MotoAmerica: Die neue Karriere von Toni Elias in den USA

Ex-Moto2-Weltmeister Toni Elias fährt in den USA in der MotoAmerica von Erfolg zu Erfolg - In Los Angeles hat der Spanier eine neue Heimat gefunden

(Motorsport-Total.com) - In Europa ist es in den vergangenen Jahren ruhig um Toni Elias geworden. Unvergessen bleibt sein MotoGP-Sieg in Estoril (Portugal) 2006, als der Spanier die Ziellinie zwei Tausendstelsekunden vor Valentino Rossi kreuzte. Diese fünf WM-Punkte fehlten Rossi am Ende der Saison und Nicky Hayden wurde Weltmeister. Für Elias sollte es das einzige große Highlight seiner MotoGP-Karriere bleiben. 2010 musste er in die mittlere Klasse zurück und sicherte sich den ersten Moto2-WM-Titel der Geschichte.

Titel-Bild zur News: Antonio Elias

Toni Elias mit seiner Yoshimura-Suzuki auf dem Circuit of the Americas Zoom

Die anschließende Rückkehr in die MotoGP war aber nicht von Erfolg gekrönt. Auch in der Moto2 konnte Elias nicht an seine Erfolge anknüpfen. Ende 2015 fuhr der heute 35-Jährige seine letzten MotoGP-Rennen bei Forward-Yamaha. Ein Neustart seiner Karriere wurde notwendig. Elias flog in die USA und ist derzeit in der MotoAmerica sehr erfolgreich. Mit Yoshimura-Suzuki gewann er im Vorjahr zehn der 20 Superbike-Rennen. Wenn er nicht als Erster ins Ziel kam, dann stand Elias meist als Zweiter auf dem Podest.

Somit wurde Elias 2017 MotoAmerica-Meister. Er ist der erste Spanier und erst der zweite Europäer nach dem Briten Reg Pridmore Ende der 1970er-Jahre, der den Superbike-Titel in den USA gewinnen konnte. Auch die aktuelle Saison begann mit drei Siegen in vier Rennen sehr erfolgreich. Elias führt derzeit die Meisterschaft vor Mathew Scholtz und Cameron Beaubier an. Nach schwierigen Jahren ist Elias wieder erfolgreich und überglücklich.

Neues Leben in den USA aufgebaut

"Ich bin sehr happy", berichtet Elias über sein Leben in den USA. "Ich lebe jetzt in Los Angeles. Man kann hier alles machen. Ich wohne neben dem Strand, einer Surfgegend. Jeden Tag gehe ich surfen und trainieren. Ich liebe es! Die Stadt ist sehr vielfältig." In L.A. hat Elias ein neues Zuhause gefunden. "Ich werde hier bestimmt viele Jahre bleiben." Und mit der MotoAmerica hat Elias eine Rennserie entdeckt, in der er geschätzt wird und derzeit auch die Messlatte ist.

"Ich habe ein gutes Motorrad und bin in einem Werksteam. Das ist die perfekte Situation", sagt Elias. Sein Teamkollege bei Yoshimura Suzuki ist Roger Hayden, der jüngere Bruder von Ex-Weltmeister Nicky Hayden. Weitere Namen in der MotoAmerica sind Josh Herrin, der sich schon erfolglos in der Moto2 versucht hat, und Danny Eslick.

"Es ist aber nicht einfach, weil meine Gegner stark sind und auch andere Werksteams dabei sind", schätzt Elias die Situation in den USA ein. "Die Serien zu vergleichen ist schwierig, weil jeder in der MotoGP sein will. Dort sind die besten Fahrer und die besten Bikes. Aber ich habe hier in den USA die Chance, in einem Werksteam zu fahren. Für mich ist es sinnvoller, hier zu sein und es zu genießen. Das ist für einen Fahrer am wichtigsten."

Mit 35 ist Elias um drei Jahre jünger als Rossi. Deshalb sieht der Spanier auch bei sich noch kein Karriereende in Sicht: "In meinem Alter könnte man darüber nachdenken, aber ich bin in einer so guten Situation, dass ich das komplett ausschließe. Ich möchte weiterfahren und gewinnen, weil ich motiviert und fit bin. Hoffentlich hält das noch länger an." Klassenübergreifend bestritt Elias 229 Grands Prix und gewann 17 davon.

Neueste Kommentare