• 15.08.2008 17:58

  • von David Pergler

Stoner kämpft mit Magenkrämpfen

Was auf der Strecke nach einer weiteren souveränen Vorstellung von Casey Stoner aussah, war in Wahrheit ein riesiger Kraftakt - der Weltmeister ist krank

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner war am Nachmittag auf seiner Ducati nicht zu schlagen und präsentierte Valentino Rossis Bestzeit vom Vormittag eine entsprechende Antwort. Das ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass der Australier momentan alles andere als fit ist: Stoner konnte vor Übelkeit keinen Longrun zustande bringen. Der Physiotherapeut des 22-Jährigen hatte alle Hände voll zu tun, um das aufgewühlte Innere des Weltmeisters im Zaum zu halten.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner ist im Moment alles andere als fit - dennoch Platz eins

"Leider ging es mir einige Tage nicht besonders gut und ich habe mich heute sehr schwach gefühlt - es hat mich sogar schon einige Energie gekostet, überhaupt die Handschuhe anzuziehen", beschreibt ein gequälter Stoner seinen Zustand. "Mit etwas Müdigkeit komme ich noch klar, aber heute Nachmittag konnte ich nur einige Runden fahren, bevor ich Magen-Krämpfe bekam."#w1#

"Das hilft meiner Crew nicht besonders, weil ich nicht in der Lage war, viele Runden am Stück zusammen zu bringen und der Morgen war für uns auch nicht besonders gut." Doch nicht nur innere, auch äußere Probleme warten darauf, bewältigt zu werden. Gemeint ist der neue Streckenbelag in Brünn, der sich für das Bridgestone-Ducati-Team als Reifenfresser entpuppte.

Neuer Streckenbelag frisst die Bridgestone-Reifen

"Wir hatten Schwierigkeiten, das richtige Setup für den neuen Streckenbelag zu finden. Vom bloßen Anblick her könnte man meinen, dass der Asphalt sich sanft zu den Rädern verhalten würde, aber er ist sehr aggressiv, besonders das Vorderrad wird sehr in Mitleidenschaft gezogen . Heute Nachmittag waren wir mit einer härteren Komponente an der Vorderachse unterwegs, ungefähr das, was wir am Sachsenring und in Laguna verwendet hatten, um den vorderen Reifen optimal zu nutzen", so der amtierende Champion.

"Die Jungs haben das Bike stetig verbessert, jedes Mal, wenn ich herein kam. Es ist daher sehr frustrierend, keinen Longrun abgeliefert haben zu können. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, ich hoffe, dass ich mich morgen besser fühle und dass das Wetter besser wird." Auf Stoners Physiotherapeut und seine Mechaniker wartet noch ein Berg an Arbeit.

Melandris Lage unverändert

Apropos Berg an Arbeit: Marco Melandri kam zwar in Tschechien Anfangs gut zurecht, doch dann fiel im zweiten Freien Training seine Pace im Vergleich zur Konkurrenz ab und er sank auf den für ihn fast schon "üblichen" 15. Platz zurück. Für den geplagten Italiener, dessen Karriere bei Ducati für die verbleibenden Saisonrennen am seidenem Faden hängt, kein gutes Zeichen.

"Wir haben heute Morgen gut angefangen und einige anständige Rundenzeiten erzielt, am Nachmittag haben wir mit dem Setup aber nicht die Fortschritte gemacht, wie die anderen Fahrer und so haben wir Boden verloren", so der Noch-Ducati-Pilot. "Die Maschine ist sehr unruhig, besonders hinten, das ist noch ein Gebiet, auf das wir uns konzentrieren müssen. Der neue Belag hat die Strecke verbessert, obwohl es hier und da noch ein paar Buckel gibt."