West: Die Strafe hat mich an Motivation gekostet

(Motorsport-Total.com) - Bei den "Grünen" herrschte nach dem Rennen eitel Sonnenschein - trotz den verlorenen Punkten durch die neuerliche Bestrafung von Anthony West durch die Rennleitung. Der Grund war die starke Perfomance, die beide Kawasakis das ganze Wochenende boten und im Rennen wieder bestätigten. Randy de Puniet holte mit Platz vier ein weiteres gutes Ergebnis.

© Kawasaki

Anthony Wets zuckte in Sepang am Start - das kostete ihn Kopf und Kragen

"Ich bin sehr glücklich, es war ein gutes Rennen", schwärmt der Franzose. "Das erste Mal gelang mir ein guter Start und ich konnte mir Melandri in der ersten Kurve schnappen und für einige Runden den dritten Platz halten. Danach überholte er mich und ich versuchte, mit der Führungsriege Schritt zu halten. Ich habe zwar einige kleine Fehler während des Rennens gemacht, doch die Lücke zwischen mir und den anderen veränderte sich nicht."#w1#

Stabilitätsprobleme zwangen de Puniet aber am Ende, die Krallen einzufahren: "Gegen Rennende hing ich mit etwas weniger als einer Sekunde an Pedrosa. Dann bekam ich beim Bremsen ein paar Probleme mit der Stabilität und beschloss, lieber meine Position zu halten, als zu hart zu pushen und irgendwelche Risiken einzugehen. Die Maschine hat heute ausgezeichnet gearbeitet und ich bin sehr glücklich mit diesem Resultat."

West war wieder einmal der große Pechvogel und bekam wegen eines Frühstarts eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Dabei hatte sein Motorrad am Start nur kurz aufgezuckt - doch die Streckenkommissare waren unerbittlich. So wurde der Australier von einer zunächst aussichtsreichen Position ans Ende des Feldes gespült. West war aufgrund dieser weiteren Strafe sehr verbittert: "Als ich die Durchfahrtsstrafe auf meiner Boxentafel sah, wusste ich nicht, wofür ich sie bekam, weil ich wusste, dass ich keinen Frühstart hingelegt habe."

Danach war für den Australier das Rennen mehr oder weniger gelaufen: "Ich wusste nicht genau, was los war, bis ich gegen Ende des Rennens wieder Anschluss fand. Ich habe einige Plätze gut gemacht, obwohl ich mich aufgrund der Strafe eher zahnlos fühlte. Ich war sehr frustriert, doch dann sah ich, dass ich einige Jungs eingeholt habe. Ich kämpfte weiter, obwohl ich mich ehrlich gesagt nicht mehr sehr motiviert gefühlt habe. Ich bin sicher, das spiegelt sich in den Rundenzeiten wieder. Davor war das Wochenende so fantastisch, ich bin also ziemlich bedient. Ich muss hier her nächstes Jahr zurück kehren und Rache an Sepang nehmen."

Trotz alledem zeigte sich Teammanager Michael Bartholemy nach dem Rennen gut aufgelegt: "Das Wochenende war unglaublich. Wir hatten einige großartige Ergebnisse an allen drei Tagen. Das ist sehr ermutigend, weil wir zu beginn sehr viele Probleme hatten, als wir unsere 800er Maschine hier in Sepang vor zwölf Monaten das erste Mal aufs Parkett schickten. Dieses Wochenende hat sich aber für uns ausgezahlt."

Über den Frühstart von West gebe es aber keine Diskussion: "Wir haben das wirkliche Potenzial unserer Maschine gesehen und Randy hat das Rennen in den Top 5 beendet. Ja, Anthony hat einen Fehler gemacht, aber ohne das hätte er sechster werden können, da bin ich mir ganz sicher. Das Team und die Fahrer haben insgesamt gezeigt, was für ein wettbewerbsfähiges Paket Kawasaki im Moment beisammen hat."