• 07.04.2010 16:14

  • von Stefan Ziegler

Yamaha: "Es braucht Hirnschmalz, nicht Geld"

Mit der Entwicklungsarbeit des Winters ist man bei Yamaha sehr zufrieden und geht zuversichtlich an den Start - Valentino Rossi brennt auf die Saison

(Motorsport-Total.com) - Nach den Erfolgen der vergangenen Saison kennt Yamaha für 2010 nur eine Zielsetzung: Wiederholung. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sollen der Konkurrenz auch in diesem Jahr das Tempo vorgeben und nach Möglichkeit vorneweg fahren. Dafür haben sich die Yamaha-Techniker im Winter mächtig ins Zeug gelegt und die M1 umfangreich verbessert - wie sehr, muss sich aber erst noch zeigen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi und Yamaha wollen 2010 an die jüngsten Erfolge anknüpfen

"Bislang konnten wir unser Bike schon sehr gut modifizieren, doch wir arbeiten noch immer daran", sagt Yamaha-Chef Masao Furusawa gegenüber 'Motor Cycle News'. "Im Rennsport geht es immer nur um den Wettbewerb und sobald ein Konkurrent dein Niveau erreicht hat, musst du dich wieder verbessern. Valentino ist allerdings sehr zufrieden und das Bike ist schnell", meint der Japaner.#w1#


Fotos: Yamaha, MotoGP-Testfahrten in Doha


"Ich hoffe, diese Situation findet ihre Fortsetzung. Der Motor ist schneller als das Aggregat, mit dem wir die vergangene Saison begonnen haben", erläutert Furusawa und fügt hinzu: "Es braucht nicht mehr Geld, sondern einfach nur mehr Hirnschmalz. Unser Ziel war, die Lebensdauer des Motors zu verdoppeln. Mittlerweile sind wir bei einer Laufleistung von 2.000 Kilometern angekommen."

Yamaha hat sich intensiv mit dem Motor beschäftigt

"Einige Ziele haben wir erreicht, doch diese verändern sich wieder. Der Motorenprüfstand war im Winter jedenfalls sehr beschäftigt, auch wenn wir dabei nicht immer erfolgreich waren", wie das Yamaha-Oberhaupt gestehen muss. "Gelegentlich" seien schon auch einige Bauteile zu Bruch gegangen, sagt Furusawa. Die Voraussetzungen hätten sich einfach zu deutlich verändert.

"In der Vergangenheit hätte ich gesagt, dass wir uns nicht um die Haltbarkeit scheren müssen." Masao Furusawa

"In der Vergangenheit hätte ich gesagt, dass wir uns nicht um die Haltbarkeit scheren müssen. Die maximale Haltbarkeit musste damals ein Rennen betragen, denn dann hätte man den Motor ohnehin gewechselt", so der Japaner. Seitdem aber auch in der MotoGP einige Maßnahmen zur Kostenersparnis eingeführt wurden, müssen die Aggregate mehr leisten als nur eine Renndistanz.

Lorenzo ist allerdings überzeugt davon, 2010 erneut perfektes Material zur Verfügung zu haben: "Yamaha hat einen fantastischen Job gemacht", sagt der spanische Rennfahrer. "Das kann man ganz einfach an den starken Leistungen sämtlicher Yamaha-Fahrer erkennen. Yamaha hat gute Verbesserungen gebracht und die Stärken des Bikes beibehalten. Das ist der beste Weg."

"Doktor" Rossi ist bereit für die Operation Titelverteidigung

"Wir haben einige Modifikationen an Chassis und Motor erhalten. Das hat unsere Geschwindigkeit verbessert", erläutert Lorenzo und fügt hinzu: "Ich hoffe, das hilft uns auch, wenn wir in Katar vorstellig werden." Teamkollege Rossi teilt den Wunsch seines Rivalen: "Vor uns liegt ein schwieriges Jahr, doch wir sind gut in Form. Es wird wieder einen tollen Kampf geben", vermutet der "Doktor".

"Jede Saison schreibt ihre eigene Geschichte und es wird immer kniffliger, noch schneller zu sein." Valentino Rossi

"Ich bin motiviert wie eh und je. Ich will immer der Beste sein, möchte mich verbessern und mich an das neue Bike gewöhnen. Aber jede Saison schreibt ihre eigene Geschichte und es wird immer kniffliger, noch schneller zu sein", gibt der mehrfache MotoGP-Weltmeister vor Saisonbeginn zu Protokoll. Schon bei den Testfahrten manövrierte sich Rossi in die Rolle des Topfavoriten.

"Beim Testen waren wir konstant schnell und das verschafft mir eine Menge Zuversicht für die neue Saison. Wir haben bislang erst auf zwei Strecken getestet und müssen daher erst einmal eine weitere befahren, um das Bike vollkommen zu verstehen. Ich denke aber, dass wir in einer guten Verfassung sind", so Rossi. "Meine M1 fühlt sich großartig an und ich freue mich darauf. Wir sind bereit."