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Yamaha hatte Quartararos frühen Punktevorsprung nicht erwartet
Lin Jarvis räumt ein, dass man angesichts der starken ersten MotoGP-Saisonhälfte 2022 von Fabio Quartararo sogar bei Yamaha selber überrascht war
(Motorsport-Total.com) - Der Motor, mit dem die Yamaha M1 für die MotoGP-Saison 2022 ursprünglich hätte ausgestattet werden sollen, musste aufgrund von Unzuverlässigkeit ausgemustert werden. Aus diesem Grund war Fabio Quartararo gezwungen, die Verteidigung seines WM-Titels von 2021 ohne die von ihm so lange geforderten Zusatz-PS anzugehen.

© Dorna Sports
Nach dem Sachsenring-Sieg lag Quartararo 34 Punkte vor Espargaro, 91 vor Bagnaia Zoom
In Anbetracht der Tatsache, dass von der Konkurrenz - allen voran von Ducati - ein Schritt nach vorne erwartet wurde, gingen die Yamaha-Bosse mit dem Gefühl in die Saison, dass Quartararo mit einem technischen Nachteil antreten würde.
Umso überraschter war man, als Quartararo in der Frühphase der Saison die WM-Führung übernahm. Mehr noch: Er baute seinen Punktevorsprung anschließend sogar aus. Nach dem Deutschland-Grand-Prix im Juni auf dem Sachsenring hatte er 34 Punkten auf seinen schärfsten Verfolger. Der hieß zu jenem Zeitpunkt Aleix Espargaro (Aprilia).
Nach dem Großbritannien-Grand-Prix Anfang August in Silverstone, dem ersten Rennen nach der Sommerpause, betrug Quartararos Vorsprung auf Espargaro noch 32 Punkte. Dann aber legte Ducati-Pilot Francesco Bagnaia die größte Aufholjagd der MotoGP-Geschichte hin.
Bis zum Saisonfinale am Wochenende in Valencia hat Bagnaia seine 91 Punkte Rückstand auf Quartararo in einen 23-Punkte-Vorsprung umgewandelt. "Pecco" hat somit bei bei neun Rennen sage und schreibe 114 Punkte mehr eingefahren als Quartararo.

© Motorsport Images
Lin Jarvis gibt zu, dass Quartararo starke erste Saisonhälfte eine Überraschung war Zoom
"Wir hatten nicht damit gerechnet, dass Fabio in der ersten Saisonhälfte einen so großen Vorsprung herausfahren kann", gesteht Yamaha-Teammanager Lin Jarvis rückblickend im Gespräch mit der spanischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com.
"Wir wussten, dass er ein großes Talent ist und dass er in der Lage ist, das maximale Potenzial aus dem Motorrad herauszuholen. Aber wir dachten, er würde mehr Probleme haben", so Jarvis, der es allerdings nicht nicht als Versagen bezeichnen würde, wenn Quartararo am Wochenende in Valencia die erfolgreiche Titelverteidigung verfehlt.
"Ich würde sagen, es wäre eher eine verpasste Gelegenheit", so Jarvis. Wenn es darum geht, Bagnaias Aufholjagd zu erklären, verweist der Yamaha-Teammanager gerne auf das Großaufgebot von Ducati mit acht Motorrädern im Feld und den damit verbundenen Vorteilen bei der Datensammlung.
"Ducati hatte schon 2021 ein sehr konkurrenzfähiges Motorrad. Und acht Motorräder mit fünf oder sechs schnellen Fahrern in jeder Session zu haben, das liefert eine Menge Informationen. Das Bike hat eine sehr gute Elektronik, ist aus aerodynamischer Sicht sehr weit entwickelt und hat zudem einen sehr starken Motor. Es ist das ausgewogenste Motorrad im Feld", urteilt Jarvis.


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