Sturz in erster Aufwärmrunde: Bagnaia mit "mehr Glück" als Raul Fernandez

Francesco Bagnaia beginnt die Wintertests in Sepang gleich mit einem Sturz - Die Ducati GP24 ist laut ihm und seinem Teamkollegen Bastianini ein guter Fortschritt

(Motorsport-Total.com) - Der erste MotoGP-Testtag des Jahres in Sepang (Malaysia) hat für den Weltmeister ganz und gar nicht gut begonnen. Schon in seiner ersten Aufwärmrunde stürzte Francesco Bagnaia in Kurve 11. "Es ist nichts passiert", gibt der Ducati-Werksfahrer Entwarnung.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Weltmeister Francesco Bagnaia blieb bei seinem Sturz unverletzt Zoom

Die Erklärung für den Crash: "Es gab noch feuchte Flecken auf dem Asphalt. Ich habe sie nicht gesehen. Sobald ich sie berührt habe, ist mir das Vorderrad weggerutscht. Ich hatte mehr Glück als Raul, dessen Sturz heftiger war. Man hätte in der Box noch etwas zuwarten sollen."

Raul Fernandez war ebenfalls in Kurve 11 gestürzt. Der Trackhouse-Fahrer fuhr anschließend zwar noch einige Runden, musste am Abend aber im Krankenhaus gründlich untersucht werden. Die Ärzte rieten dem Aprilia-Fahrer dazu, die weiteren beiden Testtage nicht zu fahren.

Bagnaia blieb bei seinem Ausrutscher unverletzt. Seine Ducati wurde von den Sportwarten auf einem Anhänger zurück an die Box gebracht. Hatte der Sturz Auswirkungen auf sein Testprogramm?

"Ein wenig, weil die Reifen vom Sturz ausgekühlt sind. Sie mussten erst wieder aufgewärmt werden. Dann haben sie nicht wie erwartet funktioniert. Deswegen waren die ersten 20 Runden nutzlos. Aber das kann passieren."

"Abgesehen davon haben wir viel gearbeitet. Ich bin insgesamt zufrieden. Das neue Motorrad hat positive Aspekte, aber auch noch Schwächen. Wir haben die Situation verbessern können und am Ende habe ich die Rundenzeit deutlich gesenkt. Das war gut."

Prinzipiell führte Bagnaia am Dienstag Vergleiche zwischen der GP23 und GP24 durch. "Ich denke, das neue Motorrad hat vor allem in der Bremsphase mehr Potenzial." Vor allem das Gefühl für das Vorderrad soll für den Italiener deutlich besser geworden sein.

Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia fuhr am Dienstag noch nicht mit der neuen Aerodynamik Zoom

"Wir arbeiten auch an der Leistungsentfaltung, denn sie ist noch etwas aggressiv. In Bezug auf den Topspeed fühlt sich der neue Motor ähnlich an, aber im Laufe des Tages wurde es windiger. Deshalb ist schwierig zu beurteilen, ob die Beschleunigung besser geworden ist."

Seine persönliche Bestzeit fuhr Bagnaia mit gebrauchten Reifen und beendete den Tag damit als 16. - knappe neun Zehntelsekunden hinter Jorge Martin. Am Mittwoch wird sich Bagnaia der Aerodynamik widmen, denn Ducati hat eine neue Seitenverkleidung entwickelt.

Teamkollege Enea Bastianini war am Dienstag als Fünfter ein paar Zehntelsekunden schneller. "Mir gefällt beim neuen Motorrad die Motorbremse und der Speed", lautet sein Eindruck. "Wir müssen noch den ersten Moment verbessern, wenn man ans Gas geht."

Enea Bastianini

Enea Bastianini fühlt sich nach der Winterpause wieder komplett fit Zoom

"Das ist ganz anders als beim alten Motorrad. Es fühlt sich seltsam an, das Motorrad wird nervöser. Aber ich denke, das Team kann dieses Problem rasch beheben. Aber wir sind trotz dieses Problems mit dem 24er-Motor schon viel schneller."

Deswegen wird diese Spezifikation höchstwahrscheinlich auch für die Saison homologiert werden: "Am Anfang ist es immer schwierig, dass schon alles gut abgestimmt ist. Beim Katar-Test werden wir zu 99 Prozent mit diesem Motor fahren."

Die größte Erleichterung für Bastianini ist, dass er sich nach den ersten 48 Runden körperlich wohlfühlt: "Das war ein Fragezeichen für mich, aber ich bin bei 100 Prozent. Das ist toll für mich, dass ich wieder fit zurück bin."

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