den Punkten her gesehen", analysierte Renningenieur Davide Brivio gegenüber 'motogp.com', "ist Pedrosa unser Hauptrivale, aber Stoner ist auch sehr schnell und beim nächsten Rennen wird Jorge wieder dabei und motiviert sein, ganz vorne zu landen - und er wird nach seiner Pause ausgeruht sein." Lorenzo wurde bekanntlich gestern aus dem Krankenhaus in Barcelona entlassen und erholt sich derzeit in London von seiner Hauttransplantation.#w1#

Lorenzo sah bis Le Mans wie Rossis Hauptkonkurrent aus, hatte dann aber Sturzpech und musste zuletzt in Barcelona verletzungsbedingt pausieren. Durch zwei Nullnummern en suite ist er in der Gesamtwertung natürlich zurückgefallen. Als echte Teamkollegen sehen sich Rossi und der Spanier übrigens nicht: "Valentino und Jorge denken in erster Linie an sich selbst. Beide sind tolle Champions, aber sie sind nicht dazu da, sich gegenseitig zu helfen, sondern sie sollen sich besiegen", so Brivio.

Seitens Yamaha wird jedenfalls alles unternommen, um erstmals seit 2005 wieder einen WM-Titel zu holen. Allerdings ist die Basis der aktuellen YZR-M1 so gut, dass es kaum noch Spielraum für Weiterentwicklungen gibt. Brivio: "Wir haben nicht mehr viel neues Material, aber selbst jetzt probieren wir natürlich noch Neuerungen und neue Ideen aus", verwies er zum Beispiel auf das Motorenmapping und neue Setups.

Außerdem gibt es noch einen Punkt, der wegen der immer seltener werdenden Überholmanöver zunehmend an Bedeutung gewinnt: "Wir haben an den Rennstarts gearbeitet", erläuterte Brivio, "denn es wird heutzutage immer wichtiger, gut in ein MotoGP-Rennen zu starten. Auch das Qualifying steht auf unserer Liste, denn es ist wichtig, in den ersten Reihen zu stehen - und nicht in der dritten, wie es in Barcelona der Fall war..."