powered by Motorsport.com

Wayne Rainey erinnert sich: Wie er zu seiner Rolle in der MotoAmerica kam

MotoGP-Legende Wayne Rainey kümmert sich in den USA um die MotoAmerica und den US-amerikanischen Nachwuchs - Im Gespräch schildert er, wie es dazu kam

(Motorsport-Total.com) - Der 5. September 1993 hat das Leben von Wayne Rainey schlagartig auf den Kopf gestellt. Der US-amerikanische Motorradstar verletzte sich bei einem Sturz im Grand Prix von Italien in Misano an der Wirbelsäule schwer, sodass er seither querschnittsgelähmt ist. Doch der dreifache 500er-Weltmeister verlor nicht die Hoffnung und hilft aktuell jungen amerikanischen Talenten in der MotoAmerica. Wie er zu dieser neuen Bestimmung fand, hat er im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' erzählt.

Titel-Bild zur News: Wayne Rainey

Wayne Rainey erinnert sich an den Beginn der MotoAmerica Zoom

"Nach meinem Unfall hatte ich bis 1998 mein eigenes Rennteam", erinnert sich der heute 58-Jährige. Rainey blieb nach dem abrupten Ende seiner aktiven Rennkarriere - er war erst 32 Jahre alt - Hersteller Yamaha in der Rolle des Teammanagers treu. Allerdings hat er in dieser Zeit gemerkt, dass er zu wenig auf seine Rehabilitation Acht gab. "Dann habe ich mich entschieden, wieder nach Amerika zu gehen. Ich zog mich etwas zurück, weil ich so viel gereist war - vor allem in meinem neuen physischen Zustand."

Er zog sich nach Monterey an der kalifornischen Küste nahe der Rennstrecke in Laguna Seca zurück. "Ich habe mein Kind zur Schule gebracht und einige Häuser gebaut. Aber als mein Sohn dann auf die Universität ging, habe ich mich entschieden, dass ich noch einmal etwas anderes machen will", erinnert sich Rainey. Er engagierte sich dafür, wieder ein MotoGP-Rennen in die USA zu bringen. Ab 2005 fuhren die MotoGP-Stars wieder in Laguna Seca. "Zum ersten Mal seit ungefähr 15 Jahren", berichtet die MotoGP-Legende stolz.

Außerdem arbeitete Rainey als Botschafter für Yamaha, mit denen er seine gesamten 95 Grands Prix und 65 Trophäen einfahren konnte. "Durch diese Aufgaben traf ich einige zukünftige Partner, die ein Interesse daran hatten, eine Art Retro-Motorrad zu bauen. Ab diesem Zeitpunkt war ich wieder voll im Geschäft drin. Aber dann bemerkte ich, dass es in Amerika nicht mehr die Möglichkeiten wie früher gab. Ich fragte mich, ob es etwas gibt, was ich tun kann, um wieder in den Rennsport zurückzukehren."

Es folgten Verhandlungen über die Zukunft der amerikanischen Superbike-Meisterschaft. Schließlich übernahm Rainey mit Geschäftspartnern die Promotion für die AMA Superbike-Serie. Seit 2015 ist er als Präsident tätig. "Wir wollten versuchen, wieder mehr Aufmerksamkeit auf die US-Meisterschaft, die Fahrer und die Teams zu lenken", lautet sein Ziel. Daher arbeitet er auch eng mit MotoGP-Promoter Dorna und deren Boss Carmelo Ezpeleta zusammen, um wieder mehr junge Talente nach Europa zu schicken.

"In meiner Ära war Amerika die dominante Kraft, aber in den vergangenen 25 Jahren hat sich viel verändert", weiß Rainey. Der letzte US-amerikanische Weltmeister war Nicky Hayden 2006. In der Saison 2019 wird überhaupt nur ein US-Amerikaner in der Weltmeisterschaft an den Start gehen, in der Moto2 ist Joe Roberts mit dabei. Rainey arbeitet unermüdlich daran, um an die glorreichen US-Erfolge von Kevin Schwantz, Eddie Lawson, Kenny Roberts jun. und ihm selbst anzuknüpfen.

2018 krönte sich der US-Amerikaner Cameron Beaubier zum MotoAmerica-Champion in der Superbike-Klasse. Er konnte außerdem bereits die Titel 2015 und 2016 einfahren. 2017 gelang Ex-MotoGP-Piloten Toni Elias das Kunststück. Das erste Rennwochenende 2019 findet von 5. bis 7. April in Road Atlanta, Georgia, statt.

Neueste Kommentare