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Yamaha: Große Rossi-Party in Misano

Besser geht's nicht: Sieg in der Heimat, Agostini-Rekord eingestellt, WM fast entschieden - Jorge Lorenzo ebenfalls auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Über 50.000 Fans kamen heute ins italienische Misano, um mit ihrem Hero Valentino Rossi eine große Beachparty zu feiern, und sie wurden bei strahlendem Sonnenschein und 35 Grad Hitze nicht enttäuscht: Der "Doktor" feierte bei seinem Heimrennen den dritten Sieg hintereinander - und noch dazu einen ganz besonderen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi schrieb in seiner Heimat wieder einmal Geschichte

Besonders vor allem deswegen, weil es sein 68. in der Königsklasse der Motorrad-WM war, womit Rossi nun auf einer Stufe mit dem großen Giacomo Agostini steht. "Heute ist ein fantastischer Tag", schwärmte er, "und ich kann nicht fassen, dass ich Agostinis Rekord eingestellt habe! Er war eines meiner Vorbilder, daher ist es unglaublich, wie er 68 Siege geschafft zu haben. Ich musste ihm aber versprechen, dass ich seine 122 WM-Siege und seine 15 Titel nicht übertreffe!"#w1#

Wieder ein abgestaubter Sieg

Die Art und Weise, wie der Fiat-Yamaha-Star das Punktemaximum von 25 Zählern mit nach Hause nahm, erinnerte stark an Laguca Seca und Brünn: Casey Stoner war das ganze Wochenende hindurch der klar schnellste Mann, doch Rossi wuchs im Rennen über sich hinaus, setzte den Topfavoriten unter Druck - und der machte in der achten Runde den entscheidenden Fehler. Die restlichen 20 Runden waren nur noch Formsache.

"Es stehen noch fünf Rennen aus und ich werde in jedem einzelnen auf Sieg fahren." Valentino Rossi

"Es tut mir leid für Casey", dachte Rossi in der Stunde seines großen Triumphs an den glücklosen Vorjahressieger, "aber für unsere Weltmeisterschaft ist das natürlich sehr gut, daher freue ich mich mit dem Team. Wir haben jetzt 75 Punkte Vorsprung, was eine ganze Menge ist, aber es stehen noch fünf Rennen aus und ich werde in jedem einzelnen auf Sieg fahren. So mache ich das schon seit dem Beginn meiner Karriere."

"Ich muss zugeben", fuhr er fort, "dass ich heute nicht so optimistisch wie in Brünn war, Casey herausfordern zu können, aber diese Frage hat sich dann ja erübrigt. Ich habe trotzdem von Anfang an gepusht, denn es ist nicht mein Ding, auf einen zweiten Platz zu fahren. Vielleicht wäre es ja doch ein toller Fight geworden. Ich war sehr schnell, als ich einmal meinen Rhythmus hatte." Die einzige Schrecksekunde hatte er in der ersten Runde, als er beinahe selbst abgeflogen wäre.

Erstes Lorenzo-Podium seit Le Mans

Aus Fiat-Yamaha-Sicht war es ein perfekter Tag, denn nach einer monatelangen Krise schaffte Jorge Lorenzo erstmals wieder den Sprung auf das Podium. Der junge Spanier erwischte aus der ersten Reihe keinen optimalen Start, fuhr dann aber ein starkes Rennen und ließ den Abstand zu Rossi selten auf über drei Sekunden anwachsen. Ernsthaft herausfordern konnte er seinen Teamkollegen allerdings nicht.

"Als Stoner weg war, wollte ich gewinnen." Jorge Lorenzo

"Als Stoner weg war", gab Lorenzo frech zu Protokoll, "wollte ich gewinnen, aber es war sehr schwierig, Valentino zu folgen. Ich hätte dafür ein zu hohes Risiko eingehen müssen, aber da war mir ein sicheres Podium nach so langer Zeit lieber. Ich brauche schließlich Selbstvertrauen." In der Fahrer-WM hat er nun wieder einen beruhigenden Vorsprung auf den fünftplatzierten Rookie-Herausforderer Andrea Dovizioso.

"Die Party, die Valentinos Fans heute veranstaltet haben, hat mich daran erinnert, wie gerne ich selbst gewinne", grinste der Estoril-Sieger. "Dieser zweite Platz ist aber auch fantastisch! Ich habe anfangs etwas Boden verloren, aber dann fand ich meinen Rhythmus. Ich überholte Pedrosa und begann zu pushen - bis in die letzte Runde. Dieser Doppelsieg ist eine tolle Sache, vor allem nach all den Problemen der vergangenen Monate. Perfekt!"