Yamaha: Schlechter geht's nicht!

Trotz der hervorragenden Ausgangsposition verlor Valentino Rossi in Valencia noch den Vize-WM-Titel - Colin Edwards auch nur 13.

(Motorsport-Total.com) - Au backe! Obwohl Valentino Rossi heute in Valencia selbst bei einem Sieg von Dani Pedrosa nur noch einen einzigen Punkt gebraucht hätte, um Vizeweltmeister zu werden, fiel der Italiener in der Gesamtwertung noch auf den dritten Platz zurück. Außerdem wurde Yamaha in der Teamwertung noch von den Werkstruppen von Honda und Suzuki überholt.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi verlor im letzten Rennen noch den sicher geglaubten Vizetitel

Für Rossi, der mit drei gebrochenen Handknochen ins Rennen ging, schien es bis Halbzeit nicht schlecht zu laufen, denn er lag schon an 14. Position - was zwei Punkte bedeutet und für sein Minimalziel, den Vize-WM-Titel, gereicht hätte. Allerdings musste er elf Runden vor Schluss mit einem technischen Defekt die Box ansteuern: Seine YZR-M1 ruckelte kurz und wurde dann langsamer, konnte nicht wieder flottgemacht werden.#w1#

Rossi wähnte sich schon als Vizeweltmeister

"Nach heute kann man nicht sagen, dass es nur Pech war." Valentino Rossi

"Mir fehlen die Worte", meinte Rossi achselzuckend. "Nach heute kann man nicht sagen, dass es nur Pech war. Ich habe alles gegeben, um am Rennen teilnehmen zu können, denn ich wollte den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft verteidigen, was ich meiner Meinung nach verdient gehabt hätte. Ich fuhr sehr schnell, auch wenn mein Motorrad nicht perfekt war. Als ich 14. war, spürte ich, dass meine Aufgabe erledigt sei, aber ich fühlte mich gut und wollte weitere Gegner überholen."

"Leider trat dann das Problem auf und ich musste reinkommen. Jetzt checken wir die Daten, um es zu verstehen, denn im Moment ist das nicht klar", so der 28-Jährige. "Ich werde 20 Tage brauchen, um meine Hand ausheilen zu lassen, und ich werde mein Wintertestprogramm in Jerez aufnehmen. Ich möchte mich bei Claudio Costa und Marco Montanari und den Leuten von der Clinica Mobile bedanken, denn die haben mir sehr dabei geholfen, es heute an den Start zu schaffen."

"Sehr enttäuschend" war der Saisonabschluss aus Sicht von Yamaha-Managing-Director Lin Jarvis: "Ich bedaure, dass unsere Maschine Valentino im Stich gelassen hat. Er hätte den zweiten WM-Platz sicher verdient gehabt. Dass er mit einer gebrochenen Hand angetreten ist, unterstreicht seinen Kampfgeist und seine Leidenschaft als Rennfahrer." Teammanager Davide Brivio nickte zustimmend: "Es war tapfer von Valentino, trotz seiner Verletzungen zu fahren."

Defekt von Rossi noch ungeklärt

"Nach unserer ersten Analyse sind wir nicht ganz sicher, was das Problem war." Davide Brivio

Nun sei es einmal die erste Aufgabe, den Defekt zu klären: "Unsere Ingenieure unternehmen alles, was sie können, um zu verstehen, was da passiert ist, denn Valentino spürte ein Problem und meinte, der Motor funktioniere nicht richtig. Nach unserer ersten Analyse sind wir nicht ganz sicher, was das Problem war, daher haben wir uns dazu entschieden, den Motor für weitere Untersuchungen zurück nach Japan zu schicken", erklärte Brivio.

"Valencia", gab er weiter zu Protokoll, "war in den vergangenen Jahren nicht gerade eine Glücksstrecke für uns, aber was heute passiert ist, wird uns für nächste Saison noch stärker machen. Wir werden diesen Monat schon wieder testen und wir werden alles geben, um nächstes Jahr Weltmeister zu werden. Ich bedanke mich beim Team und bei allen anderen Beteiligten. Es gab 2007 schwierige Zeiten, aber wir werden es 2008 wieder versuchen."

Edwards 2008 beim Tech-3-Satellitenteam

Colin Edwards

Colin Edwards fuhr heute sein letztes Rennen für das Yamaha-Werksteam Zoom

Colin Edwards fuhr im Schatten von Rossi einen unauffälligen Abschieds-Grand-Prix vom Yamaha-Werksteam - er wird 2008 an der Seite von Superbike-Weltmeister James Toseland für die Satellitentruppe Tech 3 an den Start gehen. Dies wurde heute offiziell von Jarvis bestätigt. Die Abschiebung ist die logische Konsequenz der zuletzt doch sehr dürftigen Resultate. Valencia passte da nur allzu gut ins Gesamtbild.

"Jeder weiß, dass ich mir einen besseren Abschied vom Werksteam gewünscht hätte, aber ich konnte heute nichts machen", seufzte Edwards. "Ich bedanke mich bei allen für die letzten drei Jahre, die bestimmt mit die erinnerungswürdigsten meiner Karriere waren. Mein Dank geht an Yamaha, Michelin und alle Teammitglieder. Ich bin froh, dass ich bei Yamaha bleiben darf, und ich freue mich schon darauf, Hand ans neue Motorrad anzulegen!"