Ducati: Guter Abschluss der Traumsaison
Vor 100 eigens eingeflogenen Mitarbeitern lieferte Ducati in Valencia ein gutes Finalrennen ab - Casey Stoner auf dem zweiten Platz
(Motorsport-Total.com) - Zur Feier der einzigartigen WM-Saison trat Ducati heute in Valencia nicht nur mit der italienischen Flagge auf der Lackierung der beiden GP7-Motorräder an, sondern es wurden auch 100 Mitarbeiter eigens aus Italien eingeflogen. Allerdings durften sich diese nicht über den zwölften Saisonsieg, sondern nur über einen zweiten und einen fünften Platz freuen.

© Ducati
Casey Stoner verpasste einen Sieg zum Saisonabschluss um 5,447 Sekunden
Weltmeister Casey Stoner lag zwar zu Beginn des Rennens nach einem guten Start bis zur sechsten Runde in Führung, doch als er von Dani Pedrosa überholt wurde, waren seine Siegchancen im Grunde genommen dahin. Zwar hielt er den Rückstand über weite Strecken im Bereich von ein bis zwei Sekunden, doch in der Schlussphase bauten seine Bridgestone-Reifen ab, so dass ihm nach 30 Runden 5,447 Sekunden auf Platz eins fehlten.#w1#
Hohes Tempo kam überraschend
"Ich hatte damit gerechnet, dass die Pace im 1:33er-Bereich liegen würde, aber an so schnelle und so konstante Zeiten hätte ich nicht geglaubt", so Stoner. "Alles schien gut zu sein, aber dann ging Dani an mir vorbei und er hatte sofort einen Vorteil. Ich konnte einfach nicht mehr kontern. Ich blieb halbwegs dran, aber immer dann, wenn ich mal ein Zehntel oder zwei aufgeholt hatte, schlug er sofort wieder zurück. Er ist ein fehlerfreies Rennen gefahren und verdient diesen Sieg."
"Ich freue mich für ihn, denn ich weiß, wie es ist, den Heim-Grand-Prix zu gewinnen - das ist ein sehr schönes Gefühl, speziell in dieser Klasse", sagte der 22-Jährige. "Wir pushten hart, aber ich hatte ein paar Slides mit dem Vorderrad. Fünf Runden vor Schluss ließ der Grip nach, also ließ ich es locker angehen, denn der Abstand zum Rest des Feldes war ja groß. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden - ich glaube, ich habe das Beste aus dem Motorrad herausgeholt."
Und weiter: "Es war ein fantastisches Jahr. Ich könnte wirklich nicht einmal eine schlechte Sache aufzählen. Mein schlechtestes Resultat war ausgerechnet das Rennen, in dem ich Weltmeister wurde - ich muss sagen, der Titel hat mich darüber hinweggetröstet! Ich denke, dass es nächstes Jahr um einiges schwieriger wird, aber ich möchte alles geben, um wieder an der Spitze zu sein", gab Stoner zu Protokoll.
Stoners rekordverdächtige Saison
Mit unfassbaren zehn Siegen und vier weiteren Podestplätzen in 18 Rennen sammelte der Australier insgesamt 367 Punkte, womit er den bisherigen Rekord von Valentino Rossi eingestellt hat. Außerdem hatte er 125 Zähler Vorsprung auf Vizeweltmeister Dani Pedrosa, was genau fünf Siegen entspricht. Und auch Ducati kann nicht klagen: In der Herstellerwertung setzte man sich mit 394:313 gegen Honda durch, in der Teamwertung mit 533:369.
Dazu trug heute auch Loris Capirossi bei, der zum Abschied vor seinem Wechsel zu Suzuki ein beherztes und kämpferisches Rennen fuhr und dafür mit dem fünften Platz belohnt wurde: "Wir haben dieses Wochenende gut gearbeitet, unser Motorrad war nicht so schlecht", teilte er mit. "Mit den Reifen hatte ich Schwierigkeiten, denn man muss sie mit einer extremen Schräglage fahren, was meinem Fahrstil nicht entgegenkommt."
Capirossi beim Abschied gerührt

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Loris Capirossi war der erste Ducati-Sieger in der MotoGP-Weltmeisterschaft Zoom
"Als ich nach meinem letzten Rennen für Ducati an die Box fuhr, war ich sehr gerührt", zeigte der Italiener Gefühle. "Es ist immer sehr schwierig, sich wo zu verabschieden. Wir hatten viele schöne Zeiten miteinander und auch wenn dieses Jahr hart für mich war, habe ich doch ein Rennen gewonnen und drei weitere Podestplätze geholt. Ich möchte mich bei meinem Team, all den Ducati-Leuten und den Ducati-Fans, die mich angefeuert haben, bedanken."
Ducati-Corse-Geschäftsführer Claudio Domenicali fasste zusammen: "Es war eine unglaubliche Saison. Casey war erstaunlich, mein Dank an ihn! Nach seiner starken Trainingsleistung glaubten wir, dass wir gewinnen können, aber Dani war sehr schnell und konstant, was das Wettbewerbsniveau unterstreicht. Wir hätten auch Loris ein Podium gewünscht, was ein schöner Abschied gewesen wäre. Wir können ihm nicht genug danken, denn er hat uns sehr geholfen."

