• 21.10.2007 14:23

  • von David Pergler

Rossi wendet Drama ab

Nach dem Qualifying sah es für Valentino Rossi alles andere, als gut aus - doch im Rennen nahm der Italiener das Messer zwischen die Zähne

(Motorsport-Total.com) - Nach dem schwierigen freien Training und den schlechten Qualifyingresultaten der beiden Yamahas standen die Sterne zunächst nicht günstig für Valentino Rossi und seine Mannen. Auch im Warmup schien man keinen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Dennoch hat man es bei Yamaha offenbar doch noch etwas gefunden, denn im Rennen war Rossi längst nicht mehr so verloren, wie im Training.

Nach schwachem Start, wo der Megastar noch um zwei Plätze zurückfiel brauchte Rossi etwas Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen, doch danach war er nicht mehr zu bremsen. Auf diese Weise konnte eine Katastrophe verhindert und ein neunter Startplatz immerhin in einen fünften Endrang verwandelt werden.#w1#

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Blaues Auge für den Ex-Champion - Rossi rettete Yamahas Rennwochenende

Rossi selbst ist natürlich dennoch enttäuscht mit dem Verlauf des Wochenendes: "Natürlich bin ich enttäuscht mit dem fünften Platz, aber ich bin sehr glücklich mit meinem heutigen Rennen. Es ist schade, weil wir heute Nachmittag großes Potenzial gehabt hätten. Wenn wir von der ersten Startreihe ins Rennen gegangen wären, hätten wir um den Sieg mitkämpfen können."

"Wir haben heute einige Veränderungen vorgenommen und glücklicherweise hat im heutigen Rennen alles etwas besser hingehauen, als im Training. Wir waren schnell und hatten einen guten Rhythmus. Leider haben wir das Rennen schon gestern im Qualifying verloren. Ich habe etwas Zeit benötigt, um am Start des Rennens meinen Rhythmus zu finden, doch als ich den Bogen raus hatte, war ich sehr schnell und mein Motorrad und die Reifen haben gut gearbeitet", erklärt Rossi, wie er uns seine Jungs das Blatt gewendet haben.

"Ich versuchte, de Puniet einzufangen, aber habe es nicht geschafft. Obwohl ich ein wenig schneller als er war, war es nicht möglich, drei Sekunden gutzumachen, weil unser Zeitenunterschied gerade mal ein bis zwei Zehntel betrug", bedauert Rossi. "Meine Michelin-Reifen haben bis zum Ende heute gut gearbeitet, das ist ermutigend, wenn wir in Valencia ein weiteres mal versuchen, vor Saisonende zu gewinnen."

Teamkollege Colin Edwards konnte sich im Vergleich zum Qualifying auch zumindest etwas verbessern: "Ich erwischte einen schlechten Start und kam nicht gut durch einige Kurven durch. Doch als es dann passte, habe ich es geschafft habe, einige Jungs hinter mir zu lassen und ein wenig zu pushen. Nach einer Weile rückten Vermeulen und Hopkins in meinen Blick und ich habe mich sehr angestrengt, um die Lücke zu ihnen zu schließen, doch ich konnte ihnen leider nicht näher, als 0,8 Sekunden auf die Pelle rücken."

Doch dann bekam der Brite technische Probleme, jedoch nicht vom Motorrad her, sondern medizinischer Art: "Gegen Rennende fühlte ich mich selbst nicht gut, ich spürte die Hinterlassenschaften einer Krankheit, die mich anfangs der Woche ereilt hatte. Alles war in den letzten Runden etwas verschwommen. Ich hatte in dieser Hitze schreckliche Kopfschmerzen und es ist sehr hart, sich zu konzentrieren, wenn man nicht bei 100 Prozent angelangt ist. Leider konnte ich Hayden am Ende nicht halten."

Auch Edwards meint, dass man noch mit einem blauen Auge davongekommen ist: "Das war ein weiteres schwieriges Wochenende für uns, aber es hätte schlimmer laufen können. Ich möchte jedem wieder für die harte Arbeit und die Aufrechterhaltung der Moral während den vergangenen schwierigen Rennen danken."

Teamchef Davide Brivio fasst den Tag zusammen: "Valentino ist heute ein großartiges Rennen gefahren. Leider war er sehr durch seine Startposition gestraft. Die erste Runde, wo er etwas Zeit gebraucht hat, um in Schwung zu kommen, war auch nicht gut. Wir haben heute gesehen, dass er mit der Pace, die er hatte, vorne mitkämpfen hätte können. Wir haben aber im Training und im Qualifying viel an Boden verloren und haben heute Nachmittag dafür bezahlt."

"Colin hat heute auch große Fortschritte gemacht. Aber letzten Endes konnte auch er nur das Beste machen, was aus einer schlechten Startposition möglich war. Heute hat alles prima funktioniert, besonders für Valentino", fährt Brivio fort. "Es ist eine Riesenschande, dass wir nicht in einer Lage waren, da das Idealste rauszuholen. Wir werden in Valencia einen weiteren Anlauf wagen und hoffen, dass wir die Saison wenigstens mit einem Highlight abschließen können."