Spies: Bessere Rennen durch schlechtere Reifen
Ducati-Pilot Ben Spies denkt, dass Reifen mit weniger Haftung bessere Rennen ermöglichen und die Ausgaben der Hersteller senken würden
(Motorsport-Total.com) - Reifenlieferant Bridgestone hat als Alleinausrüster der MotoGP eine schwierige Aufgabe. Die Japaner müssen Pneus liefern, die mit allen Prototypen harmonieren und ausgeglichene Rennen ermöglichen. Im Vergleich zu den Einheitsreifen der Superbike-WM haben die Bridgestone-Reifen deutlich mehr Haftung - besonders auf der Flanke. Das ist laut Ben Spies, der sowohl in beiden Serien Erfahrungen sammeln konnte, ein Grund, warum die Kämpfe in der MotoGP oftmals nicht an die der Superbike-WM heranreichen.
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Die Bridgestone-Einheitsreifen ermöglichen über 60 Grad Schräglage Zoom
Der US-Amerikaner wünscht sich Reifen, die weniger Haftung haben. "Meiner Meinung nach ist es der einfachste Weg, die Rennen besser zu machen. In der Superbike-WM sind BMW, Kawasaki, Aprilai und Honda siegfähig, weil das Niveau der Reifen niedriger ist", wird der ehemalige Superbike-Weltmeister von 'Crash.net' zitiert. "Wenn die Performance der Reifen 30 Prozent niedriger wäre, könnte jeder Hersteller das Potenzial seines Motorrades ausloten. Um es günstiger, einfacher und enger zu machen, müsste man einfach einen Reifen bauen, der weniger Haftung hat."
"Wenn man sich engere Rennen wünscht, dann ist das vermutlicht der einfachste Weg. Auch die Hersteller müssten weniger Geld ausgeben für die Entwicklung. Das würde dazu führen, dass es mehr richtige Motorräder im Feld gäbe und weniger CRTs", prognostiziert Spies. "Ich bin kein CRT-Gegner, sie füllen das Feld auf, doch es ist eine eigene Klasse. Wenn man ein paar Dinge ändern würde, würden die Werke viel Geld sparen und könnten mehr Motorräder bereitstellen."
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Ben Spies ist überzeugt: Weniger gute Pneus würden zu besseren Rennen führen Zoom
Landsmann Colin Edwards stimmt Spies zu: "Ja, ich stimme ihm zu einem gewissen Teil zu. Doch ich weiß auch, wie viel Entwicklungsarbeit ich mit Michelin in der Superbike-WM und in der MotoGP geleistet habe. Man hatte ein Paket und sie haben einen Reifen dafür gebaut. Wenn man etwas benötigte, haben Bridgestone oder Michelin etwas Passendes für das Paket gebaut", erinnert sich der MotoGP-Routinier im Gespräch mit 'Crash.net'.
"Nun gibt es eine komplett andere Philosophie. Man muss sein Motorrad auf die Reifen hin entwickeln", erklärt der "Texas Tornado". "Wenn man Chattering hat, dann kann man nicht einfach sagen, dass die Reifen ein bisschen zu hart oder steif sind. Man muss den Fehler finden und das Motorrad mit den Reifen zum Arbeiten bringen."