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Vier Ducatis in den Top 5: Wie Martin & Co. den Aragon-Freitag bewerten

Jorge Martin war am MotoGP-Freitag in Aragon die Speerspitze der Ducatis, die die Top 5 dominierten - Doch einige Fahrer sehen in puncto Pace noch Nachholbedarf

(Motorsport-Total.com) - Für Ducati war es ein erfolgreicher erster Trainingstag in Aragon. Allein vier Fahrer der italienischen Marke schafften es unter die Top 5. In den Top 10 waren es sechs. Speerspitze bildete Jorge Martin, der den Freitag mit einer Zeit von 1:47.402 Minuten vor Yamaha-Konkurrent Fabio Quartararo anführte.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Jorge Martin setzte sich im Kampf um die Freitagsbestzeit knapp durch Zoom

Allerdings setzte sich Martin erst im letzten Run, als alle auf einer Zeitattacke unterwegs waren, an die Spitze. "Es ist erst Freitag. Aber natürlich ist es besser, Erster statt 15. zu sein", resümiert er, gibt aber zu: "Das Gefühl war heute nicht großartig."

"In Sachen Pace bin ich nicht weit weg, ein, zwei Zehntel vielleicht. Aber ich muss mein Gefühl für die Front und auch für das Hinterrad verbessern. Denn ich fühle mich nicht super selbstbewusst. Ich hoffe, morgen einen kleinen Schritt machen zu können."

Trotzdem sagt Martin: "Ich sehe mich selbst als ziemlich konkurrenzfähig. Ich denke nicht, dass ich weniger Chancen habe als andere Fahrer. Natürlich sind Fabio und Pecco ein paar Zehntel schneller, aber sich auf einer 1:48er-Strecke um zwei Zehntel zu verbessern, ist nicht so schwierig wie auf anderen Strecken."

Geringer Grip, hoher Reifenverschleiß

Sein Teamkollege Johann Zarco machte das Gesamtergebnis für Pramac als Dritter perfekt. Nur 0,107 Sekunden fehlten dem Franzosen auf die Bestzeit. Ähnlich wie Martin macht ihm aber vor allem eine Sache Sorgen: der hohe Reifenverschleiß.

"Es gibt einen großen Unterschied zu Misano, besonders der Hinterreifen hat keine Konstanz. Drei Runden lang hat er eine gewisse Leistung und dann baut er ab", erklärt Zarco. Und Martin ergänzt: "Ich denke, dass man viel verwalten werden muss. Der Fahrer, der am besten auf den Hinterreifen achtet, wird gewinnen."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Aragonien (Alcaniz) 2022


Grund für den hohen Abbau ist das niedrige Griplevel in Aragon, das auch Enea Bastianini zu schaffen machte. Zwar wurde er am Freitag Vierter, klagt aber: "Der Grip war am Anfang sehr niedrig. Ich denke, diese Strecke sollte neu asphaltiert werden."

"Aber für den Moment müssen wir damit arbeiten und uns anpassen. Ich habe schon heute etwas probiert, aber das hat nicht so recht funktioniert. In der Zeitattacke probierte ich noch etwas anderes und es war etwas besser, aber ich muss es morgen mit gebrauchten Reifen noch einmal testen, denn ich bin am Limit."

Lange Gegengerade in Aragon hilft Ducati

Auch er sieht in puncto Rennpace also noch Luft nach oben. Auf die schnelle Runde waren er und seine Ducati-Kollegen aber einmal mehr eine Macht. Auf die Frage, ob ihnen die Strecke in Aragon besonders gut liegen könnte, zeigt er sich aber unentschlossen.

"Ich weiß nicht, ob diese Strecke eine Ducati-Strecke ist. Aber im Moment sieht es für uns ganz gut aus. Es gibt natürlich eine lange Gerade. Das ist ein Vorteil für uns. Aber ich denke, morgen werden Aprilia und Quartararo sehr nah an uns dran sein", so Bastianini.

Das Ducati-Werksduo musste sich am Freitag seinen Markenkollegen geschlagen geben. Francesco Bagnaia belegte mit 0,237 Sekunden Platz fünf. Miller wurde Neunter. Ihm fehlten vier Zehntel. Bagnaia erklärt: "Heute habe ich mich nicht darauf konzentriert, schnelle Runden zu fahren oder die perfekte Zeit zu attackieren."

Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia konzentrierte sich am Freitag vor allem auf seine Konstanz Zoom

Bagnaia hat Quartararo auf dem Zettel

"Ich musste viele Dinge verstehen, denn hier ist der Reifenabbau sehr stark. Also haben wir uns darauf konzentriert, zu verstehen, wie man damit umgehen kann. Es gibt viel Raum für Verbesserungen für morgen, weil man beim Bremsen noch härter pushen kann und verschiedene Dinge besser machen kann."

Angesprochen auf Quartararo, der den Ducati-Reigen als Einziger durchbrechen konnte, sagt Bagnaia: "Man muss sagen, dass ich hier noch nie stark war und dann im Vorjahr gewonnen habe. Es gibt also nie eine Korrelation von einem Jahr zum nächsten."

"Wir alle kennen das Potenzial von Fabio, und meiner Meinung nach ist er definitiv einer der Besten. Aber wie ich gestern schon sagte, werden hier viele von uns stark sein." Zuletzt konnte Bagnaia mit vier Siegen in Folge viele Punkte auf Quartararo gutmachen. Beide trennen nunmehr nur noch 30 Zähler.

Das sechs Ducatis in den Top 10 komplettierte VR46-Pilot Luca Marini, der seine Form zuletzt steigern konnte und zweimal hintereinander Vierter wurde. "Es war ein sehr positiver Freitag", sagt er. "Wir brauchen nur noch ein bisschen mehr Tempo, um morgen im Qualifying noch konkurrenzfähiger zu sein."

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