• 21.10.2007 15:00

  • von David Pergler

Stoner ist der König von Malaysia

Während Loris Capirossi den Schwung der vergangenen guten Rennen im Rücken nicht nutzen konnte, zeigte Casey Stoner wieder einmal Klasse

(Motorsport-Total.com) - Der rote Dominator hat wieder einmal zugeschlagen und seiner Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance gelassen. Gleich am Start in Sepang ließ Casey Stoner nichts anbrennen, schnappte Dani Pedrosa einmal mehr eiskalt die Führung vor der Nase weg und gab diese bis ins Ziel nicht mehr her. Doch was am Fernseher so souverän aussah, gestaltete sich nach Aussage des neuen Weltmeisters als weitaus schwieriger, als es von außen schien.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Im Rennen von Sepang ging es für Weltmeister Casey Stoner steil bergauf

Auch ein Rennen dominieren ist keine einfache Aufgabe: "Maschine, Reifen, alles funktionierte heute sehr gut, aber es war ein sehr, sehr schwieriges Rennen. Der härteste Kampf, den ich hatte, bestand darin, vorne allein herumzufahren und niemanden zu haben, auf den ich mich hätte konzentrieren können. Ich fühlte mich das ganze Jahr über fit, aber diese Strecke verlangt einem etwas mehr ab, als andere."#w1#

"Nach Rennhälfte litt ich etwas an Untersteuern, ich musste also meinen Stil etwas anpassen", erklärt Stoner. "Ich fuhr etwas anders in die Kurven rein, um sicherzustellen, dass mir die Vorderachse nicht mehr wegrutscht. Das hat viel von meiner Energie und Konzentration in Anspruch genommen. Es war recht hart, diese bis Rennende aufrecht zu erhalten. Der Grund, warum die Lücke größer und wieder kleiner wurde, war, weil ich mir eine Runde lang eine Pause gönnte, um mich wieder zu sammeln."

Doch es ist gefährlich, gegen Gegner wie Melandri und Pedrosa eine Pause zu machen: "Leider habe ich die Jungs hinter mir zu sehr aufholen lassen, ich musste mich also sehr auf meine nächsten Runden konzentrieren, was wieder meine Energie raubte. Ich denke, ich hatte Glück, es ganz nach oben zu schaffen. Marco (Melandri, Anm. d. Red.) und Dani waren gegen Ende sehr schnell. Sie haben viel Druck auf mich ausgeübt und mich nie in Ruhe gelassen. Nach dem Überfahren der Ziellinie fühlte ich mich etwas benommen, es war ein absolut hartes Rennen."

Loris Capirossi schien hingegen nach dem Rennen ganz ratlos: "Ich weiß nicht wirklich, was heute passiert ist. Es war ein sehr zähes Rennen für mich und es ist eine Schande, weil es sich dabei um eine meiner Lieblingsstrecken handelt. Dabei ging ich in dieses Wochenende mit zwei sehr guten Rennen im Rücken. Leider hat unser Paket hier nicht so gut gearbeitet, wie in den vorhergehenden Rennen. Wir hatten einige Schwierigkeiten, ich kämpfte mit Barros um Platz elf. Das war nicht das Ergebnis, welches ich mir für hier erträumt habe. Ich hoffe, dass es in Valencia besser läuft."

Für Teamchef Livio Suppo hat sich das Wochenende einmal mehr prächtig ausgezahlt: "Casey war wieder einmal unglaublich. Er ist ein perfektes Rennen gefahren. Er hat zu Beginn nicht zu hart gepusht, weil er einen relativ weichen Hinterreifen benutzte, während die anderen Top-Fahrer von Bridgestone auf eine härtere Variante setzten."

Nicht nur Speed, sondern auch Cleverness hätten Stoner zum Sieg verholfen: "Er ist mit Köpfchen gefahren, die Art und Weise, wie er das Rennen kontrollierte, war unglaublich. Die Maschine und die Reifen haben auch gut gearbeitet, aber er ist sicher ein Genie. Loris hatte ein Rennen mit Höhen und Tiefen und lieferte sich mit Barros einen guten Kampf. Das ist der elfte Sieg in 17 Rennen für unser Team, eine fantastische Perfomance. Unser Dank gilt also wie immer unseren technischen Partnern von Bridgestone und Shell V-Power."