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TV-Regie der MotoGP nach Dupasquier-Crash wieder in der Kritik

Moto3-Fahrer Jason Dupasquier verunglückt im Mugello-Qualifying schwer: Warum die MotoGP-Fahrer danach wieder einmal die TV-Regie kritisieren

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Gemeinde bangt aktuell um den Schweizer Moto3-Youngster Jason Dupasquier. Dupasquier stürzte im Qualifying in Mugello per Highsider und wurde anschließend von Ayumu Sasaki getroffen. Jeremy Alcoba war ebenfalls in den Zwischenfall involviert. Die Art und Weise, wie die Situation anschließend von der TV-Regie gehandhabt wurde, stieß erneut auf Kritik seitens der Fahrer.

Titel-Bild zur News: Jason Dupasquier

Jason Dupasquiers Crash war der Auslöser von TV-Kritik im MotoGP-Feld Zoom

Zu sehen waren nämlich hauptsächlich Bilder von der Unfallstelle, wo der Rettungshelikopter aufgrund der langwierigen Bergung Dupasquiers eine gefühlte Ewigkeit auf den Abflug warten musste. Das sorgte unter anderem dafür, dass das vierte Freie Training der Königsklasse verspätet gestartet wurde.

"Eine halbe Stunde zu warten ist kein Problem, aber das, was wir sehen müssen schon", brachte Luca Marini die Kritik seiner Kollegen auf den Punkt. Ständig mit den Bildern des wartenden Helikopters konfrontiert zu werden, kann die Piloten bei ihrer Vorbereitung auf die nächste Session empfindlich stören. Johann Zarco ergriff daher erst einmal die Flucht.

Johann Zarco flüchtet in seinen Truck

"Als die Nachricht kam, dass unser Training verspätet anfängt, konnte ich nicht in der Box bleiben. Dann sieht man die Wiederholungen und erkennt, dass es ein Problem gibt. Es hat schon lange gedauert, bis der Helikopter gelandet ist. Deshalb habe ich die Zeit in meinem Truck verbracht. Ich musste mich auf meine Session vorbereiten und wollte nicht zu viel mitbekommen", so der Franzose.

Stichwort Wiederholungen: Hier hat Fabio Quartararo zumindest Verbesserungen ausgemacht. Im Gegensatz zum Horrorcrash von Spielberg, bei dem Zarco und Franco Morbidelli beteiligt waren, griff man diesmal kaum auf Replays zurück. "Heute wurde der Unfall nur ein- oder zweimal gezeigt. Dann hat man die Rettungskräfte und den Helikopter gesehen", so der WM-Führende.

Valentino Rossi verweist, ebenso wie Zarco, auf die Rolle der Psyche in solchen Situationen: "Man hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder verlässt man die Box, zieht sich die Lederkombi aus, steigt in sein Auto und fährt nach Hause. Oder man bleibt konzentriert, wenn man wieder auf die Strecke fahren muss. Man muss versuchen, das zu vergessen. Wenn man das nicht macht, wird es gefährlich."

Ungutes Gefühl bei Franco Morbidelli

Jack Miller schlägt daher vor, in der langen Wartezeit andere Bilder zu zeigen: "In Zukunft könnte man die Kamera auch auf etwas anderes halten. Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, wenn jemand in einen Helikopter verladen wird."

Die Szenen von der Unfallstelle Dupasquiers sorgten auch bei Franco Morbidelli für Unbehagen. Besonders eine Sache hätte aus Sicht des Italieners eher nicht sein müssen: "Nachdem sie ihn weggebracht hatten, haben den Asphalt aufgewischt. Das war nicht schön zu sehen."

Zumindest zwei Fahrer können auch Verständnis für die schwierige Arbeit der TV-Regie in solchen Momenten aufbringen. "Ich verstehe es, weil live gesendet wird und alle warten", meint etwa Miller. Quartararo nimmt die Regie ebenfalls in Schutz: "Es ist nicht einfach für uns, aber es ist auch für das Fernsehen keine einfache Situation." Damit ist eigentlich alles gesagt.

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