"Wie ein Traum": Jorge Martin rückt WM-Leader Francesco Bagnaia nahe

Nach drittem Sprint-Sieg in Folge peilt Jorge Martin nun weitere Erfolge an - Im WM-Duell gegen "Pecco" Bagnaia hält er an seiner Sicht aus Misano fest

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um den WM-Titel in der MotoGP-Saison 2023 befindet sich zu Beginn der Asien-Tournee das vielzitierte Momentum klar auf der Seite von Jorge Martin. In Motegi hat der Pramac-Ducati-Pilot am Samstag seinen dritten Sprint-Sieg in Folge (nach Misano und Noida) eingefahren und damit den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia auf acht Punkte reduziert (MotoGP-Gesamtwertung 2023).

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Auch nach dem Sprint in Motegi ist Jorge Martin derjenige, der jubelt Zoom

Unmittelbar nach seinem Triumph im kurzen Samstagsrennen kündete Martin mit Blick auf den Grand Prix von Japan am Sonntag direkt an: "Morgen peilen wir den nächsten Sieg an!" Ducati-Werkspilot "Pecco" Bagnaia, der die Gesamtwertung seit Monaten anführt, scheint langsam aber sicher den Druck seines Markenkollegen zu spüren. "Jorge hat momentan einen richtigen Lauf, keine Frage. Für uns ist es jetzt wichtig, ruhig zu bleiben", sagte er nach Platz drei im Motegi-Sprint.

Martin hingegen fliegt derzeit von Erfolg zu Erfolg. Denn zusätzlich zu seinen nun drei Sprint-Siegen hintereinander hat der Spanier bei den beiden zurückliegenden Grands Prix (San Marino in Misano und Indien in Noida) den ersten und zweiten Platz belegt. Der zweite Platz in Indien kam unter Einsatz seiner letzten Kraftreserven zustande. Im Grand Prix von Japan in Motegi will Martin am Sonntag noch einen draufsetzen und könnte Bagnaia die WM-Führung abnehmen.

"Ich glaube, der Schlüssel ist das Motorrad", sagt Martin über seine Ducati Desmosedici GP23 im Pramac-Team. Die entspricht von der technischen Spezifikation her genau dem Stand wie er auch Bagnaia im Werksteam zur Verfügung steht. Nachdem Martin im vergangenen Jahr mit der GP22 seine Schwierigkeiten hatte, kommt er mit dem diesjährigen Modell bestens zurecht.

"Das Motorrad funktioniert so gut, dass wir von Strecke zu Strecke meistens nur kleinere Anpassungen vornehmen müssen. Meine Basisabstimmung kann ich in den meisten Fällen direkt verwenden und ich glaube, das ist das Entscheidende", erklärt Martin und unterstreicht: "Ich muss das Bike nicht an die Strecke anpassen, sondern einfach nur mich selber an die jeweilige Situation. Das Limit des Motorrads kenne ich mittlerweile ganz genau."

Francesco Bagnaia, Jorge Martin

Findet "Pecco" Bagnaia eine Antwort auf den Druck, den Jorge Martin auf ihn ausübt? Zoom

Während Titelverteidiger Bagnaia in dieser Saison neben seinen Siegen auch häufiger mit Stürzen von sich reden gemacht hat, zuletzt am vergangenen Sonntag im Grand Prix von Indien, ist Martin seit April in keinem Grand Prix oder Sprint mehr gestürzt. Mit dieser Konstanz, gepaart mit seinem Speed, hat er den Punktevorsprung von Bagnaia nun fast komplett eingedampft.

"Es ist wirklich wie ein Traum, dass ich meinen Rückstand von 65 auf acht Punkte reduziert habe", bekennt Martin und gibt zu: "Vor drei, vier Monaten hatte ich nicht damit gerechnet, jetzt in dieser Situation zu sein."

Und in diesem Zusammenhang wiederholt der Pramac-Pilot genau das, was er bereits nach seinem rundum perfekten Misano-Wochenende gesagt hat, nämlich: "Ich denke nicht, dass ich in der Verantwortung stehe, Weltmeister zu werden. Für 'Pecco' hingegen gilt das durchaus, denn er fährt für das Werksteam."

"Ich für meinen Teil", so Martin weiter, "werde einfach weiterhin versuchen, Spaß zu haben und Rennen zu gewinnen. In Valencia werden wir dann sehen, wie das Ganze ausgeht".

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