• 06.05.2011 16:00

Suter: Erfolgreiche Tests in Estoril

Bei den kombinierten Moto2- und MotoGP-Tests konnte die Suter-Truppe wertvolle Erfahrungen sammeln - Top-Zeiten für Suter MVDS noch nicht möglich

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi war beim zweitägigen, privaten Test seines Herstellers Suter in Estoril schnellster Mann aller teilnehmenden Suter-MMXI-Piloten. Am Dienstag und Mittwoch nach dem portugiesischen Grand Prix des letzten Wochenendes fuhr der 24jährige Schweizer eine inoffizielle Bestzeit von 1.40,8 Minuten und war dabei um volle 1,2 Sekunden schneller als Andrea Iannone bei seinem neuen, offiziellen Rundenrekord von 1.42,026 Minuten im Rennen am Sonntag. Neue Aerodynamik-Teile und damit auch mehr Topspeed, aber auch eine weiter verbesserte Abstimmung für die Dämpfung seiner Suter MMXI machten den Unterschied.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi markierte beim zweitätigen Estoril-Test für Suter die Bestzeit

Zahlreiche Fernsehcrews, Fotografen und Journalisten waren zudem Augenzeugen eines vielversprechenden Tests des neuen MotoGP-Prototypen Suter MVDS, dem Gemeinschaftsprojekt von Suter und dem belgischen Marc-VDS-Team. Dabei setzten die Testfahrer Damian Cudlin und Carmelo Morales erstmals in der jungen Entwicklungsgeschichte des Motorrads reinrassige Bridgestone-MotoGP-Reifen ein.

Reifengrip, Reifentemperaturen und das Feedback für die Fahrer lagen auf Anhieb im erhofften grünen Bereich und bestätigten, dass Suter bei der Fahrwerksentwicklung den richtigen Weg eingeschlagen hat. Seit dem letzten Test in Jerez steigerte Suter auch die Leistung des BMW S1000 RR-Motors und beeindruckte beide Fahrer mit der schieren Power des Aggregats.

"Unsere Moto2-Tests hier in Estoril waren ein voller Erfolg", erklärt Geschäftsführer Eskil Suter. "Die verbesserte Aerodynamik ist ein wichtiger Schritt nach vorn. Gleichzeitig haben wir verschiedene Abstimmungsvarianten für die Dämpfung getestet und sind auch in diesem Bereich vorangekommen."

Suter MVDS für die MotoGP-Klasse

Der Prototyp von Suter für die MotoGP-Klasse: Die Suter MVDS Zoom

"Mit unserem MotoGP-Prototypen haben wir ebenfalls wichtige und vielversprechende Informationen sammeln können", so der Schweizer. "Wir haben an jedem der beiden Tage 30 bis 40 Runden mit der Suter MVDS abgespult, und es war ein Meilenstein, dass unser Chassis auch mit den Bridgestone-Reifen so gut funktioniert hat."

Die Kommentare der Fahrer und hätten bestätigt, dass bei der Fahrwerksentwicklung der richtige Weg eingeschlagen wurde. "Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, denn vor einem solchen Publikum mit solchem Medieninteresse hätten wir die Fortschritte unseres MotoGP-Projekts gerne mit einer guten Rundenzeit bestätigt", kommentiert Suter.

"Das Chassis hat funktioniert, der Motor hatte die nötige Power, trotzdem konnten wir nicht auf Zeitenjagd gehen. Der Gaseinsatz war sehr schwer zu dosieren, das Motorrad schnellte bei jeder Gasgriffbewegung nach vorn, anstatt kontrolliert zu beschleunigen", sagt er und ergänzt: "Das machte das Fahren am Limit gefährlich. Wir entdeckten später einen kleinen Fehler im elektronischen Management der Benzinpumpe, der bei den Prüfstandtests leider verborgen geblieben war." An der Lösung des Problems arbeite das Team im Hinblick auf den nächsten Test bereits fieberhaft.