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Von der Superbike-WM in die MotoGP: Große Namen, schwieriger Weg
Toprak Razgatlioglu wagt 2026 den Sprung in die MotoGP, doch wie schwer ist dieser Wechsel wirklich und wem ist er in der Vergangenheit gelungen?
(Motorsport-Total.com) - Der Wechsel von der Superbike-Weltmeisterschaft (WSBK) in die MotoGP gilt als einer der anspruchsvollsten Sprünge im Motorsport. Die Unterschiede zwischen seriennahen Superbikes und hochgezüchteten MotoGP-Prototypen sind enorm - in Sachen Technik, Fahrdynamik, Elektronik und Reifenverhalten.

© RACE-PRESS.com
Ben Spies kam 2009 als amtierender WSBK-Champion in die MotoGP Zoom
Dennoch gab es im Laufe der Jahre einige Topfahrer, die genau diesen Schritt wagten. Mit der Ankündigung von Toprak Razgatlioglu, 2026 in die MotoGP zu wechseln, rückt das Thema erneut in den Fokus. Doch wie schlugen sich seine Vorgänger?
Ben Spies: Der erfolgreichste Umsteiger
Der US-Amerikaner Ben Spies bleibt bis heute der wohl erfolgreichste Fahrer, der von der Superbike-WM in die MotoGP wechselte. Nach seinem Titelgewinn 2009 mit Yamaha in der WSBK wurde er 2010 ins Tech3-Satellitenteam von Yamaha befördert. Dort überzeugte er auf Anhieb, schloss seine Debütsaison als Rookie des Jahres ab und wurde 2011 ins Yamaha-Werksteam befördert.
Dort feierte Spies seinen größten Erfolg: den Sieg beim Grand Prix in Assen 2011. Mit insgesamt sechs Podestplätzen und einem fünften Platz in der WM-Gesamtwertung der Saison 2011 gehörte er kurzzeitig zur erweiterten MotoGP-Spitze.
Verletzungen warfen ihn jedoch zurück, und bereits 2013 musste er seine Karriere vorzeitig beenden. Dennoch: Kein anderer Fahrer konnte den Übergang von der Superbike-WM in die MotoGP so nahtlos und erfolgreich gestalten wie Spies.
James Toseland: Starker Einstieg, schnelles Ende
Der zweifache Superbike-Weltmeister James Toseland wechselte 2008 in die MotoGP, ebenfalls zu Tech3-Yamaha. In seiner ersten Saison überraschte er mit mehreren Top-10-Plätzen und einem elften Gesamtrang. Doch dann stagnierte seine Entwicklung.
Nach nur zwei Jahren in der Königsklasse wurde Toseland durch Ben Spies ersetzt. Er kehrte daraufhin in die Superbike-WM zurück, konnte aber nie wieder an seine früheren Erfolge anknüpfen. Sein Fall zeigt exemplarisch, wie schwer es ist, sich in der hochkompetitiven MotoGP dauerhaft zu behaupten.
Troy Bayliss: Ein Achtungserfolg, kein Durchbruch
Der Australier Troy Bayliss gilt als Superbike-Legende mit drei WM-Titeln. Nach seinem Titelgewinn 2001 bekam er von Ducati die Chance, in der MotoGP anzutreten. In seiner Debütsaison 2003 sorgte er für Aufsehen mit einem Podiumsplatz in Motegi und einem starken sechsten Rang in der Gesamtwertung.
Doch der große Durchbruch blieb aus. Nach zwei weiteren durchwachsenen Jahren kehrte Bayliss 2006 in die WSBK zurück. Sein größter Erfolg in der MotoGP gelang ihm im selben Jahr bei einem Wildcard-Einsatz in Valencia, als er völlig überraschend gewann. Dieser Sieg bleibt legendär - auch ohne langfristige Etablierung.
Toprak Razgatlioglu: Der nächste Hoffnungsträger
Mit Toprak Razgatlioglu steht 2026 der nächste spektakuläre WSBK-Weltmeister vor dem Sprung in die MotoGP. Der Türke beeindruckte seit Jahren mit seinem kompromisslosen Fahrstil, seiner brutalen Bremskraft und seinem Kampfgeist. Nach WM-Titeln 2021 und 2024 mit Yamaha und BMW wagt er nun den Schritt in die Königsklasse - und kehrt im Satellitenteam Pramac zu Yamaha zurück.
Der Erwartungsdruck ist hoch: Toprak wird sich auf neue Technik, Carbonbremsen, andere Reifencharakteristik und deutlich höhere Elektronikkomplexität einstellen müssen. Ob er die Brücke zwischen Superbike und MotoGP ähnlich erfolgreich schlagen kann wie etwa seinerzeit Spies, wird sich zeigen.


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