Wie lange wartet BMW mit dem MotoGP-Einstieg?

Hendrik von Kuenheim, Leiter BMW Motorrad, besuchte den MotoGP-Auftakt in Katar - Bezüglich eines Einstiegs der Münchner hält er sich noch bedeckt

(Motorsport-Total.com) - BMW Motorrad ist derzeit mit zwei Werksmotorädern erfolgreich in der Superbike-Weltmeisterschaft unterwegs. Zudem ist mit dem BMW-Italia-Team eine Kundenmannschaft mit zwei weiteren S1000 RR am Start. Ungeachtet des Engagements bei den Superbikes wollen auch die Gerüchte über einen möglichen MotoGP-Einstieg von BMW nicht verstummen.

Titel-Bild zur News: Hendrik von Kuenheim

Die Aktivitäten von Hendrik von Kuenheim konzentrieren sich noch auf die Superbikes

Hendrik von Kuenheim, Leiter BMW Motorrad, will seinem Besuch des MotoGP-Auftaktrennens in Doha vor sieben Wochen jedoch nicht allzu viel beimessen. "Ich hatte eine Einladung des Importeurs, eine führende Persönlichkeit im Nahen Osten", nennt von Kuenheim im Rahmen des Superbike-Wochenendes in Monza den Grund für seinen Besuch in Katar. "Es war eine Gelegenheit für mich, an meine alte Wirkungsstätte zurückzukehren." Von Kuenheim hat fast fünfeinhalb Jahre seines Lebens in der Region verbracht. So startete er unter anderem in Ägypten die dortige BMW-Produktion.

Eine definitive Absage will der Sohn des langjährigen BMW-Chefs Eberhard von Kuenheim künftigen MotoGP-Plänen der Marke allerdings nicht erteilen. "Die MotoGP ist eine fantastische Rennserie, sehr professionell gemanagt, mit einer hohen Kundenresonanz, einer hohen Medienaufmerksamkeit, hohen Zuschauerzahlen", bekräftigt er und ergänzt: "Es ist natürlich die Pflicht eines Unternehmens, sich anzuschauen, was die Konkurrenz macht."

Derzeit liegt der Fokus von BMW nach Aussage von Kuenheims jedenfalls ganz klar auf der Superbike-Weltmeisterschaft. "Wir sind in der Superbike-WM, weil wir uns ganz klar vor Jahren entschieden haben, dass wir dort fahren wollen. Wir haben hier eine Aufgabe zu erfüllen, die da heißt zu gewinnen."

Mit Blick auf die Änderungen im MotoGP-Reglement für die Saison 2012, wonach die maximale Hubraumgröße dann wieder 1.000 Kubikzentimeter aufweisen darf, lässt der Leiter BMW Motorrad jedoch durchblicken: "Das wird dem Layout unseres Motorrads entgegenkommen. Insofern muss man sich natürlich ernsthaft damit beschäftigen, dass man sich das eines Tages als zusätzliche Alternative anschaut." Eine endgültige Entscheidung über einen Einstieg in die Königsklasse des Zweiradsports ist nach Aussage von Kuenheims derzeit jedoch noch nicht gefallen.