Tech-3-Yamaha überholt Suzuki in der Team-WM

Aus dem erhofften Podium wurde in Valencia nichts, aber Colin Edwards und James Toseland bescherten Tech 3 Platz vier in der Team-WM

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das gedacht? Nach dem trostlosen Auftreten des Teams in der Saison 2007 mauserte sich Tech-3-Yamaha 2008 zu einer der Topadressen im MotoGP-Sport - zur besten unabhängigen übrigens: In der Team-WM sicherte sich die französische Truppe hinter den Werksmannschaften von Yamaha, Honda und Ducati den vierten Platz.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards lieferte am Saisonende ein weiteres Topresultat ab

Heute sammelten Colin Edwards und James Toseland mit den Positionen sechs und elf noch die nötigen Punkte, um am Suzuki-Werksteam vorbeizugehen - um einen einzigen Zähler! "Es war eine unglaubliche Saison", freute sich Teamchef Hervé Poncharal. "Yamaha hat uns ein fantastisches Motorrad gegeben und deswegen ist es uns gelungen, eine Pole-Position und zwei Podestplätze herauszufahren. Mein Dank gilt aber auch Michelin."#w1#

Beide Fahrer mit Reifenproblemen

"Es ist eine Weile her, dass ich so weit vorne war." Colin Edwards

Edwards schaffte in Valencia sein siebentes Top-6-Finish der Saison, auch wenn möglicherweise sogar noch mehr drin gewesen wäre. Denn nach dem guten Start lag der Amerikaner schon an der dritten Stelle, ehe er zunächst Nicky Hayden und dann einige weitere Gegner passieren lassen musste. Sein Poker mit einer relativ weichen Reifenmischung ging spätestens ab der zweiten Rennhälfte nach hinten los.

Dennoch zog er zufrieden Bilanz: "Es ist eine Weile her, dass ich so weit vorne war, und ich freue mich, dass ich damit dem Team zu Platz vier in der Weltmeisterschaft verhelfen konnte. Ich freue mich für Hervé und das Team, denn sie verdienen es wirklich. Wir haben in ein paar Rennen Punkte verschenkt, aber für ein unabhängiges Team haben wir gemeinsam einen fantastischen Job gemacht. Es war ein Jahr, das wir nicht vergessen werden", betonte Edwards.

Im Rennen hatte er anfangs "ein gutes Gefühl. Nicky überholte mich bei Start und Ziel, aber dann begannen die Reifen zu rutschen, während die anderen Jungs ihren Rhythmus fanden. Dann fuhren sie mir auch schon um die Ohren und ich konnte mich nicht wehren. Ich bin mit so wenig Trockentraining ein Risiko eingegangen und habe auf weiche Reifen gesetzt. Da fehlte es dann ein bisschen an Grip. Und Valencia ist auch keine Yamaha-Strecke", so Edwards.

Toseland nicht ganz zufrieden

"Ich hatte mir ehrlich gesagt ein anderes Resultat gewünscht." Colin Edwards

Toseland verpatzte seinen Start, zog im Duell mit Jorge Lorenzo den Kürzeren und kam schlussendlich als Elfter ins Ziel. Darüber konnte er sich nur zum Teil freuen: "Ich hatte mir ehrlich gesagt ein anderes Resultat gewünscht, aber wenigstens habe ich zum vierten WM-Rang für das Team beigetragen", so der Brite, der am Ende genau wie sein Teamkollege Edwards massive Probleme mit den abbauenden Reifen hatte.

"Ich stand unter einer Menge Druck", analysierte der Brite. "In der ersten Rennhälfte war ich ein bisschen schneller als Jorge, aber ich bekam kein Überholmanöver hin. Ich war ein paar Mal vor ihm, aber er konnte immer wieder kontern. Einmal nahm ich meine Hand vom Lenker, um mich für ein hartes Manöver zu entschuldigen, und dadurch verpasste ich in der nächsten Kurve den Bremspunkt. Das ärgert mich, aber die Saison insgesamt war positiv."


Fotos: Tech 3, MotoGP: Rennwochenende in Valencia