Valentino Rossi: "Bei meinem ersten WM-Titel war Luca wenige Tage alt"

Valentino Rossi erinnert sich, als er nach seinem ersten WM-Titel seinen wenige Tage alten Halbbruder im Arm gehalten hat - Für Luca Marini geht ein Traum in Erfüllung

(Motorsport-Total.com) - In der MotoGP-Saison 2021 werden drei Brüderpaare am Start stehen. Neben Pol und Aleix Espargaro sind das Marc und Alex Marquez, wenn Marc Marquez nach seiner dritten Oberarm-Operation fit wird. Und erstmals werden Valentino Rossi und sein Halbbruder Luca Marini gegeneinander fahren.

Titel-Bild zur News: Luca Marini, Valentino Rossi

Valentino Rossi und Luca Marini pflegen ein gutes Verhältnis Zoom

Marini wurde von VR46 im Ducati-Kundenteam Esponsorama untergebracht. Rossi und Marini haben die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter. Marini wuchs aber auch in Tavullia auf und hat somit sein gesamtes Leben beim großen Bruder Valentino verbracht.

"Ich freue mich sehr für Luca, denn es ist der Traum jedes Fahrers, in der MotoGP zu fahren", sagt Rossi zu diesem Schritt. "Die Ducati ist ein gutes Motorrad und er hat gute Voraussetzungen. Er hat immer zu mir gesagt, dass er gerne gegen mich antreten will."

In den vergangenen Jahren gab es den Wettkampf der beiden nur auf der privaten MotoRanch. Nun wird es die Zweikämpfe in der Elite der Motorrad-WM geben. "Ich freue mich sehr, weil wir nächstes Jahr zum ersten Mal gegeneinander kämpfen werden. Das wird schön werden", glaubt Rossi.

Altersunterschied: Erinnerungen an den Sommer 1997

Mit dann 42 Jahren wird Rossi bei Petronas-Yamaha vor seiner voraussichtlich letzten MotoGP-Saison stehen. Marini gibt mit 23 Jahren sein Debüt. Als Marini geboren wurde, war Rossi bereits auf dem Weg zum internationalen Superstar.

"Als ich 1997 meinen ersten WM-Titel gewonnen habe, wurde er geboren. Er kam am 10. August 1997 zur Welt und ich habe die WM am 31. August gewonnen", erinnert sich Rossi an den damaligen Sommer zurück.

"Als ich als Weltmeister nach Hause kam, hielt ich ihn in meinem Arm. Er war 21 Tage alt. Dass wir im nächsten Jahr gemeinsam MotoGP fahren, was der Traum jedes Fahrer ist, macht mich sehr stolz", sagt Rossi. "Aber in erster Linie freue ich mich sehr für ihn."


Fotostrecke: Familiensache: Brüder in der Motorrad-WM

Gegen Rossi zu fahren, war immer Marinis Traum

Marini wird zwei Techniker von seiner Moto2-Crew in die MotoGP mitnehmen können. Außerdem wird ihm Pablo Nieto mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zusätzlich kann er sich mit Francesco Bagnaia, der auch Teil der VR46-Akademie ist und für das Ducati-Werksteam fahren wird, austauschen.

Mit Franco Morbidelli und Rossi hat er ebenfalls noch zwei enge Freunde, die er um Rat fragen kann. Viele Möglichkeiten zur Vorbereitung gibt es nämlich nicht. Anfang 2021 sind nur zwei offizielle Tests in Malaysia und Katar geplant.

Zunächst überwiegt bei Marini aber die Vorfreude, dass er es auch Dank der finanziellen Unterstützung von VR46 in die Königsklasse geschafft hat. "Als ich klein war, hätte ich mir das nie vorstellen können", wird der Moto2-Vizeweltmeister von 'GPOne.com' zitiert.

Luca Marini

Sechs Moto2-Rennen hat Luca Marini in seiner Karriere bisher gewonnen Zoom

"Als ich aufgewachsen bin, habe ich immer gesagt, dass Vale seine Verträge immer verlängern soll und ich so schnell wie möglich sein muss, damit wir eines Tages gegeneinander fahren können. Wir haben es beide geschafft!"

Glaubt er, dass sich die gute familiäre und freundschaftliche Beziehung verändern könnte, wenn beide auf der Strecke gegeneinander kämpfen? "Ich glaube, das Verhältnis zwischen Fahrern ändert sich nur, wenn man um den Sieg kämpft", meint Marini.

"Wenn man um Positionen weiter hinten kämpft, dann sind alle Freunde. Die Probleme kommen erst, wenn man für etwas Größeres kämpft. Dann denkt jeder nur noch an sich, was auch richtig ist, denn so ist es im Sport."

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