"Würde nichts anders machen": Max Biaggi als MotoGP-Legende geehrt

Im Rahmen des Italien-Grand-Prix in Mugello wurde nun auch für Max Biaggi die schon lange vorher zugesicherte Aufnahme in die "Hall of Fame" amtlich vollzogen

(Motorsport-Total.com) - Jetzt ist auch Max Biaggi ganz offiziell eine MotoGP-Legende. Der Italiener hat die ihm bereits Anfang 2020 zugesicherte Auszeichnung in Form der Aufnahme in die "Hall of Fame" am Freitag in Mugello erhalten. Grund für die Verzögerung von mehr als zwei Jahren war die Coronavirus-Pandemie.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Max Biaggi mit der Aprilia RS250, seinem WM-Bike der 250er-Saison 1995 Zoom

In seiner aktiven Karriere in der Motorrad-WM, die von Mitte 1991 bis Ende 2005 andauerte, hat es Biaggi auf vier aufeinanderfolgende WM-Titel (1994 bis 1997) in der 250er-Klasse gebracht. Als er im Anschluss daran in die Königsklasse (damals die 500er-Klasse) aufstieg, fuhr bei seinem Debüt auf Anhieb zum Sieg. Der Husarenritt gelang ihm beim damaligen Saisonauftakt, dem Grand Prix von Japan 1998 in Suzuka.

In seinen insgesamt acht Jahren Königsklasse (500er und MotoGP) schaffte Biaggi zwar keinen WM-Titel, wurde aber dreimal Vizeweltmeister und dreimal WM-Dritter. Außerhalb der Motorrad-WM wurde der in Rom geborene Italiener später noch zweimal Weltmeister, nämlich 2010 und 2012 in der Superbike-WM. Im Grand-Prix-Sport hat es Biaggi im Zeitraum 1991 bis 2005 auf 42 Rennsiege gebracht, 29 davon in der Königsklasse. In der Superbike-WM, wo er von 2007 bis 2015 fuhr, hat er 21 Rennen gewonnen.

Biaggi, der anlässlich seiner Auszeichnung von "einem ganz besonderen Tag" spricht und sich für die Ehrerweisung bedankt, richtet seine Worte nicht zuletzt an seine Wegbegleiter: "Vielen Dank an all die Hersteller, für die ich in der Vergangenheit gefahren bin. Heute sind die Leute, die mich in guten wie in schlechten Tagen unterstützt haben, alle hier. Vielen Dank dafür. Das bedeutet mir sehr viel."

Max Biaggi, Valentino Rossi

Die Rivalität mit Valentino Rossi war ein prägendes Element in Biaggis Karriere Zoom

Im Moment seiner Auszeichnung denkt Biaggi aber nicht nur an seine sportlichen Wegbegleiter. "Auch meine Familie ist hier. Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich. Mein Sohn und meine Tochter können jetzt sagen, 'Hey, unser Dad ist eine Legende'", grinst der 50-jährige.

Heutzutage ist Biaggi als Teambesitzer eine feste Größe in der Motorrad-WM. In der Moto3-Klasse betreibt er zusammen mit Peter Öttl das Max Racing Team. Als persönliches Highlight seiner aktiven Karriere bezeichnet Biaggi die Zweitakt-Ära und sagt: "Ich mochte zwar auch die Viertakter, aber die Zweitakter waren wirklich etwas Besonderes."

Ein prägendes Element in Biaggis Karriere war seine jahrelange und intensive Rivalität mit Valentino Rossi. "Eine Frage, die ich oft gestellt bekomme ist, ob ich rückblickend etwas anders machen würde. Da kann ich nur sagen, nein, ich würde nichts anders machen. Die guten wie die schlechten Momente haben mich geprägt. Ich freue mich über das, was ich erreicht habe und würde nichts ändern", so Biaggi.

Max Biaggi, Carmelo Ezpeleta

Die Auszeichnung zur MotoGP-Legende nahm wie üblich Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta vor Zoom

"Max ist wirklich eine große MotoGP-Legende", sagt Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta und verrät: "Ich habe sein Motorrad mit der Startnummer 4 bei mir in meinem Büro in Madrid stehen. Diese Auszeichnung jetzt ist nicht nur für ihn, sondern auch für uns, wichtig. Ich bin sehr stolz. Danke, Max!"

Wie üblich war es Ezpeleta, der für die Übergabe der Legendenmedaille zuständig war. Erst vor vier Wochen hatte der Dorna-Chef - auf die gleiche nachträgliche Art und Weise wie nun bei Biaggi - in Jerez schon Jorge Lorenzo offiziell in den Kreis der MotoGP-Legenden aufgenommen.

Bei Lorenzos Auszeichnung saß Biaggi im Publikum. Bei Biaggis Auszeichnung am Freitag in Mugello war nun Lorenzo einer der zahlreichen Anwesenden. Im Oktober soll als dritter unfreiwilliger "Nachzügler" schließlich noch Hugh Anderson offiziell in die "Hall of Fame" aufgenommen werden.


Fotostrecke: Hall of Fame: Alle MotoGP-Legenden

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