• 21.10.2007 13:34

  • von David Pergler

Suzukis "blaues Duell"

Suzukis einziger Gegner im Rennen war Suzuki selbst - Chris Vermeulen und John Hopkis stritten um Platz sieben, Aoki rückte immerhin auf Rang 13 vor

(Motorsport-Total.com) - Chris Vermeulen, John Hopkins und ihre Wildcard-Verstärkung Nobuatsu Aoki gaben in Malaysia alles, doch die Spitze blieb für die "Himmelblauen" unerreichbar. Dabei hatte man sich für den Großen Preis von Malaysia trotz eines mäßigen Qualifikationsresultates etwas mehr erhofft. Um Platz vier in der Fahrerweltmeisterschaft ist nun ein heißer Dreikampf zwischen Marco Melandri, Hopkins und Vermeulen entbrannt.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

John Hopkins war kurz im Gras, dieser Fehler kostete viele Plätze

Vermeulen hatte seinerseits Startschwierigkeiten im Rennen: "Es war ein zähes Rennen und ich bin völlig erschöpft. Ich war am Start mit ein paar Jungs in eine Schlacht verwickelt, aber sowohl John, als auch ich haben beide Fehler gemacht und fielen ein paar Plätze zurück. Ich hatte auch ein wenig Probleme mit Vibrationen, als das Bike heraus beschleunigte und ich habe etwas Zeit benötigt, bis ich herausgefunden habe, wie man damit umgeht und schnellstmögliche Zeiten fährt."#w1#

Und dann tauchte des Australiers großer Gegner des Rennens auf - sein eigener Teamkollege: "Ich legte einfach meinen Kopf nieder und attackierte so hart, wie es nur ging. Dann sah ich auch meiner Boxentafel, dass der Abstand zu John praktisch fast null war und so blieb es das ganze Rennen über. Wir überholten uns gegenseitig einige Male, bis ich ihn schlussendlich kassierte und hinten halten konnte."

Nach dem Fallen der Zielflagge war Vermeulen erleichtert: "Es war gut, ihn geschlagen zu haben, weil das die Lücke in der Weltmeisterschaft schließt. Leider waren wir nie in der Nähe des Podiums und haben noch immer viel Arbeit vor uns. Morgen bleiben wir noch für einen weiteren Test hier und ich bin sicher, dass wir viele gute Sachen ausarbeiten werden können."

Der geschlagene Hopkins war nicht so gut aufgelegt, sein Rennen verlief nicht gerade nach Plan: "Vor dem Rennen hatten wir recht große Hoffnungen, weil Reifen und Maschine an diesem Wochenende gut gearbeitet haben. Ich kam gut von der Linie weg und platzierte mich ordentlich in der ersten Kurve. Doch dann machte ich leider eine Reihe von Fehlern in den ersten Kurven und kam einmal sogar von der Strecke ab."

"Von da an war es ein reines Suzuki-Duell zwischen mir und Chris, das ging hin und her", beschrieb Hopkins das "blaue Duell". "Es war gut, gegen ihn Rennen zu fahren und hat auch Spaß gemacht, aber ich wünschte, der Kampf wäre um Platz eins und zwei oder um zwei und drei gegangen. Aber es hätte nicht sollen sein. Ich ziehe den Hut vor all meinen Mechanikern, sie haben sehr hart gearbeitet und haben sich die Buckel krumm geschwitzt. Jetzt müssen wir nach Valencia gehen und uns im letzten Rennen unseren Weg auf Platz vier in der Fahrer-WM zurückbahnen."

Testfahrer Aoki, ganz Japaner, dankte primär seinem ganzem Team für die Chance, sich beweisen zu dürfen, was im Rennen auch recht gut klappte: "Als erstes möchte ich all den Jungs danken, die mir dieses Wochenende geholfen haben, besonders aber möchte ich Herrn Oonishi dafür danken, dass er die neue Prototypen-Maschine hier her gebracht hat, damit ich sie fahren kann. Das ehrt mich tief und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Bis gestern hatten wir viele kleine Probleme mit dem Motorrad, doch die Mechaniker und Ingenieure haben in der Nacht so hart gearbeitet und heute lief das Bike perfekt.

"Für ein Shakedown-Rennen war es ein guter Start und in zwei Wochen übergeben wir die Maschine dem Grand-Prix-Team. Bis dahin werden wir versuchen, es noch ein wenig zu verbessern", kündigt der Japaner an. "Über den Winter werden wir auch damit arbeiten, es wird also bereit sein, wenn die nächste Saison losgeht. Einmal mehr möchte ich mein Lob aussprechen für jedermann, der in dieses Wochenende involviert war."

Teammanager Paul Denning war nicht wirklich zufrieden: "Das waren die selben Positionen für uns, wie wir sie in Phillip Island vergangenen Sonntag belegt haben. Doch während das Ergebnis in Australien positiv für uns war, war dieses Resultat etwas enttäuschend für uns."

"Wir hatten das Gefühl, dass unser Gesamtpaket schnell genug für ein Podiumsfinish sein könnte und selbst, als wir heute ins Rennen gegangen sind, war das unser großes Ziel", so Denning. "Doch das hat nicht so wirklich funktioniert. Es ist nicht so, das alles schrecklich für uns verlaufen wäre, aber es scheint, als hätte uns pro Runde eine halbe bis dreiviertel Sekunde auf die Spitze gefehlt."

Lob erfuhr noch der Wildcard-Fahrer des Teams: "Nobu san hat auf der neuen Maschine einen großartigen Job gemacht, er konnte einige Fahrer vor sich besiegen und einige anständige Punkte holen. Ich danke ihm für seine gesamt Mühen des Wochenendes. Um Platz drei in der Fahrerweltmeisterschaft besteht nun ein enger Dreikampf zwischen John, Chris und Melandri. Wir gehen in die letzte Veranstaltung in Valencia und hoffen, dass einer unserer Jungs das Rennen macht."